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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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Kommandozentrale.
    »Soldaten des Imperiums, hier spricht euer Oberbefehlshaber. Achtet auf meine Worte. Eine terranische Offensive ist gegen uns gestartet worden. Wir haben durch diesen heimtückischen Angriff bereits einige Schiffe verloren. Die Rekks haben angegriffen, ohne sich an die Absprachen zu halten und ohne sich um das Schicksal der Geiseln zu kümmern, die sich in unserer Gewalt befinden. Die Verhandlungen sind gescheitert, also bleibt uns nur noch eine Möglichkeit …«
    Er hielt inne, blickte auf die leuchtende Kontrollwand, blickte in die Gesichter, die ihm zugewandt waren. Seine Stimme nahm den Klang eines Menschen an, der zu etwas gezwungen wird, das er zutiefst bedauert. Und es stimmte; er hatte gehofft, diesen letzten Schritt nicht tun zu müssen.
    »Soldaten des Imperiums. Ihr haltet das Leben von drei Milliarden Terranern in euren Händen, die uns so heimtückisch verraten haben. Die Terraner haben sich als ehrlos erwiesen, doch unsere Ehre müssen wir aufrechterhalten. Da das Wort der Föderation nichts bedeutet hat, müssen wir unser Wort halten. Wir müssen ihnen zeigen, wie töricht es war, an unseren Drohungen zu zweifeln … Soldaten des Imperiums, die ihr eure Ehre und die Ehre eurer Nation liebt, Soldaten des Imperiums, tötet die Geiseln!«
    Er senkte das Mikrophon. Er fühlte sich leer. Es war also geschehen. Die Möglichkeit zu diesem Schritt war ihm irgendwie nicht real vorgekommen – bis jetzt.
    Bis jetzt hatte er gehofft, diese Bluttat vermeiden zu können, hatte gehofft, daß sich das Oberkommando des Imperiums dazu entschließen könnte … Er atmete tief ein und fand sich mit der Situation ab. Es würde andere Invasionen geben, andere schlafende Planeten …
    »Der Angriff«, verkündete die nüchterne Stimme, »hat nachgelassen. Gesamtverlust fünfzig Schiffe.«
    Sarno stöhnte auf – im Handumdrehen fünfzig Schiffe!
    »Ist die Risstaixil startbereit?« fragte er Curz. »Sofort starten. Wir werden diesen Kampf im Weltall austragen und die Landetruppen später abholen.«
    Sarno dachte an drei Millionen llralanische Soldaten, die zu ihren Waffen griffen, um seinem Befehl nachzukommen. Einen kurzen Augenblick war er von einem berauschenden Gefühl der Allmacht besessen.
    Doch es war nur ein sehr kurzer Augenblick.
    Denn im nächsten Augenblick dröhnte eine Stimme: »STÖRVERSUCH!« und wurde sofort von einer gigantischen Stimme überlagert, die die ganze Brücke überschwemmte – eine Stimme, die ihm nur zu vertraut war.
    »LLRALANISCHE INVASOREN!« donnerte sie. »LLRALANISCHE SOLDATEN! HÖRT MICH AN!«
    »Störversuch erfolgreich«, verkündete jemand unnötigerweise. »Rekkischer Störsender in Aktion. Rekkischer Störsender in Aktion.«
    »Überlagert den Störsender!« schnaubte Sarno. »Er darf nicht sprechen! Auf keinen Fall!«
    »Unmöglich, Admiral!« erwiderte eine gequälte Stimme. »Der Störsender arbeitet mit voller Kraft, mit maximal …«
    »LLRALANISCHE INVASOREN! BEWAHRT DEN FRIEDEN! EURE SCHIFFE SIND MEINER GNADE AUSGELIEFERT; ICH KANN SIE IN STÜCKE ZERSCHLAGEN. EUER HEIMWEG WÄRE VERSPERRT. UND DAS VERSPRECHE ICH EUCH: FÜR JEDEN TOTEN TERRANER WERDEN ALLE, DIE MEINE STIMME JETZT HÖREN, DEN ZEHNFACHEN TOD ERLEIDEN, EINEN LANGSAMEN UND ENTSETZLICHEN TOD. ICH, DER GROSSVATER MEINES ENKELS, VERSPRECHE ES BEI MEINEM GRABSTEIN. BEI DEM NAMEN, DEN IHR MIR GEGEBEN HABT, VERSPRECHE ICH EUCH DIES, ICH, GROSSATTER!«
    »Donovan!« Sarnos Stimme war schrill, verzweifelt. »Donovan – hör auf! Irgend jemand muß diesen Störsender zum Schweigen bringen, egal wie! Los!«
    »Wir versuchen es, aber …«
    »Kein Aber! Ich will Ergebnisse sehen! Feuerleitstelle?«
    »Hier, Sir?«
    »Bombardieren Sie den Sender. Mit allem, was wir haben! Wir müssen ihn vernichten!«
    »Aber Sir, der Sender arbeitet vom Verteidigungszentrum aus. Die Energieschirme …«
    »Diskutieren Sie nicht mit mir – vernichten Sie diesen Sender! Oder ich lasse Sie auf der Stelle erschießen! Verstanden?«
    »ÎHR BRAUCHT EUCH NICHT UM MEINE WORTE ZU KÜMMERN, WENN IHR NICHT WOLLT. ABER DANN ERWARTET KEINE GNADE, DENN GROSSATTER WIRD KEINE GNADE KENNEN …«
    »Großatter …« Er hörte, wie sich dieser Name wie ein Lauffeuer über die Brücke verbreitete, und er wußte, daß diese Stimme in jedem anderen Schiff, in jedem Lager, in jedem Unterstand gehört wurde. Und er wußte, daß diese Stimme gefürchtet wurde.
    »Hör auf!« brüllte er. »Hörst du mich, halt den Mund!« Er griff zur Waffe.

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