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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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bis zu Harrumphs provisorischer Werkstatt bot. Retief lehnte sich an die Wand und wartete.
    Eine Viertelstunde verging. Die Stille wurde hin und wieder durch das Klirren eines Werkzeugs oder ein paar leise Worte unterbrochen. Dann wurde in der Werkstatt ein Licht ausgeschaltet. Drei Männer tauchten auf und gingen über den Hof auf das Haus zu. Retief fing ein paar Wortfetzen auf.
    »…verflixte Krebs versteht etwas von diesen Dingen…«
    »Komisch, daß er zu uns übergelaufen ist. Aber er wird wohl seine Gründe haben.«
    »Pah! Ich glaube keinem Exte – und mich brächtest du nicht in dieses Kurierboot, nicht um alles in der Welt!«
    Eine Tür schlug hinter ihnen zu. Wieder verging eine Minute. Die Haustür knarrte und schloß sich leise. Eine große Gestalt schlich zwischen den hohen, sellerieartigen Bäumen durch und verschwand auf der anderen Seite des Weges. Eine halbe Minute später schlüpfte eine zweite dunkle Gestalt aus den Schatten und begab sich auf einem Umweg zur Werkstatt.
    Retief verließ seinen Schutz und schob sich im Schatten der Bäume bis auf fünf Meter an die Werkstatt heran. Er stand zwischen zwei alten Schuppen. Dicht an die Wand gedrückt, blieb er stehen und horchte. Aus dem Werkstattinnern drang das leise Summen von elektronischen Geräten.
    Dann ein scharfes Klicken, und alle Geräusche verstummten. Einen Augenblick später wurden die letzten Lichter ausgeschaltet.
    »Nach Ihnen«, sagte eine knurrige Stimme. Harrumphs plumpe Gestalt zeigte sich an der Tür. Er trat zur Seite und wartete, bis der Mann neben ihm abgeschlossen hatte. Dann gingen sie los.
    Als sie an den dichten Gebüschen am Weg vorbeikamen, hörte man plötzlich das Knarren von Stiefeln auf hartem Boden. Zischend sprang Harrumph zur Seite und riß seinen Begleiter zu Boden, als ein scharfes Knacken ertönte. Ein blauer Lichtfinger riß eine dunkle Narbe in den Boden – genau an der Stelle, wo der Fremde noch vor einer Sekunde gestanden hatte. Ein Mann rannte aus dem Versteck. Er schwang ein langes Eisenrohr und wollte es dem dahinstolpernden Harrumph überziehen. Retief trat hinter den Mann und hielt das Rohr fest. Der Angreifer schrie auf – und dann noch einmal, als Retief ihn mit einem kräftigen Tritt in die Büsche beförderte.
    »Nach unten!« fauchte Harrumph heiser. Retief duckte sich, und ein paar Zentimeter an ihm vorbei zischte der nächste Strahl. Ein schwerer Körper bahnte sich einen Weg durch die Büsche. Retief wandte sich dem Haterakan zu.
    »Schnell – hier entlang!«
    »Damit du den Mördern aussgessetzt bisst? Niemalss!« Harrumph warf sich in die Büsche am Wegrand, und im nächsten Moment hörte man unterdrücktes Fluchen und brechende Zwiege. Dann tauchte ein Mann aus den wild bewegten Sträuchern auf. Retief sah das Glitzern des Pistolenlaufs. Er beugte sich zur Seite, als die Waffe aufblitzte und schlug mit der Handkante auf den Arm, der sie festhielt. Einen Moment lang sah er ein schmales, hakennasiges Gesicht. Fluchend stolperte Lou zurück – und stieß mit einem zweiten Mann zusammen, der bei dem Anprall zu Boden ging und liegenblieb. Harrumph, der in diesem Augenblick am Weg auftauchte, sah Lou und lief ihm mit einem wütenden Aufschrei nach.
    »Laß ihn laufen!« rief Retief, aber der Haterakan hörte nicht auf ihn.
    Retief holte eine Lampe aus der Tasche und leuchtete dem Bewußtlosen ins Gesicht. Es war Tolliver. Er hatte am Kinn eine dunkle Schwellung. Dahinter lag der Techniker, der gleich zu Beginn der Schlägerei ausgeschaltet worden war. Er wälzte sich herum und stöhnte.
    Lichter gingen im Haus an. Stimmen schwirrten durcheinander.
    Retief wirbelte herum und lief auf die Werkstatt zu. Dann erinnerte er sich, daß die Tür verschlossen war. Er hob die Eisenstange auf, die Lou als Waffe benützt hatte, und stemmte sie gegen die Sperrkette. Kurz danach war die Tür offen. Er rannte auf das Boot zu, aber da schwankte auch der Techniker durch die Tür.
    »He – lassen Sie das Boot stehen!« rief der Mann.
    »Tut mir leid!« Retief versetzte ihm einen Kinnhaken und trug ihn vor den Schuppen. Dann warf er sich in das Boot und riß die Schalter herum. Das leichte Boot rammte die Rückwand der Werkstatt, daß die Bretter flogen. Dann zog Retief die Maschine in einer steilen Kurve nach oben und jagte durch die Wolkendecke.
     
    *
     
    Zehn Minuten später erreichte ihn Seans Stimme, von der Entfernung verzerrt.
    »… ich habe dir vertraut, West – und so lohnst du es mir. Tolliver

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