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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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Zusatznotizen.«
    »Ich hatte zuviel zu tun.«
    »Um das Geld des Corps hinauszuwerfen?«
    »Das auch – und ich habe ein paar schwierige Spuren verfolgt.«
    »Schwierige Spuren, also wirklich! Der Sektorchef erwartet Ergebnisse, Mister Retief, und keine Alibis.« Bloodblister schob die schmale Unterlippe vor. »Wenn Sie weiter nichts zu Ihrer Verteidigung zu sagen haben …« Er griff in eine Innentasche, holte einen großen Umschlag mit dem Siegel des CDT heraus und reicht ihn Retief.
    »Ich habe keine andere Wahl, als Sie mit diesen Ordern von Ihrem Posten abzuberufen.«
    »Diesmal keine Blümchen?« fragte Retief, als er das Schreiben in der Hand wog.
    »Machen Sie ruhig Ihre Witze. Aber Tatsache ist, Mister Retief, daß man im Moment ernstlich über Ihren Verbleib im CDT diskutiert.«
    »Da wir schon bei der Zukunft sind – ich wollte am Konsulat vorbeisehen und genau über dieses Thema mit meinen Vorgesetzten sprechen.«
    »Das wird nicht nötig sein.« Bloodblister sah feierlich drein. »In diesem Moment wartet eine Sonderkommission darauf, sich mit Ihnen wegen Ihrer schwerwiegenden Verfehlungen zu unterhalten.«
     
    *
     
    Eine bedeutungsschwere Stille hing über dem langen Tisch, als Retief seinen etwas gesäuberten Bericht von der gegenwärtigen Lage auf Blackstrap und dem Blauen Mond abgab.
    »Ahhh – Mister Retief.« Der Sprecher, ein dicker Mann mit dicken Brillengläsern und zugleich der Vertreter des emporischen Innenministeriums, unterbrach das Schweigen wie ein Bestattungsunternehmer, der auf die leidige Frage des Zahlens kommt. »Sollen wir – äh – verstehen, daß Sie bis in den Rat dieser – äh – Freibeuter vorgedrungen sind? Daß Sie die Verbrecher sogar auf einem ihrer Raubzüge begleitet haben? Daß Sie persönlich zusahen, wie man die Extraterrestrier vertrieb?«
    »Das ist fast richtig, Mister Overdog«, korrigierte Retief. »Ich habe ein paar Tage bei der Terranischen Verteidigungslegion verbracht; ich sah, wie sie den bewaffneten Angriff einer zahlenmäßig weit überlegenen Haterakan-Streitmacht abwehrte und danach ein kleines Gebiet wiederbesetzte, das ihr die Haterakans abgenommen hatten.«
    »Ersparen Sie uns die Wortspielereien«, sagte eine Beamtin mit spitzem Gesicht und einer Frisur wie ein gebleichter Schwamm. »Abgenommen – das ist die Höhe!«
    Overdog legte die Fingerspitzen sehr sorgfältig aneinander. »Und nun sagen Sie, daß diese – äh – Personen weitere Gewaltakte planen?«
    »Sie rühmen sich offen der Aggression gegen ein extraterrestrisches Volk!« empörte sich die Dame.
    »Bitte, Cirrhosa!« Generalkonsul Foulbrood, ein spilleriger Kerl mit einem formellen grauen Nachmittagsfrack, brachte seinen ohnehin nicht schönen Mund in die Stellung eines gefrorenen Lächelns. »Wir müssen unsere persönlichen Gefühle unterdrücken. Nun, Mister Retief – soweit ich die Situation verstehe, liegt die Hauptmacht dieser – äh – Rebellen auf Blackstrap und leckt sich die Wunden …« Er drehte sich um, drückte auf einen Knopf, und ein Triagramm der Grenzwelten flammte auf. Blackstrap und seine zwei Monde schimmerten blaßgelb. »Und der Rest befindet sich auf dem Blauen Mond.« Ein blauer Tupfen strahlte auf. »Der Rebellenführer versucht bei den anderen Grenzwelten Unterstützung zu bekommen …«
    »Abgesehen von der pathetischen Wortwahl stimmt das, Mister Foulbrood«, meinte Retief. »Dazu kommt die Tatsache, daß sich eine Haterakan-Flotte …«
    »Das CDT ist im Moment nicht so sehr wegen der gerechtfertigten Rache unserer Nachbarrasse besorgt, sondern vor allem wegen des Verbrechertums in den eigenen Reihen.« Er drückte auf einen anderen Knopf, und eine Vielzahl weißer Punkte zeigten sich auf dem Schirm. »Im Moment befinden sich die Schiffe unseres Friedenserhaltungskorps an den markierten Stellen.«
    Retief nickte. »Kein Wunder, daß die Verstärkungen von Braze nicht durchkamen.«
    »Ja.« Foulbrood lächelte selbstgefällig. »Es ist uns gelungen, den Zusammenschluß der Rebellen zu verhindern …«
    »Sagen Sie«, unterbrach ihn Retief, »welchen Standpunkt werden Sie einnehmen, wenn die Haterakans die Rebellenwelten nacheinander kassieren?«
    »Es ist kaum Sache des Corps, bei einer natürlichen Bevölkerungsverschiebung einzugreifen«, sagte der Diplomat glatt.
    »Ich verstehe.« Retief holte ein Rauchstäbchen hervor und ignorierte den eisigen Blick von Miß Latestitch. »Es ist völlig in Ordnung, wenn die Krebse terranisch besetzte

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