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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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entfesseln.«
    »Was ist ein Reaktionär?« entgegnete Retief.
    »Häh? Das weiß ich nicht.«
    »Woher kommen Sie, Junge?«
    »Von Outpost. Aber …«
    »Schon mal was von der Terranischen Verteidigungslegion gehört?«
    »Sicher. Das ist unsere – Moment mal. Das ist doch geheim. Woher …?«
    »Ich war dort. Das sind die sogenannten Reaktionäre. Sie sollen auf Wasserloch in eine Falle getrieben werden.«
    »Sie meinen, deshalb – darum …«
    »Ruhe da hinten!« sagte eine scharfe Stimme von der Fahrerkabine her.
    Schweigend fuhren sie an die fünf Minuten dahin. Der junge Soldat spielte nervös mit seiner Pistole.
    Abrupt änderte sich der Klang des Motors, und der Wagen schoß voran.
    »He – es dauert doch nicht so lange bis zum Justizgebäude!« sagte der Posten plötzlich. Er wandte sich an das Trennfenster.
    »He, Glotz! Was…?«
    Der Pistolenlauf zeigte mit einem Mal auf ihn.
    »Laß dein Schießeisen fallen, Freundchen«, sagte eine fröhliche Stimme. »Die andere Gruppe hat den Wagen übernommen.«
    Die Pistole fiel krachend zu Boden. Einen Augenblick später tauchte ein grinsendes Gesicht am Fenster auf.
    »Hallo, Bully«, sagte Jack Raskall. »Du scheinst es hier ja zu einer Berühmtheit gebracht zu haben.«
     
    *
     
    »Nachdem Lou und ich von dem Hatrackboot starteten, trennten wir uns«, erzählte Jack fröhlich grinsend, während sie in dem gestohlenen Fahrzeug dahinbrausten. »Mein Rettungsboot hatte einen Schaden, und ich mußte hier landen. Seitdem versuche ich vergeblich, zum Blauen Mond zu gelangen. Und nun sah ich dich in den Nachrichten, Bully. Ich erkannte dich sofort.« Er grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Schlaue Idee, einen Angehörigen des CDT zu spielen. Du hast die Kerle schön an der Nase herumgeführt, wenigstens anfangs. Jetzt dröhnt es von allen Kanälen, daß du etwas ausgefressen hast. Was solltest du eigentlich hier, Bully?«
    »Informationen, Jack. Ich glaube, ich weiß jetzt das Wichtigste.« Retief erzählte Jack so knapp wie möglich von seinen Erlebnissen.
    »Tolle Geschichte, Bully! Leute wie dich können wir gar nicht genug in der Legion haben.« Jack drehte sich um. »Aber Sean scheint in ernsthaften Schwierigkeiten zu sein.«
    »He«, sagte der entwaffnete Posten, der zwischen ihnen saß. »Paßt doch auf, wohin ihr fahrt!«
    Jack lenkte den Wagen wieder zurück auf den Weg. »Der Knabe scheint nicht überall sterben zu wollen. Was ist, Bully? Wir sind jetzt frei. Die Kerle haben nicht genug Polizei, um alle Straßen überwachen zu lassen. Am besten halten wir irgendwo an und werfen die Freunde hier hinaus.«
    In einer kleinen Lichtung eine halbe Meile abseits der Straße winkte Jack die Gefangenen ins Freie. Der Posten, der sich mit Retief unterhalten hatte, warf einen ängstlichen Blick auf die Pistole.
    »He«, sagte er heiser, »Sie wollen doch nicht … ich meine, Sie werden doch nicht…?« Seine Sommersprossen hoben sich mit einem Male scharf von der blassen Haut ab.
    »Was ist, Bully?« Raskali blinzelte Retief zu. »Es ist doch besser, wenn …«
    Retief sah die beiden Männer nachdenklich an. »Wenn wir sie laufen lassen, marschieren sie zum nächsten Telefon und verraten uns.«
    »Auf keinen Fall, Sir!« stieß der Korporal hervor. Auf seiner Stirn stand Schweiß. »Kein Wort würde ich sagen. Mich geht es doch nichts an, ob ihr entwischt oder nicht. Ich sagte noch vorhin zu Clem hier, daß es mir egal ist, was ihr macht …«
    »Stimmt das, Clem?« Retief sah den Jungen an.
    »Er hat den Mund nicht aufgemacht«, meinte Clem abschätzig. »Erst jetzt ist ihm offenbar die Idee gekommen.«
    »Hör mal, du …«
    »Mund halten, Freund«, sagte Raskali und hob die Pistole.
    »Und wie steht es mit Ihnen, Clem?« erkundigte sich Retief. »Werden Sie uns verraten, wenn wir Sie freilassen?«
    Der Junge sah ihn an. »Ich habe einen Eid abgelegt, als ich die Uniform da anzog. Wenn Sie mich freilassen, muß ich meine Pflicht tun.«
    »Na, dann haben wir keine Wahl«, meinte Raskall.
    »Einen Augenblick, Jack«, sagte Retief und deutete auf den Korporal. »Was ist mit ihm, Clem?«
    »Wenn ihr ihn freilaßt, bricht er sich ein Bein, um als erster ans Telefon zu kommen. Er strebt schon lange nach dem dritten Streifen.«
    »Irgendein Vorschlag?«
    »Klar. Fesseln Sie ihn und lassen Sie ihn hier. Es tut ihm sicher gut, eine Zeitlang frische Landluft zu riechen.«
    »Und Sie?«
    »Bedrohen Sie mich ruhig weiter mit der Pistole.« Der Junge grinste unsicher. »Dann

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