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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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muß ich wohl mit Ihnen kommen. Und ich habe den Eindruck, daß der Rebellengeneral im Moment jeden Mann gebrauchen kann.«
     
    *
     
    Während der nächsten sechs Stunden steuerte Jack Raskall das erbeutete Fahrzeug über holperige Seitenstraßen. Niemand hielt sie auf. Aber kurz vor Sonnenaufgang sahen sie im starken Strahl eines kreisenden Scheinwerfers eine Straßensperre. Daneben stand ein Polizeiwagen.
    »Oh«, sagte Jack. »Wir schlagen uns am besten in die Büsche.«
    »Fahr nur weiter«, widersprach Retief. »Clem, reden Sie mit ihm. Sie werden schon das Richtige sagen.«
    Ein Polizist trat näher, als das Fahrzeug stehenblieb. Er sah sich Raskall mit der gestohlenen Uniform an, dann Clem und Retief.
    »Was soll das, Freund?« fragte Raskall hochmütig. »Ziemlich früh für eine Geschwindigkeitskontrolle, finden Sie nicht auch?«
    »Wohin wollt ihr? Und wer ist der Zivilist?«
    »Kommt von der Kripo. Hauptinspektor Schultz.« Clem deutete auf Retief.
    Der Polizist legte einen Finger an die Mütze. »Kommt ihr von Discount?«
    Raskall nickte.
    »Was gibt es Neues von dem Ausgebrochenen, den die hohen Tiere jagen?«
    »Woher sollen wir das wissen, Sergeant?« Jack machte eine hilflose Geste. »Wir sind die ganze Nacht unterwegs.«
    »Ja? Worum geht’s?«
    Jack warf dem Hauptinspektor alias Retief einen vielsagenden Blick zu.
    »Einige Leute meinen, er könnte hier entlang gekommen sein.« Retief blieb kühl.
    »Pah! Typisch Hauptquartier. Das sind doch die größten Armleuchter. Was soll denn der Kerl hier auf freiem Feld suchen?«
    »Na ja«, meinte Jack langsam.
    »Verstecken wird er sich«, vertraute ihnen der Polizist an. »Glaubt mir, das waren nichts als Intrigen. Der Kerl wußte ein paar Dinge, die die Presse nicht erfahren sollte, und da konnten es die CDT-Heinis nicht zum Prozeß kommen lassen. Also – Vorhang vor! Wetten, daß wir nie wieder von dem Knaben hören?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Raskall wiegte den Kopf. »Vielleicht hatte der Mann einen Helfer. Wenn der sich einen Schlüssel besorgen konnte und ihn herausholte …«
    »Mann, Sie sind zu oft nachts unterwegs.«
    »Weshalb nicht?« beharrte Jack. »Glauben Sie nicht, daß einer das schaffen würde? Er müßte nur …«
    »Und Sie glauben, ich hätte die Kerle nicht erwischt? Pah! Ich bin zwanzig Jahre im Dienst und habe einen Blick für solche Leute.«
    »Wetten wir, Sergeant?« Jack erwärmte sich.
    »Mensch, wir müssen weiter, Korporal«, drängte Clem. »Wir können jetzt nicht noch Wetten abschließen.«
    »Natürlich.« Jack hatte sich gefangen. »Das stimmt wohl.«
    »Verschwinden Sie, Freund, bevor Sie weiße Mäuse sehen«, grinste der Polizist. Er winkte ihnen nach. »Und so was ist bei der Polizei. Total plemplem.«
     
    *
     
    Eine Stunde später lenkte Retief den Wagen über einen holprigen, bewaldeten Hang und hielt im Schatten eines riesigen Baumes an. Das Kurierboot, mit dem er angekommen war, stand immer noch auf dem Waldboden. Lange Nadeln in der Form von Fischgräten bedeckten den Rumpf.
    Sie kletterten aus dem Wagen und streckten sich in der Morgensonne.
    »Wißt ihr, eigentlich ist es keine schlechte Welt.« Raskali atmete tief die Waldluft ein. »Viel Raum zum Strecken – und wenige Polizisten.« Er schüttelte den Kopf. »Und diese Idioten vom CDT wollen sie den Krebsen schenken.«
    »Es hat keinen Sinn, herumzustehen und die Landschaft zu bewundern«, meinte Clem. »Unsere Spur ist meilenweit zu sehen. Und wenn ich auch zugebe, daß die planetarische Polizei ziemlich unterbelichtet ist, so wird sie uns doch bald auf den Fersen sein.«
    Raskali warf einen kritischen Blick auf das Boot. »Ziemlich klein, findest du nicht, Bully?«
    »Wir werden es schon schaffen.« Die drei Männer kletterten in das enge Cockpit. »Zieht lieber die Anzüge an«, meinte Retief und holte sie aus dem Fach unter dem Sitz.
    »He, da hinten ist ja sogar Fracht.« Clem deutete auf das Postfach hinter dem Pilotensitz. Er zerrte einen schweren grauen Postsack mit der Aufschrift DIPLOMATENGEPÄCK hervor und tastete ihn ab. »Scheinen Bücher zu sein.«
    »Donnerwetter!« Raskali hatte die Adresse gelesen. »Das Zeug ist für die Hatracks bestimmt.«
    Retief öffnete mit einem Knopfdruck das CDT-Siegel und holte einen dicken Katalog mit kitschigen Bildern heraus.
    »Harmlos«, sagte er. »Die Idee stammt von einem Herrn namens Magnan, der damit die unterentwickelten Massen der Hatracks erfreuen wollte.«
    »Sollen wir sie hinauswerfen?«

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