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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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nicht. Fliege nicht nach Wasserloch. Es ist eine Falle!«
    Mit einem Aufschrei stürzte sich Overdog auf die Sendeanlage und riß den Hauptschalter herum. Foulbrood brüllte einen Befehl. Retief drehte sich um. Die Pistole des Wachtpostens zielte genau auf seine Brust. Der junge Mann hatte Schweiß auf der Oberlippe stehen – aber die Mündung schwankte nicht.
    »Jetzt erkennen wir das volle Ausmaß Ihres Verrates!« zischte Foulbrood. »Sie stehen unter Arrest, Retief! Wegen Hochverrats! Und wenn es meine letzte Handlung sein sollte, ich werde persönlich dafür sorgen, daß man Sie erschießt wie einen tollen Hund.«

 
10
     
    Die Zelle, in die man Retief führte, war ein kleiner Lagerraum des Verpflegungsamtes, aus dem man in aller Eile die Schnapskisten, Delikatessen und Rauchstäbchen entfernt hatte.
    »Da wir an Verräter in unserer Mitte nicht gewöhnt sind, besitzen wir natürlich auch kein Gefängnis«, sagte Foulbrood mit knirschender Stimme, als zwei schwitzende Handwerker einen dicken Riegel an die Tür zimmerten. »Aber ich bin sicher, daß der Raum hier ausbruchssicher ist. Angesichts der Diebstähle, die bei den Einheimischen immer wieder vorkamen, bauten wir ihn besonders stabil.« Der Diplomat schien die Blicke nicht zu bemerken, die ihm von den Handwerkern zugeworfen wurden.
    Foulbrood sicherte den Riegel noch zusätzlich durch ein Elektroschloß und warf dann einen Blick durch die vergitterte Öffnung.
    »Vielleicht tröstet Sie die Tatsache, daß Ihr letzter Verrat unterdrückt werden konnte«, sagte er höhnisch. »Dem Techniker gelang es, den Strahl abzulenken, so daß er sein Ziel nicht erreichte. Anschließend gaben wir dann eine gesäuberte Ausgabe ihrer Zitate durch.«
    »Tüchtig, tüchtig«, sagte Retief. »Übrigens – wie lange dauert es Ihrer Meinung nach, bis Großadmiral Hikop mit seiner Flotte auf Emporium eintrifft?«
    »Was soll das heißen? Emporium? Soviel ich weiß, erhielt der Admiral keine Einladung, uns hier zu besuchen.«
    »Und was soll ihn davon abhalten? Der Weg ins Innere dieses Sektors ist offen – sobald General Braze ausgeschaltet worden ist.«
    »Sie behaupten, daß die Haterakans weiter als bis zum Blauen Mond vorstoßen werden?« Foulbrood nagte an seiner Unterlippe. »Der Großadmiral weiß sehr gut, daß wir seine Freunde sind. Er würde nicht daran denken, etwas so Unkluges zu tun …« Ein nachdenklicher Blick zeigte sich auf seinem verknitterten Gesicht. »Er würde es nicht wagen …«
    »Glauben Sie?« fragte Retief leise.
    »Nach all dem, was wir für ihn getan haben? Meine Güte! Wenn er sich in diese Richtung wenden würde …«
    »Sie können ihn mit einem Geschwader des FE-Korps stoppen«, schlug Retief vor. »Natürlich werden sich einige Leute Gedanken darüber machen, weshalb man einen ausgewachsenen Krieg mitten im terranischen Territorium austrägt, aber …«
    Foulbrood wandte sich verächtlich ab. »Ein ausgewachsener …« Dann nahm er sich zusammen. »Ich durchschaue Sie, Sir. Sie versuchen, Mißtrauen zu säen. Sparen Sie sich die Mühe. In etwa dreißig Stunden werden die Haterakans an dem Knochen nagen, den wir ihnen hingeworfen haben, und damit ist der Fall erledigt. Ob Sie allerdings den Triumph meiner Politik erleben werden, weiß ich nicht. Man wird Ihren Fall vor den einheimischen Gerichten behandeln, und die Emporier sind bekannt für ihre schnelle und harte Rechtssprechung.« Er ging endgültig. Der Wachtposten sah ihm nach und spuckte einen Priem in die Ecke.
    »Ich weiß nicht, weshalb die Brillenschlange so gallig ist Mister« murmelte er. »Aber lieber lasse ich mich mit ein paar Feuereidechsen in eine Telefonzelle sperren, als daß ich etwas mit diesem Teufel zu tun haben möchte.«
    »Foulbrood ist ein wertvoller Mann«, sagte Retief.
    »Ja. Noch ein paar von seiner Sorte, und Hikop braucht seine Armee nicht mehr.«
     
    *
     
    Durch das kleine Fenster in Augenhöhe konnte Retief ein Stück des staubigen, von Mauern umgebenen Hofes sehen, dazu ein hohes, gewölbtes Tor und eine Reihe von Verkaufsständen unter den Bäumen. Die Abendsonne spiegelte sich in grellen Namensschildern, durchsackenden Markisen und allem möglichen Tand. Stimmengewirr, Räderquietschen, das Klirren von Münzen und ein entsetzlicher Zwiebelgeruch drangen zu ihm herein.
    »He – Sie!« flüsterte eine rauhe Stimme. Ein Mann mit elegant plissiertem Burnus und einem komplizierten Muster aus Fett- und Soßenflecken sah sich scheu nach allen Seiten um

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