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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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stupste den Bär mit ihrer Nase an, entschied offenbar, daß sie ungefährlich waren, und rollte sich neben ihnen zusammen.
    Die ersten Lichtstrahlen fielen ins Zimmer, abwechselnd grau und goldfarben. Sie verrieten Laura, ohne daß sie aus dem Fenster schauen mußte, daß der Regen aufgehört hatte und die Sonne versuchte, zwischen den Wolken durchzubrechen.
    Obwohl sie nur drei Stunden geschlafen hatte, und obwohl ihre Tochter die Klinik erst in sechs oder acht Stunden verlassen würde, hatte Laura keine Lust, sich noch einmal ins Bett zu legen. Sie war hellwach und hatte das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Sie preßte in der Küche zwei große Orangen aus, um frischen Saft trinken zu können, stellte Wasser auf, nahm Haferflocken und Rosinen aus dem Schrank und legte zwei Scheiben Weißbrot in den Toaster. Dann holte sie die in Plastikfolie gehüllte Morgenzeitung von der Veranda. Als sie sich zum Frühstück an den Küchentisch setzte, summte sie eine Melodie vor sich hin - Elton Johns >Daniel<. Ihre Tochter kam nach Hause zurück! Die Schlagzeilen der Titelseite - die Unruhen im Mittleren Osten, die Kämpfe in Mittelamerika, die Machenschaften von Politikern, die Raubüberfälle, Einbrüche und Morde - deprimierten sie an diesem Morgen nicht. Von den Morden an Dylan, Hoffritz und dem unbekannten dritten stand noch nichts in der Zeitung. Falls die Times schon einen Bericht über diese Morde gebracht hätte, wäre  Lauras fröhliche Stimmung bestimmt beeinträchtigt worden. So aber dachte sie nur daran, daß Melanie nachmittags aus der Klinik entlassen werden würde.
    Ihre Tochter kam nach Hause!
    Nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte, legte sie die Zeitung beiseite und blickte aus dem Fenster auf den nassen Rosengarten hinaus, wo die Blüten in der Morgensonne geradezu unnatürlich kräftige Farben hatten.
    In Gedanken versunken, verlor sie jedes Zeitgefühl. Sie hätte nicht sagen können, ob sie zwei Minuten so dagesessen war oder zehn, als sie durch ein lautes Plumpsen und Klirren irgendwo im Haus abrupt aus ihren Träumereien gerissen wurde. Sie fuhr zusammen, und ihr Herz hämmerte in der Brust. Die grausigen Bilder der Nacht - blutbespritzte Wände und Leichen in undurchsichtigen Plastiksäcken - wurden plötzlich wieder lebendig.
    Die Schreckensstarre wich von ihr, als Pepper aus dem Eßzimmer in die Küche gerast kam und in eine Ecke flüchtete. Mit gesträubten Haaren und flach angelegten Ohren spähte sie in die Richtung, aus der sie gekommen war. Gleich darauf schaute sie aber zu Laura hinüber, besann sich auf ihre Würde und tat so, als wäre nichts gewesen. Sie rollte sich auf dem Boden zu einem Pelzknäuel zusammen, gähnte und blickte Laura schläfrig an, so als wollte sie sagen: »Wer, ich? Ich soll mich töricht aufgeführt haben, auch nur eine Sekunde lang? Niemals! Ich und Angst haben? Lächerlich!«
    »Was hast du angestellt, Mieze?« fragte Laura. »Hast du. etwas umgeworfen und dich erschreckt?« Die Katze gähnte wieder. »Ich hoffe in deinem Interesse, daß es nichts Zerbrechliches war«, fuhr Laura fort. »Andernfalls komme ich vielleicht endlich zu den Ohrenschützern aus Katzenfell, die ich mir schon lange wünsche.« Sie ging durch das Haus, um festzustellen, welchen Schaden Pepper angerichtet hatte. Im Gästezimmer lagen Puppe und Bär auf dem Boden. Zum Glück hatte die Katze sie aber nicht mit den Krallen malträtiert. Der Wecker war vom Nachttisch geflogen. Laura hob ihn auf. Er tickte noch, und auch das Glas war nicht zerbrochen. Sie stellte ihn an seinen Platz und setzte die Puppe und den Bär wieder aufs Bett. Eigenartig! Pepper war aus dem Alter eines wild herumtollenden Kätzchens schon seit Jahren heraus. Sie war eine etwas mollige, zufriedene und äußerst würdevolle Katze. Sie mußte wirklich verstört sein, weil sie irgendwie spürte, daß sie bald nicht mehr die erste Geige bei Laura spielen würde. Als Laura in die Küche zurückkam, lag Pepper noch immer in der Ecke. Laura öffnete eine Dose Katzenfutter und füllte Peppers Freßnapf. »Dein Glück, daß nichts kaputt ist«, sagte sie.
    "Es würde dir bestimmt nicht gefallen, wenn man Ohrenschützer aus dir machen würde.«
    Pepper stellte lauschend die Ohren auf und nahm eine kauernde Haltung ein.
    Laura klopfte mit der leeren Dose an den Napf. »Essenszeit, du wilder Tiger!«
    Pepper bewegte sich nicht.
    »Na, dann ißt du's eben später«, sagte Laura, während sie die leere Dose in den Abfalleimer

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