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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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Lippen führen würde.
    Oh mein Gott, wollte er mich küssen?
    Ich sollte jetzt wohl protestieren …
    Ja, eindeutig sollte ich jetzt protestieren …
    Also, gleich. Ja, gleich sollte ich das …
    Unbedingt …
    Gleich …
    Was sollte ich noch mal gleich?
    Küssen …
    Ja, genau, küssen sollte ich gleich …
    Kurz bevor er meinen Mundwinkel erreichte und ich gedanklich seine Lippen schon spüren konnte, hörten die Küsse auf. Er legte die Stirn gegen meine und sah mir in die Augen. Ich erwiderte den Blick, als er den Körper noch näher an meinen presste und mich seine komplette Wärme wahrnehmen ließ.
    »Wieso wehrst du dich nicht?«, flüsterte er. Sein Atem streifte meine leicht geöffneten Lippen.
    »Alkohol«, japste ich mit hoher Stimme.
    Elyas schob einen Mundwinkel nach oben und ließ die Finger zurück zu meiner Halsschlagader wandern. Ein Prickeln überzog meine Haut.
    »Und wieso schlägt dein Herz dann genauso schnell wie meins?«
    Puls messen, wie fies war das denn?
    »Hoher Blutdruck«, sagte ich heiser, woraufhin sein Schmunzeln noch amüsierter wurde.
    »Ich habe dich so vermisst, mein Engel«, sagte er. Mit der Rückseite der Finger glitt er meinen Hals hinunter. Ich zitterte, als sie mir mit kaum spürbarem Druck seitlich über die Brust strichen und meine Seite herab fuhren. Das Gefühl war kaum auszuhalten und bescherte mir ein äußerst warmes Kribbeln im unteren Bauchbereich. An meiner Hüfte stoppte er die Bewegung und griff nach meiner Hand, die noch immer in der Hauswand verkrallt war. Er brauchte nicht viel Kraft aufzuwenden, um sie von dort zu lösen, schob sie unter seinen Mantel und platzierte sie auf der Hüfte. Es war das erste Mal, dass ich ihn wirklich berührte. Unter meiner Handfläche konnte ich ihn spüren. Ihn. Seinen Körper.
    Elyas umgriff mit dem anderen Arm meine Hüfte und zog sie näher an seine. Ich schnappte nach Luft. Küss mich , war das Einzige, was mir durch den Kopf ging. Jetzt. Hier. Für immer.
    »Emely … ich …«, sagte er. Sein Mund berührte dabei sanft meine Unterlippe. Ich schloss die Augen.
    »Geht’s dir besser, Eme–«
    Unsere Köpfe schnellten nach oben. Gerade rechtzeitig, um Alex bei ihrem folgenden, hysterischen Aufschrei direkt in das echauffierte Gesicht zu blicken. »Was zum Teufel?«
    Mit offenem Mund stand sie da und starrte uns an.
    Der schrille Tonfall ihrer Stimme in Verbindung mit der gestellten Frage ließ augenblicklich einen tief in meinem Kopf verdrängten Gedanken aufblitzen: Was zum Teufel tat ich hier? Wie versteinert sah ich zurück zu Elyas und begriff, dass ich ihn um Haaresbreite geküsst hätte. Meine Augen weit aufgerissen, löste sich der magische Bann, der uns gerade noch umgeben hatte, schlagartig in Luft auf. Ich streifte seine Hände von mir, riss mich förmlich von ihm los, stürzte an Alex vorbei und stürmte durch die Terrassentür ins Wohnzimmer.
    Was war nur passiert? Ich hätte ihn fast geküsst! Und wer weiß, was vielleicht noch alles!
    Mal abgesehen davon, dass er bereits meinen ganzen Hals geküsst hatte.
    Oh mein Gott!
    Ich brauchte einen Schnaps … Und, wenn man es genau nahm, am besten auch noch frische Unterwäsche …
    Geradewegs steuerte ich in die Küche, schob mich ohne Rücksicht auf Verluste an den Menschen vorbei und schaffte es, mich zu den Flaschen vorzukämpfen. Ich schüttete einen kleinen Schluck Cola in einen Pappbecher und füllte den Rest mit Wodka auf, um danach den Becher sofort auf Ex zu leeren. Das ganze Prozedere wiederholte ich ein zweites Mal.
    Verdammt, ich sollte mich von Elyas fernhalten! Und was machte ich Idiot stattdessen? Ich legte ihm mein Herz zu Füßen, sodass ihm ja fast schon keine andere Möglichkeit blieb, als darauf herumzutrampeln.
    »Emely Winter!«, hörte ich die Stimme des Giftzwergs plötzlich hinter mir.
    Ich stöhnte. Wer hätte gedacht, dass ihr Engelskostüm sich heute dadurch bewahrheiten würde, indem sie mich davor schützte, den größten Fehler meines Lebens ein zweites Mal zu begehen? Leider war mir jedoch klar, dass in diesem Moment alles andere als ein Engel auf mich wartete, sondern vielmehr die Ausgeburt des Teufels. Ich griff nach der Wodka-Flasche, machte mir erneut eine Mischung zurecht und trank einen Schluck davon, bevor ich den Becher auf den Küchentresen stellte und mich zu ihr umdrehte.
    … Uuund Action!
    »Wie kommst du dazu, mit meinem Bruder auf der Terrasse rumzumachen?«, fragte sie.
    Sebastian, den sie im Schlepptau hatte, hielt

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