Türkisgrüner Winter (German Edition)
treiben.
»Lass das!«, sagte ich, als ich plötzlich mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Mein Körper versteifte sich und mit den Händen krallte ich mich in den rauen Putz der Hausmauer. Er kam näher, immer näher. Langsam drückte er den Bauch gegen meinen, neigte das Gesicht zu mir nach unten. Mein Brustkorb bewegte sich im viel zu schnellem Rhythmus auf und ab. Das Wort »Sicherheitsradius« bäumte sich in meinem Kopf auf, aber ich war wie gelähmt und unfähig, mich zu bewegen. Ich starrte in seine nahen türkisgrünen Augen mit dem geschminkten Schatten darunter und fühlte mein Herz von Sekunde zu Sekunde schneller schlagen. Elyas zog einen Mundwinkel nach oben und begann, seine Finger langsam meinen Arm hinunter wandern zu lassen. Ein Schauer fuhr mir die Wirbelsäule entlang. Elyas war so nah, dass ich ihn riechen konnte.
Sein Blick ruhte in meinen Augen, als er mit den Fingern mein Handgelenk erreichte, es umfasste und zu seinem Gesicht führte.
Wehren, Emely, wehren!
Doch mein Arm war ohne Widerstand und gab ihm einfach nach. Ganz zärtlich strich er mir mit der Nase über die Pulsader, roch daran, als wäre er wirklich ein Vampir. Lächelnd hauchte er mir einen Kuss auf diese Stelle. Seine Lippen fühlten sich so weich an, dass es in meinem Kopf zu schwirren begann.
Was machte er nur mit mir?
Flehend sah ich ihn an, bettelte im Stillen, dass er doch bitte aufhören sollte. Aber er lächelte nur, hielt mich mit dem Blick gefangen und ließ mich tief darin eintauchen.
»Aufhören«, japste ich mit hoher Stimme.
»Das klingt nicht wirklich überzeugend«, hauchte er, bevor er meine Hand nahm, sie auf seinen Nacken legte und mit seiner dort festhielt. Der Druck war sanft, ich hätte sie ihm zu jeder Zeit entziehen können, nur aus irgendeinem Grund tat ich das nicht. Ich ließ geschehen, wie seine andere Hand mir erst eine Strähne aus dem Gesicht strich, dann auch den Rest meiner Haare beiseiteschob und meinen Hals freilegte.
Aufhören, auf der Stelle aufhören!
Er legte mir die kalten Fingerspitzen auf die Wange und fing an, sie nach unten wandern zu lassen, während sein Blick ihnen dabei folgte. Sie glitten über meinen Kieferknochen, streiften langsam über meinen Hals. Ganz bedächtig schob er einen Finger in den Kragen meines T-Shirts und zog ihn ein bisschen nach unten. Ich sog tief Luft ein.
»Bereit, mit mir die Ewigkeit zu teilen?«, flüsterte er, beugte sich zu meinem Ohr und drückte seinen Körper noch fester gegen meinen. Die Antwort blieb mir im Halse stecken, ich brachte nur einen hohen Ton hervor.
»Ich sehe das als ein Ja«, sagte er mit einem Lächeln und näherte sich gefährlich meinem Hals. Sein vertrauter Duft, den ich immer intensiver riechen konnte, ließ die Umgebung vor meinen Augen verschwimmen. Ich zuckte zusammen, als sich seine Lippen auf meine Halsbeuge legten und begannen, diese Stelle mit kleinen Küssen zu bedecken. Mit der freien Hand krallte ich mich noch fester in den Putz und suchte vergeblich nach einem Halt, den ich nicht finden konnte. Hätte ich die Hauswand nicht im Rücken gehabt, ich wäre längst nach hinten umgekippt.
Er schob den T-Shirt-Kragen noch ein paar weitere Zentimeter nach unten, wanderte mit dem Mund zum Schlüsselbein. Meine Haut brannte unter seinen Küssen, während sein warmer Atem mir gleichzeitig eine eiskalte Gänsehaut über den Körper jagte. Meine Knie waren weich wie Butter, konnten mein Gewicht kaum noch tragen. Als sich seine Lippen zu meiner Halsschlagader bewegten, entwich mir ein leises Seufzen. Wie aus Reflex streckte ich den Hals, um ihm den Platz zu geben, den er benötigte. Ich spürte seinen schnellen, heißen Atem, seine Lippen und seine Nasenspitze auf der Haut, spürte, wie er den Moment hinauszögerte und auf meiner Hauptschlagader verweilte.
Ob er bemerken konnte, wie schnell mein Herz schlug?
Seine Finger streichelten über meinen Nacken, machten mich vollkommen willenlos, bis ich plötzlich seine spitzen Zähne spürte, die mir sanft in den Hals bissen. Ein japsendes Geräusch drang mir aus der Kehle, für das ich mich am liebsten umgebracht hätte.
Küssend wanderten seine Lippen weiter, fuhren meinen Hals wieder hinauf. Als er die Stelle unter meinem Kinn erreichte, streckte ich dieses nach oben und lehnte den Kopf gegen die Hauswand. Wie von selbst glitten meine Finger in seine seidigen Haare, vergruben sich darin. Seine Lippen erreichten mein Kinn und machten die Rundung mit, die sie zu meinen
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