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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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Lächeln, und weil dadurch das schwere Gefühl in mir noch einmal um das Zehnfache verstärkt wurde, tat ich etwas, das ich noch nie getan hatte: Ich lächelte zurück.
    Elyas wirkte erst überrascht, schien nicht zu wissen, wie er das deuten sollte, doch nach und nach erhellte ein Strahlen seine Augen. Zögerlich hob er den Arm und streichelte mit der Rückseite seiner Finger über die Haut meiner Wange. Ich schloss die Augen, wollte den Kopf in die Berührung hineinlegen, doch dann zog er die Hand wieder zurück und räusperte sich.
    »Ich bringe dich jetzt besser ins Bett«, sagte er und steckte die Hände in die hinteren Hosentaschen.
    Ich nickte verhalten. »T … T … Trägst du mich?«
    »Bist du zu müde zum Laufen?«
    Genau genommen war das nur die halbe Wahrheit, aber den Rest behielt ich lieber für mich und bestätigte seine Frage.
    »Na dann, komm«, sagte er. Ich ging einen Schritt auf ihn zu, legte die Arme um seinen Nacken und spürte, wie er meinen Rücken umgriff und mich anhob. Ich vergrub das Gesicht an seinem Hals und schlang die Beine um seine Hüfte. Endlich ließ das schwere Gefühl in meinem Inneren ein bisschen nach. Ich schloss die Augen und fühlte, wie er sich mit mir in Richtung Schlafzimmer bewegte.
    Vor dem Bett ließ er mich langsam von sich herunterrutschen und auf die Fersen gleiten. Als ich die Arme von seinem Nacken löste, schwankte ich einen Schritt nach hinten, wurde aber sofort von Elyas abgefangen. Er hielt meine Unterarme fest umschlossen, in seinen Augen zeichnete sich immer noch der leichte Schreck über mein Taumeln ab. Das ließ ihn so unschuldig, so ungefährlich aussehen, dass meine Füße einen Schritt auf ihn zu machten. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und fing an, seinen Hals zu küssen. Elyas regte sich keinen Millimeter, als ich die Hände über seine Brust, über seinen Bauch hinab zum Gürtel wandern ließ. Meine Finger zitterten, hielten an dem Ledergurt fest und schoben ihn langsam auseinander, bis … Bis Elyas meine Handgelenke packte und mich stoppte.
    »Was machst du da?«, fragte er.
    Verunsichert sank ich zurück auf meine Fußballen. »Aber … deswegen hast du mich doch hierher gebracht.«
    Er starrte mich an und ich sah, wie sich seine Gesichtsmuskeln von Sekunde zu Sekunde mehr anspannten.
    » Deswegen habe ich dich überhaupt nicht hierher gebracht! Wieso kannst du das nicht begreifen, verflucht noch mal?«
    Ich zuckte zusammen von der Härte seiner Stimme und wich einen Schritt zurück. Der Schock über seine Reaktion ließ mich mit einem Schlag etwas nüchterner werden und meine Übelkeit ein bisschen ansteigen.
    Er atmete tief ein, fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und verweilte einen Moment so. »Was soll ich denn noch tun?«, fragte er. »Was soll ich machen, damit du mir verdammt noch mal glaubst?«
    »Ich glaube dir doch«, sagte ich und spielte mit dem Saum meines T-Shirts.
    »Du glaubst mir?« Er lachte humorlos auf. »Wenn du mir glauben würdest, dann würdest du nicht so einen Mist reden!«
    Ich wagte es nicht, in sein Gesicht zu sehen, aber ich spürte, wie sein Blick auf mir ruhte. »Jetzt tu doch nicht so«, murmelte ich.
    »Was soll ich nicht so tun?«
    »Du sollst aufhören, so zu tun, als hättest du mir 'n Liebesgeständnis gemachd! Du has mir gerade mal gesagt, du würdest mich mögen! Aber mögen kann man auch ein verdammtes Posta anna Wand!«
    »Das ist immerhin mehr, als ich von dir weiß! Du sagst mir überhaupt nichts!«, antwortete er. »Nicht mal, ob du mich wenigstens ein bisschen magst oder nicht! Das Einzige, was ich merke, ist, dass du nervös wirst, wenn ich dir zu nahe komme – ja und? Was soll ich damit anfangen?« Er machte eine kurze Pause. »Immer wenn ich den kleinsten Funken Hoffnung schöpfe, dass … dass meine ganzen Bemühungen nicht völlig umsonst sind, tust oder sagst du irgendetwas, was mich wieder vollkommen zurückwirft!«
    »Heute zum Beispiel auf der Party!«, sagte er.»Ich lasse dich endlich in Ruhe und was machst du?« Elyas wartete nicht auf eine Antwort, die ich ihm sowieso nicht hätte geben können. »Du verfolgst mich den ganzen Abend. Nur um mich danach noch mehr im Regen stehen zu lassen als zuvor! Hast du eigentlich nur den Hauch einer Ahnung, wie fertig mich das macht?«
    Er sah mich an, und sein Blick ging mir durch und durch. Aber was hätte ich sagen sollen? Er hatte Recht, ich hatte keine Ahnung. Ich spürte nur, wie sich mein Magen verkrampfte.
    »Mann, Emely«, sagte

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