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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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er Megaera. »Westwind … diese verdammten Weiber … ich kann …«
    Er hätte gelächelt, hatte jedoch bereits ihren eiskalten Willen zu spüren bekommen. So denkt er an all die Vorbereitungen, die nötig sind: Heu, Gemüse, Kühe, die Milch und Käse liefern. Und Bäume. Klerris erklärt ihm immer wieder, dass Bäume und Regen – ferner auch die Ordnungs-Magie – Recluce nach geraumer Zeit in einen Garten verwandeln würden.
    Klerris arbeitet in der Zwischenzeit mit Hyel. Die Soldaten der Garde lernen, mit Steinen umzugehen und die Feste auszubauen, besonders die Unterkünfte für die Garde. Bis auf die wenigen, die lieber im Garten arbeiten. Creslin keucht den Hang hinauf, seine Beine schmerzen.
    »Musste ja kommen … verfluchte Schmerzen …«
    Die Schadenfreude in Megaeras gemurmelten Worten spornt ihn an, seine Beine in die Hand zu nehmen, die Müdigkeit zu vergessen und die letzten hundert Ellen des Hanges im Sturm zu nehmen.
    »Uff …«
    Er bleibt stehen und sieht zurück. Megaera stolpert und richtet sich mühsam wieder auf. Schnell dreht er sich um und setzt seinen Marsch fort. Auf der letzten Meile kann sich sein erhitzter Körper abkühlen. Wie schon während des letzten Achttags spürt er auch jetzt deutlich, dass es ihn viel Arbeit kosten wird, seine frühere Form wieder zu erlangen, und wie viel ermüdender es ist, sich in der Hitze von Recluce zu bewegen als in der Kälte von Westwind.
    Die Kälte … Was immer auch geschehen mag, die klare Kälte auf dem Dach der Welt wird er stets vermissen.
    Eine halbe Meile vor dem Rohbau, aus dem später einmal die Wohnung des Mitregenten entstehen wird, sorgfältig geplant mit getrennten Schlafzimmern, holt ihn Megaera ein.
    Creslin geht an der Mauer vorbei, auch an der Zisterne, die er mit Klerris, Joris und mehreren Soldaten der Garde gebaut hat, ehe die Grundsteine für die Residenz gelegt wurden. Am Rand der Klippen, wo bald eine breite Terrasse sein wird, bleibt er stehen und schaut hinab auf die Wellen des dunkelgrünen Meeres.
    Megaera sprengt sich kühles Wasser ins erhitzte staubige Gesicht. Auch Creslin erfrischt sich aus dem Becken der Zisterne. Klerris hatte die Quelle gefunden und Megaera und Creslin die Ordnungslinien darin gezeigt. Megaera war verblüfft, dass es ihr so leicht gelang.
    »Du bist nicht unabänderlich weiß«, hatte Klerris ihr erklärt.
    Sie hatte seine Worte absichtlich überhört. Creslin schüttelt den Kopf, als er sich daran erinnert. Schnell spritzt er sich noch mehr kühles Wasser ins Gesicht.
    Es gibt noch so viel zu tun. Er bezweifelt nicht, dass die Weißen Magier ihn bald wieder herausfordern werden.
    Megaera mustert die Steine, aus denen die Nordmauer der Residenz gebaut werden soll. »Für einen Krieger und Magier verstehst du wirklich gut, mit Steinen umzugehen.«
    »Man gibt sich Mühe, zur Zufriedenheit zu arbeiten.« Er tritt zu einem Steinhaufen hin. Jeder roh behauene Stein wurde aus dem Süden fast eine Viertelmeile hergetragen. Bald wird er wieder Steine herbeischleppen müssen, ehe er sie behaut oder sich um den Mörtel kümmert.
    Er hebt einen Felsbrocken auf und trägt ihn zu dem großen Quader, den drei Pferde heranschaffen mussten und der als Schneideblock dient. Er studiert den Fels, sucht nach Linien und verborgenen Schwachstellen. Dann stellt er sich vor, wie der fertig behauene Stein aussieht.
    Er hebt den schweren Eisenhammer und den Keil, dessen Ordnung verstärkt ist.
    Dann schlägt er zu. Megaera bringt einen großen schwarzen Stein, den sie neben ihm ablegt.
    Creslin setzt den Stein in die niedrige Mauer ein. Obgleich er von Tag zu Tag stärker wird, scheint ihm der Bau des Hauses eine endlose Aufgabe zu sein.
    Schnell haut er den nächsten Stein zurecht. Megaera schleppt ständig neue herbei. Schließlich setzt sie sich auf eine niedrige Mauer, die bereits mit Mörtel versehen ist und deren Ordnungslinien verstärkt sind.
    »Warum treibst du dich so an?« fragt er.
    Langsam schaut sie auf. »Unterscheide ich mich von dir? Wie viele Menschen rennen Hügel hinauf, um Steine zu behauen? Wie viele arbeiten ohne Unterlass an allem, vom Anlegen eines Bewässerungssystems bis zur Baumpflege?«
    »Habe ich eine Wahl?«
    »Und ich?«
    Vor den durchdringenden grünen Augen schlägt er den Blick nieder und packt den Hammer fester. Dann wandern seine Augen zurück zu ihr, zu der cremefarbenen Haut mit den Sommersprossen. Eine Brise liebkost die Locken über ihrer Stirn.
    »Hör auf … bitte«, sagt

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