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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Reichweite, als Zarlen mit beinahe übersinnlicher Schnelligkeit seine stählerne Klinge gegen ihn führt. Doch Creslin bleibt unversehrt. Nun blitzt zweimal sein Kurzschwert auf.
    Zarlens Augen trüben sich, dann knicken ihm die Beine weg. Creslin wartet, bis er sich vergewissert hat, dass der Gegner tot ist, ehe er sein Schwert an Zarlens Tunika abwischt.
    Hyel sperrt Mund und Nase auf. Joris ist blass, ebenso Megaera.
    Creslin blickt erst Hyel an, dann den Leichnam. »Tut mir leid, dass das nötig war, aber …« Er zuckt mit den Schultern. »Er hatte geplant, mich zu beseitigen, um bei meiner Gattin freie Bahn zu haben.«
    Hyel schweigt und blickt zu Thoirkel.
    Der junge Soldat leckt sich die Lippen. »Äh … Zarlen hat gesagt, kein Magier könnte kaltem Stahl Widerstand leisten. Auch kein Weib, selbst wenn sie eine Hexe sei.«
    »Offensichtlich hat er sich in beiden Punkten geirrt«, äußert Creslin ruhig.
    Hyel nickt in Richtung des Leichnams. Der junge Soldat schleppt den Toten zur Tür des langen Raums.
    »Was seid Ihr?« fragt Joris.
    Creslin blickt Klerris und Megaera an. Klerris zuckt mit den Schultern, Megaera schaut beiseite.
    »Ich bin einer eurer Regenten«, erklärt er. »Ich bin der Prinz Westwinds und der einzige Mann, der jemals von der Waffenmeisterin Westwinds ausgebildet wurde. Im tiefsten Winter bin ich zu Fuß von den Westhörnern geflohen, um der Heirat mit der Frau zu entgehen, die ich dann schließlich doch geheiratet habe. Man hat mir gesagt, ich sei zudem ein Sturm-Magier. Der Herzog hat uns beide zu Regenten über Recluce ernannt, um für ihn das Land zu stärken.« Er verneigt sich. »Hilft das weiter?«
    »Verdammt …« Nur Creslin hört, wie Thoirkel das Wort ausstößt.
    Joris schaut Klerris an. »Wie gut ist er als Sturm-Magier?«
    »Besser als alle, die ich je erlebt habe. Er wurde dazu geboren.«
    »Weiß der Herzog davon?« fragt Hyel leicht gelangweilt.
    »Warum sind wir hier? Was glaubst du?« wirft Megaera ein. Sie klingt erschöpft. »Glaubst du, der Herzog war begeistert, einen Magier aus Westwind und einen aus Sarronnyn unter seinem Dach zu beherbergen?«
    »Ich schlage vor, Ihr nehmt mein Bett, bis wir etwas Passenderes finden«, erklärt der Kapitän der Garde.
    Joris nickt. »Ich zeige Euch den Weg. Der Kapitän und Hyel müssen gewiss noch über die Schiffsladung sprechen.«
    »Was ist mit den Pferden?« fragt Creslin und schaut Freigr an.
    »Ich komme später wieder, dann holen wir sie, wenn’s recht ist.«
    Creslin nickt. Die drei Magier folgen dem untersetzten Mann.

 
LXIX
     
    » D ie Stürme waren ungewöhnlich heftig, Jenred, selbst für den Winter im Golf.«
    »So heftig, dass drei Schoner gesunken sind, die Schaluppe des Herzogs jedoch unversehrt blieb?« entgegnet der Erzmagier zynisch.
    »Klerris war an Bord der Schaluppe«, erklärt jemand.
    »Was ist mit dem anderen Heiler?«
    »Ich nehme an, ein paar Meisterheiler haben über Nacht gelernt, derartig heftige Stürme heraufzubeschwören?« Jenreds Stimme ist lauter geworden. »Und keine schwachsinnigen Entschuldigungen, wie ›das weiße Miststück hat ihm geholfen‹. Sie ist nur dort, weil sie keine andere Wahl hat.«
    Schweigen breitet sich im Raum aus.
    Schließlich bemerkt jemand aus der letzten Reihe mit müder Stimme: »Du hast allen widersprochen, was schlägst du nun vor?«
    Jenred lächelt. Es ist ein eiskaltes, weißes Lächeln. »Nichts.«
    »Was …«
    »Soll der Herzog ungestraft davonkommen?«
    »Die Anhänger der Legende werden …«
    Der Erzmagier wartet, bis der Tumult sich legt. »Lasst uns die Lage betrachten. Nach einer Generation harter Arbeit, vielen Listen und Verrat haben die Schwarzen in Fairhaven und Candar einen würdigen Kämpfer hervorgebracht. Dieser Kämpfer floh auf eine riesige, öde Insel vor Candar. Er ist an eine weiße Hexe gebunden und möchte mit dem Kontinent wenig zu tun haben. Ferner schuldet er dem Herzog von Montgren etwas.
    Von dieser Insel aus könnte Creslin mit Leichtigkeit jede Flotte vernichten, die gegen ihn ausgeschickt wird. Außerdem könnte er die beiden Schiffe des Herzogs schützen und einige weitere, mehr nicht. Er verfügt über wenig Gold und kaum Verbündete.
    Wir lassen die Schiffe des Herzogs in Ruhe – und ebenso die Schiffe, die Creslin vielleicht kauft oder bauen lässt. Alle anderen aus Candar, die Recluce ansteuern, versenken wir. In der Zwischenzeit können wir ja die östlichen Kontinente zu einem Angriff ermuntern. Das würde uns

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