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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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Messer aus. Dumpf hallte der Schuß aus seinem Revolver durch die Luft.
    „Aufhören, habe ich gesagt!“
    Gespannt starrte er die Angreifer an.
    „Hört mich an! Ich habe nicht vor, euch irgend etwas zu tun, aber ich muß unter allen Umständen Tremaine finden. Ich bin bereit, demjenigen, der mich zu ihm führt, eine Belohnung zu geben!“
    „Was wollen Sie von ihm?“, rief ein großer Kerl aus der Menge und ballte die Fäuste.
    „Das werde ich nur ihm selbst sagen.“ Altair schaute den hochgewachsenen Mann an und senkte dann die Augen auf die Pistole in seiner Hand. „Ich bin Altair, Altair, der Dieb!“
    „Das ist gelogen!“ Ein kleiner, eingefallener, runzeliger Mann kam aufgeregt hinter der schützenden, breiten Gestalt eines anderen Bettlers hervor. „Gelogen ist das! Ich habe Altair gekannt. Der ist tot. Vor zwei Tagen ist er gestorben. Ich selbst habe seine Leiche gefunden.“
    „Du hast einen Toten gefunden. der schwarz gekleidet war und eine Kapuze und Handschuhe der gleichen Farbe trug“, stellte der junge Mann die Behauptung richtig. „Das weiß ich ganz genau. Niemand anders als ich hat den Polizisten, den Burtard getötet hatte, in die bekannte schwarze Kleidung des Diebes Altair gehüllt. Ich wußte wohl, was ich tat.“ Er zögerte einen Augenblick. Dann warf er mit einem unerwarteten Ruck die Pistole dem hochgewachsenen Mann zu.
    „Da! Glaubst du mir jetzt endlich?“
    Der große Mann schaute unbewegt in Altairs Gesicht.
    „Wir gehen hinein!“
    Der schlanke, junge Mann nickte. Ohne Zögern folgte er dem hageren, hochgewachsenen Mann in die Dunkelheit eines der Gebäude. Ein gepreßtes Lächeln stand auf seinen schmalen Lippen.
    Plötzlich wurde es hell vor ihnen. Eine Kerze warf einen schwachen Schein auf die schäbigen Möbel, auf die schmierigen Wände und die mit Schlagläden verschlossenen Fenster des Zimmers. In der Mitte stand ein grober, roh zusammengeschlagener Tisch. An den Wänden lehnten wackelige Stühle. Der große Mann winkte zwei Männer an den Tisch und schaute sich nach den zerlumpten Männern um, die hinter ihm hereingekommen waren.
    „Bewacht die Tür!“
    Er drehte einen Stuhl um, setzte sich rittlings darauf und stützte die Ellbogen auf die Lehne.
    „Rede!“
    „Ich suche Tremaine. Ich muß ihn finden. Idi bin zu allem bereit, ich muß unbedingt mit ihm sprechen!“
    „Sprich mit mir! Was willst du?“
    „Ich möchte mit Tremaine sprechen, und zwar ganz allein!“
    „Ich habe genau gesehen, wie du dich mit dem Kommandanten des Wachkommandos unterhalten hast“, sagte der Mann im zerlumpten Anzug schneidend. „Ich habe auch beobachtet, daß der Kommandant offenbar Angst vor dir hatte. Was hast du ihm denn gesagt?“
    „Ich habe ihm gesagt, daß ich Burtards Mann bin.“
    „Was?“
    „Was hätte ich ihm denn sonst wohl sagen sollen? Etwa, daß ich ein Dieb bin und sämtliche Polizeiposten Anweisung haben, mich tot oder lebendig zu fangen?“
    Er lachte leise und blickte den anderen unverwandt an. „Für so dumm, ihm das zu sagen, wirst du mich doch wohl nicht halten?“
    „Nein! Aber offenbar bist du ein Mann, der mit einem großen Risiko spielt und vor einer Gefahr nicht zurückschreckt. Nur ein Narr könnte sich hier in der Gegend herumtreiben, wenn er so gut wie du angezogen ist.“
    „Nur ein Narr“, nickte Altair. „Oder ein Verzweifelter!“ Er beugte sich vor und sprach drängend mit leiser Stimme auf den sitzenden Mann ein.
    „Höre doch! Ich muß Tremaine finden. Du kannst mir unbedingt vertrauen. Habe ich dir denn vorhin nicht meine Pistole gegeben? Was könnte ich denn sonst noch tun, um dir meine Zuverlässigkeit zu beweisen?“
    „Du hast behauptet, der Dieb Altair zu sein“, sagte der Mann langsam. „Beantworte mir einige Fragen, und ich will dir glauben.“
    „Wie hieß sein Vater?“
    „Professor Winter“, erwiderte der junge Mann ganz ruhig. „Der größte Fachgelehrte auf dem Gebiet elektronischer Forschung, der bedeutendste Strahlenfachmann, der je gelebt hat. Er wurde von Burtards Garde ermordet!“
    „Wann?“
    „Vor drei Monaten.“
    „Warum?“
    „Das weiß ich. Aber ich werde es niemand anderem als Tremaine selbst sagen.“
    „Ich verstehe.“ Nachdenklich starrte der Mann in die Kerzenflamme. Dann hob er den Blick und schaute aus unbewegten Augen auf den jungen Mann.
    „Dann rede nur!“ sagte er ganz ruhig. „Niemand kann uns hören, denn ich bin Tremaine.“
    Altair lächelte.
    Plötzlich pfiff draußen auf

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