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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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mir Rede und Antwort zu stehen und hat mich durch einen Trick entwaffnet.“
    „Entwaffnet hat er Sie?“ Der Kommandant schaute mit blitzenden Augen den breitschultrigen Polizisten an. „Von einem waffenlosen Mann haben Sie sich das Gewehr wegnehmen lassen! Sie wissen doch wohl, was das bedeutet? Und jetzt machen Sie gefälligst, daß Sie wieder auf Ihren Posten kommen!“
    Er wandte sich um und schaute prüfend die schlanke Gestalt des Diebes an.
    „Nun? Wer sind Sie denn? Was haben Sie hier zu suchen?“
    „Ich bin Altair. Falls der Name Ihnen nichts sagt, darf ich wohl hinzufügen, daß ich Burtards Mann bin!“ Wieder lächelte er, als er beobachtete, wie aus dem bösen Mißtrauen des Mannes ganz plötzlich etwas wie Hochachtung wurde.
    „Verzeihung! Womit kann ich Ihnen dienen?“
    „Wo gehen die Männer denn hin?“
    „Zur Arbeit an den Türmen.“
    „Das weiß ich“, zischte Altair voller Ungeduld. „Antworten Sie etwas genauer, wenn ich bitten darf! Wo haben die Männer zu arbeiten?“
    „Sie marschieren in das verödete Land, etwa achtzig Kilometer von hier. Wir warten nur, daß die Fahrzeuge, die uns hier abholen sollen, ankommen. Sie müssen jeden Augenblick da sein. Eigentlich sollte man doch annehmen, daß Burtards Mann das weiß!“
    „Wie käme ich wohl dazu? Meinen Sie etwa, ich könnte jede Einzelheit wissen? Glauben Sie etwa, ich hätte kein Recht, Sie nach dem Bestimmungsort dieses Arbeitskommandos zu fra gen?“
    Der Kommandant wurde mißtrauisch.
    Altair, der die Situation sofort erfaßte, brachte eine Marke aus blitzendem Metall zum Vorschein.
    „Genügt Ihnen das vielleicht?“
    „Jawohl, Herr! Ich bitte’ vielmals um Entschuldigung. Was möchten Sie sonst noch wissen? Selbstverständlich bin ich zu jeder Auskunft bereit.“
    „Sie sind der Kommandant des Arbeitskommandos Nummer Siebzehn?“
    „Jawohl, Herr.“
    „Wo sind Ihre Männer stationiert? Ich meine, wo befindet sich Ihr Arbeitslager. Die Leute da drüben sind doch offensichtlich neu eingezogen.“
    „Achtzig Kilometer von hier in westlicher Richtung, Herr. Dort ist ein Lager in der verwüsteten Einöde gebaut worden. Übrigens befindet sich der Raumflughafen in der gleichen Richtung.“
    „Ausgezeichnet. Ich danke Ihnen! Bitte, lassen Sie sich von mir nicht länger bei der Erfüllung Ihrer Pflichten aufhalten, Kommandant!“
    Altair schaute die schmale Straße entlang und schlug den Umhang enger um seine hagere Gestalt. Dann ging er mit langsamen Schritten die schneebedeckte Straße entlang.
    Aufmerksame Blicke folgten ihm.
    Helle Augen waren es, die hinter zerschlagenen Fensterscheiben hervorlugten, die unbemerkt hinter Lumpen und Papierabfällen hervorblitzten, die über den Rand von Pappe und dünnen Holzbrettern, mit denen man die gähnenden Fensteröffnungen notdürftig geschlossen hatte, schauten.
    Altair fühlte es. Er lächelte. Lässig lehnte er sich gegen eine Mauer.
    Er wartete.
    Seine Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt.
    „Bitte, ein paar Pfennige, Herr. Haben Sie Mitleid. Schenken Sie einem Hungernden ein Stück Brot!“
    Altair wandte sich um. Er schien nicht im geringsten überrascht, als er den Krüppel da so plötzlich neben sich sah. Unter seinem Umhang suchte er nach einem Geldstück.
    „Da, nimm das!“
    „Danke, Herr! Vielen Dank! Ich wünsche Ihnen Glück und Segen! Vor allem wünsche ich, daß Sie niemals das werden, was ich bin!“
    „Wer könnte das vorhersagen?“ Altair ließ sich auf ein Knie nieder und starrte in das faltige Gesicht des Bettlers. „Sage mir eines: Wo kann ich wohl Tremaine finden?“
    „Was haben Sie gesagt, Herr?“
    „Du hast mich ganz gut verstanden! Ich habe gefragt, wo ich wohl Tremaine finden könnte.“
    „Tremaine? Wer ist denn das?“
    „Gib dir keine Mühe, dich zu verstellen. Du kannst sicher sein, daß ich sehr viel mehr weiß, als du denkst. Bringe mich entweder direkt zu ihm, oder führe mich zu jemand, der mir sagen kann, wo er ist. Und nun beeil dich!“
    Der Bettler schob zwei Finger in den Mund und ein durchdringender Pfiff hallte die stille Straße entlang. Völlig überraschend warf er seine Arme um den Fremden.
    „Schnell, Jungs“, rief er laut. „Beeilt euch! Packt ihn!“
    Wütend stieß Altair mit aller Macht aus und befreite sich aus der Umklammerung. Plötzlich blitzte eine Pistole in seiner Hand.
    „Keine Bewegung mehr!“
    Irgend etwas surrte blitzend auf ihn zu. Er duckte sich, sprang ein Stück zur Seite und wich dem

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