Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Titel: Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
Vom Netzwerk:
Flüsterton unterhielten. Will versuchte, etwas von ihrem Gespräch aufzuschnappen, aber sie schienen eine ihm unbekannte Sprache zu sprechen, die von einer beunruhigenden Reihe äußerst seltsamer, schriller und kratziger Laute durchbrochen wurde. Sosehr Will sich auch anstrengte, er begriff kein einziges Wort; das Gesprochene blieb ihm vollkommen unverständlich.
    Also stand er einfach nur da und wartete, wobei sein Arm immer noch im schmerzhaften Griff des Polizisten festhing. Während sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnten, krampfte sich sein Magen vor Anspannung immer stärker zusammen. Hin und wieder warfen die seltsamen Männer ihm einen flüchtigen Blick zu, doch Will wagte es nicht, in der Gegenwart dieser unbekannten und unheimlichen Gestalten irgendetwas zu sagen.
    Die beiden Männer waren identisch gekleidet, mit makellosen, gestärkten weißen Kragen, die so groß waren, dass sie über die Schulterpartie ihrer steifen, knarrenden, knöchellangen Ledermäntel reichten. Das wächserne Hellgrau ihrer ausgezehrten Gesichter betonte das tiefe Schwarz ihrer Augen zusätzlich, und ihre an den Schläfen ausrasierten Haare waren mit so viel Pomade zurückgekämmt, dass es aussah, als trügen sie glänzende Scheitelkäppchen.
    Plötzlich unterbrachen sie ihr Gespräch und wandten sich Will zu.
    »Diese Gentlemen sind die Styx«, sagte der Polizist hinter Will, »und du wirst jede ihrer Fragen beantworten.«
    »Stuhl«, kommandierte der Styx auf der rechten Seite und starrte Will aus seinen schwarzen Augen unverwandt an.
    Mit langen, spitzen Fingern zeigte er auf das seltsame Sitzmöbel zwischen dem Tisch und Will. Von einer schlimmen Vorahnung erfasst, ließ Will sich widerstandslos auf den Sitz drücken. Von der Rückseite des Stuhls wurde ein verstellbarer Metallbügel nach vorne geklappt, mit zwei gepolsterten Krampen im oberen Bereich, sodass der Kopf des Sitzenden fest eingeklemmt werden konnte. Der Polizist justierte die Höhe des Metallbügels und zog dann die Krampen an, die sich hart gegen Wills Schläfen pressten. Will versuchte, den Kopf zu bewegen und den Polizisten anzusehen, doch die Vorrichtung fixierte ihn eisern. Während der Beamte ihn weiter festschnallte, erkannte Will, dass er keine andere Wahl hatte, als die Styx, die wie eiskalte Priester hinter dem Tisch aufragten, direkt anzuschauen.
    Dann bückte sich der Polizist, und Will sah aus den Augenwinkeln, dass er etwas unter dem Stuhl hervorholte. Als Nächstes hörte er, wie das Leder der alten Riemen krachte und die großen Schnallen rasselten, und spürte, wie seine Handgelenke an seine Oberschenkel gefesselt wurden.
    »Wozu ist das gut?«, traute Will sich zu fragen.
    »Zu deinem eigenen Schutz«, erwiderte der Polizist, ging in die Hocke und schnallte Wills Beine knapp unterhalb der Knie mit weiteren Lederriemen an den Stuhlbeinen fest. Anschließend wurden seine Fußgelenke auf ähnliche Weise gesichert, wobei der Polizist die Riemen so fest anzog, dass sie gnadenlos in Wills Haut schnitten und dafür sorgten, dass er sich vor Unbehagen wand. Zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass dies die Styx zu amüsieren schien. Zum Schluss wurde ein zehn Zentimeter breiter Ledergurt über seine Brust und Arme geführt und auf der Rückseite des Stuhls befestigt. Der Polizist nahm eine Habtachtstellung ein, bis einer der Styx ihm kurz zunickte, woraufhin der Beamte den Raum verließ und die Tür hinter sich zuzog.
    Will war nun allein mit den beiden Styx und schaute mit stummem Entsetzen zu, wie einer der Männer eine seltsam aussehende Lampe hervorholte, in die Mitte des Tischs stellte und auf Will ausrichtete. Der Beleuchtungskörper besaß einen massiven Fuß und einen kurzen, gebogenen Lampenarm mit einem flachen, konischen Schirm, in dem eine Art Schwarzlichtbirne steckte. Sie erinnerte Will an eine alte Höhensonne, die er einmal im Museum seines Vaters gesehen hatte. Dann platzierte der Styx ein kleines schwarzes Kästchen mit Skalen und Schaltern neben die Lampe und verband die beiden Komponenten mithilfe eines verdrillten braunen Kabels. Zum Schluss drückte er mit spitzen Fingern auf einen Knopf, und das Kästchen begann, leise zu brummen.
    Während der eine Styx einen Schritt zurücktrat, beugte sich der andere über die Lampe und hantierte an den Schaltern hinter dem Lampenschirm. Mit einem lauten Klacken leuchtete die Birne einen kurzen Moment lang dunkelorange auf und ging dann wieder aus.
    »Wollen Sie ein Foto von mir

Weitere Kostenlose Bücher