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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf, doch da der Trichter eine gewisse Elastizität aufwies, brach sich keiner der beiden die Knochen. Dafür glitten sie nun die eingefettete Schräge hinab auf die Schlaufe zu. Grundy hörte Rapunzels Entsetzensschrei, kurz bevor er durch das dunkle Loch der Schlaufe schoß.
    Er schien sich in einem düsteren Tunnel zu befinden, gleichzeitig fallend und schwebend. Plötzlich dann spürte er harten, felsigen Boden unter seinen Füßen. Er war unversehrt. Einen Augenblick später landete die Vettel neben ihm.
    »Wicht!« kreischte sie. »Schau nur, was du angerichtet hast!«
    »Ich habe dich mit mir genommen«, sagte Grundy mit einer gewissen Befriedigung. »Jetzt wirst du Rapunzels Körper nicht bekommen.«
    Die Vettel blickte sich um. »Wir werden sehen. Manchmal läßt die Gehirnkoralle ihre Opfer nämlich wieder frei, wenn sie ihr etwas im Austausch anzubieten haben.«
    »Die Gehirnkoralle?«
    »Hast du die Schlinge denn nicht wiedererkannt, Golem? Das ist einer der Eingänge zum Reich der Koralle. Nichts kehrt von dort zurück, weil die Koralle behält, was sie bekommt, bis sie sich dazu entschließt, es wieder freizulassen.«
    Nun fiel es Grundy wieder ein. Vor langer Zeit war er zusammen mit Bink und Chester Zentaur sowie dem Soldaten Crombie und dem Guten Magier Humfrey im unterirdischen Xanth gewesen. Dort waren schreckliche Dinge passiert. Sie waren dem Dämon X(A/N) th begegnet, der die Quelle der Magie darstellte, und für eine Weile hatte es in Xanth überhaupt keine Magie mehr gegeben. Nein, da wollte er nicht noch einmal durch! Damals war er ein echter Golem gewesen, und mit dem Verschwinden der Magie war auch das Leben aus ihm gewichen, so daß er nur noch ein Wirrwarr aus Lumpen und Holz gewesen war. Erst nachdem die Magie zurückgekehrt war, war er auch wieder belebt worden – mit schrecklichen Kopfschmerzen dazu.
    Doch die Gehirnkoralle lebte unter einem schwarzen See, dessen Wasser langsam alles umhüllte, was sich darin befand, und in dem Lebewesen auf unabsehbare Zeit in einem halbtoten Zustand gelagert wurden. Hier gab es aber kein Wasser. Statt dessen sah er eine geräumige trockene Höhle, deren gegenüberliegende Wand…
    »Oh, oh«, murmelte Grundy zitternd.
    »Vielleicht läßt die Gehirnkoralle mich ja gehen, wenn ich dich ihr übergebe«, meinte die Vettel. »Vielleicht gebe ich ihr aber auch diesen Elfenprinzenkörper und nehme statt dessen deinen, um zurückzukehren und Rapunzel für mich zu beanspruchen. Sie würde alles für dich tun, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Und dann…«
    »Das hier ist nicht der Wohnort der Gehirnkoralle«, erwiderte Grundy.
    »Natürlich ist er das! Ich habe es dir doch gesagt, ich habe die Schlaufe wiedererkannt. Natürlich bin ich nie hier gewesen, aber ich weiß schon aus frühester Zeit von der Gehirnkoralle. Die ist immer zu einem Handel bereit.«
    »Vielleicht hat die Schlaufe früher einmal zur Gehirnkoralle geführt«, bemerkte Grundy, »aber diesmal ist die Sache in die Hose gegangen. Das hier ist…« Er war unfähig, die schrecklichen Worte auszusprechen.
    »Wenn du versuchen solltest, dich aus der Affäre zu quasseln, Golem, so wird das nicht funktionieren. Ich werde dich einfach einholen.« Und der Prinz streckte die Hand aus und packte Grundy am Kragen.
    Grundy riß sich los – und die Hand des Elfs konnte ihn nicht mehr halten. »Du bist nicht mehr in der Nähe der Elfenulme, Vettel«, sagte er. »Dein Körper ist nicht mehr durch magische Kraft gestärkt. Und außerdem…«
    Die Vettel sprang auf ihn zu. »Ich hole dich trotzdem ein, Golem!«
    Grundy machte einen Satz beiseite, und der Körper des Elfs taumelte an ihm vorbei. Dann versteifte er sich. Der Mund des Prinzen klappte auf, und die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf.
    Der Schwung ließ den Körper einen weiteren Schritt nach vorne machen, dann belebte er sich wieder. »Was…«
    »Du bist in einen Gedanken getreten«, sagte Grundy.
    »In einen was?«
    »In einen Gedanken. Die existieren hier in ganzen Gruppen und Strudeln, unsichtbar, und wenn du in eine hineintrittst…«
    »Ein Er und eine Sie waren… es war bizarr!«
    »Du solltest reden, Vettel. Hier bist du in einem männlichen Körper…«
    »Und ein Es sah zu, und versuchte, zu… zu…«
    »Und du hast geglaubt, du hättest Erfahrung«, versetzte Grundy höhnisch. »Nun, dann tritt ruhig noch in einen weiteren Gedankenstrudel hinein und hol dir ein bißchen echte Erfahrung!«
    »Aber…«
    »Das ist nicht die

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