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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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GEBRAUCHEN KÖNNEN.
    Hier war also dieser mächtige, gelangweilte Com-Puter in seiner abgelegenen Höhle eingesperrt und versuchte, sich ein wenig zu unterhalten. Wäre Grundy nicht bereits so wütend auf ihn gewesen, so hätte er ihm vielleicht leid getan. Doch der Golem war völlig schlammverkrustet, und sein Mund schmeckte immer noch nach Seife.
    »Es geht dir also gar nicht wirklich um eine zufällige Bemerkung, die Grundy unter den Bullen und…« sagte Bink gerade, als das Bild auf dem Schirm wechselte.
    ÜBERLEGUNG BEENDET, lautete der Text nun. HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN. ES FOLGEN DIE REGELN.
    »He, warte mal!« protestierte Grundy. Er war plötzlich gar nicht mehr erpicht darauf, sich mit einem Gerät anzulegen, das die Realität einfach dadurch verändern konnte, indem es auf seinem Schirm einen anderen Text ausdruckte. »Ich habe es mir anders überlegt!«
    DER WETTBEWERB FINDET IN DIESER HÖHLE STATT, fuhr der Schirm fort. DIE VIER LEBENDEN WESEN GEGEN DAS TOTE WESEN. DIE VIER WERDEN VERSUCHEN, DIE HÖHLE ZU VERLASSEN. BEI ERFOLG ERHALTEN SIE DIE FREIHEIT, BEI SCHEITERN WERDEN SIE AUF ALLE ZEITEN HIER FESTGEHALTEN.
    Ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf. Snorty war zwar noch immer in seinem Versteck unter dem Bett auf Chesters Rücken, doch dieses Bett zitterte heftig. Ewige Gefangenschaft?
    »Also, dem haben wir nicht zugestimmt…« sagte Bink.
    MENSCH PROTESTIERT, DOCH DANN ERINNERT ER SICH DARAN, DASS ER DOCH ZUGESTIMMT HAT, druckte der Schirm.
    »Jetzt fällt es mir wieder ein«, sagte Bink. »Wir waren wirklich einverstanden!«
    AUSGEZEICHNET, erwiderte der Schirm, DER WETTKAMPF BEGINNT SOFORT.
    Bink, Chester und Grundy tauschten Blicke aus. Sie waren in die Falle des Com-Puters gelaufen.
    »Aber die Spielregeln sind uns doch noch gar nicht klar!« protestierte Bink.
    EINFACH ›EINGABE‹ BETÄTIGEN, druckte der Schirm. DANN INTERPRETATION EINGEBEN. DANN BEFEHL ›AUSFÜHREN‹. IMMER ABWECHSELND EINER VON EUCH.
    »Was sollen wir eingeben?« wollte Grundy wissen.
    IHR KÖNNT ANFANGEN, druckte der Schirm und verblaßte. Die Maschine hatte ihnen alles mitgeteilt, was sie ihnen sagen würde.
    »Ich glaube, ich verstehe«, meinte Bink. »Wir sollen uns dabei abwechseln, unsere jeweiligen Versionen der Realität darzustellen. Je nachdem, welche Version die überzeugendste ist, wird es auch geschehen. Das ist ein geistiger Wettkampf. Wenn wir entkommen wollen, müssen wir beweisen, daß wir klüger sind als der Com-Puter. Wenn wir nicht klug genug sein sollten, um zu entkommen, hat er bewiesen, daß er klüger ist als wir. Doch sollten wir einige Verfahrensregeln aufstellen, damit wir nicht durcheinandergeraten.«
    »Verfahrensregeln?« fragte Chester verwundert.
    »Wir können nicht alle gleichzeitig Aussagen eingeben, damit würden wir nur gegeneinander arbeiten. Wir müssen uns einig sein. Ich glaube, die Maschine wird fair bleiben. Wir müssen einfach nur Disziplin bewahren und die beste Wahl treffen. Ich erinnere mich, wie ich früher, vor langer Zeit, unten in der Höhle der… aber egal. Wir sollten einen von uns auswählen, um die Eingaben zu machen.«
    »Und wer soll das sein?« fragte Grundy argwöhnisch.
    »Nun, der Anführer der Gruppe natürlich.«
    »Und wer ist das?« Grundy war wieder genauso wütend wie zuvor, weil Bink offensichtlich seine Queste an sich gerissen hatte.
    »Ich würde doch denken, daß das derjenige ist, der gerade auf Queste ist«, meinte Bink.
    »Aber das bin doch ich !« erwiderte Grundy.
    »Ja, in der Tat. Also solltest du auch die Eingaben machen.«
    Grundy traute seinen Ohren nicht. »Und was macht ihr anderen?«
    »Wir werden über die Möglichkeiten sprechen und Ratschläge erteilen«, sagte Bink. Er wandte sich an Chester. »Meinst du nicht auch?«
    Chester blickte zwar skeptisch drein, schloß sich seinem Freund aber an. »Schätze schon.«
    Plötzlich mochte Grundy Bink sehr viel mehr. »Also gut. Was ratet ihr?«
    »Ich meine, wir sollten uns eine Fluchtstrategie ausdenken. Vielleicht können wir außen in der Mauer eine offene Tür einrichten, die nach außen führt.«
    »Großartig!« rief Grundy. Er musterte den Schirm. »Eingabe: Eine Tür öffnet sich in der Höhlenmauer, die nach außen führt. Ausführung.«
    Sofort öffnete sich tatsächlich die Tür, wo zuvor noch keine gewesen war. Sollte die Sache wirklich so einfach sein? Grundy schritt darauf zu.
    Doch nun erschien auch wieder Text auf dem Schirm. LEIDER WIRD DER AUSGANG VON WILDEN

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