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Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Titel: Turner 02 - Dunkle Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Hamill dir die offizielle Seite der Geschichte verklickert und dir sogar einen Beamten zur Seite gestellt hat. Entweder du erledigst
das und bist wieder zu Hause, bevor irgendwer überhaupt was mitbekommt …«
    »Oder ich werde geschnappt, worauf Sam und das MPD nach Herzenslust jede Beteiligung abstreiten werden.«
    »Sauber.«
    »Es gibt mehr als eine Möglichkeit, den Job zu erledigen.«
    »Immer. Verdammt. Jetzt geht auch noch der verfluchte Pieper los! Bleib dran.«
    Ich hörte Stimmen im Hintergrund, so gerade eben nicht zu verstehen.
    »Shirley meldet sich gerade«, sagte Lonnie Augenblicke später.
    »Du hast jetzt einen Pieper.«
    »Simon tritt morgen mit seiner Band auf oder so. Meine Frau wollte sicherstellen, dass ich hingehe, also hat sie mir ihren Pieper gegeben.« Simon mit Bürstenschnitt und Schlabberhosen war der ältere der beiden Söhne. Billy, der jüngere, zeigte trotz einiger markanter Piercings keinerlei Neigung, seinem Leben eine irgendwie erkennbare Richtung zu geben, war aber davon abgesehen ein lieber Kerl und vielleicht der gutmütigste Mensch, dem ich je begegnet bin.
    »Wie geht’s June?«
    »Die Ärzte haben sie entlassen, sie ist jetzt wieder zu Hause. Meistens ist sie wie immer, aber manchmal ist es, als wäre sie nicht richtig da, als wäre sie mit den Gedanken meilenweit weg.«

    »Nicht weiter erstaunlich, wenn man bedenkt, was sie gerade durchgemacht hat.«
    »Vermutlich hast du Recht.«
    »Lass ihr Zeit. Don Lee?«
    »Stabil, sagen sie - obwohl er noch nicht zu Bewusstsein gekommen ist. Wir müssen abwarten, sagen sie, wir müssen einfach abwarten.«
    Gladys war wieder da und verlangte nun lautstark das Telefon zurück, das er in Beschlag genommen hatte. Lonnie ignorierte sie.
    »Der Trooper hat gesagt, du wolltest mich sprechen. Was gibt’s?«
    »Vielleicht hat es nichts zu bedeuten, aber dieser Unfall, zu dem ich ausgerückt bin?«
    »Ja?«
    »Er wurde uns als Auffahrunfall gemeldet, passiert ist aber Folgendes: Madge Gunderson ist am Steuer ohnmächtig geworden und dann gegen einen Baum gedonnert.«
    »Mit Madge alles in Ordnung?« Madge war die meiste Zeit ihres Lebens eine nicht gerade anonyme Alkoholikerin gewesen. Ihr Mann Karel war im Jahr zuvor gestorben, und seitdem war das Trinken irgendwie außer Kontrolle geraten - vielleicht aus Trauer, vielleicht, weil sie sich jetzt vor niemandem mehr rechtfertigen musste.
    »Sie wird wieder. Nur ein paar Schnittwunden. Es ist draußen auf der State Road 419 passiert. Eine Frau, die hinter ihr fuhr, hat den Unfall beobachtet und dann von ihrem Mobiltelefon aus gemeldet.«

    »Okay.«
    »Die Frau kommt oben aus Seattle, ist nur auf der Durchreise. Ich habe mich natürlich bei ihr bedankt, ihre Aussage aufgenommen. Dann fragt sie: ›Sind Sie der Sheriff?‹, und als ich sage: ›Im Augenblick bin ich das, ja‹, da will sie wissen, ob ein Mann namens Turner für mich arbeitet.«
    »Hat sie gesagt, was sie will?«
    »Keine Silbe. Ich saß da und hab sie angelächelt, und sie hat nur zurückgelächelt.«
    »Wie sah sie aus?«
    »Ende zwanzig, Anfang dreißig, hellbraunes kurzes Haar, gut eins siebzig groß, sechzig Kilo. Was fürs Auge, wie mein alter Herr sich ausdrücken würde. Jeans und Sweatshirt, so ein Ding mit Kapuze, knöchelhohe schwarze Reeboks.«
    »Name?«
    »J.T. Burke. Burke mit einem e hinten, und ich hab nur die Initialen.«
    Niemand, den ich kannte. Vielleicht eine Patientin aus meiner Zeit als Therapeut, war mein erster Gedanke. Aber ein Patient hatte kaum eine Chance mich hier aufzuspüren, geschweige denn eine Veranlassung.
    »Ich nehme nicht an, dass sie gesagt hat, wohin sie wollte.«
    »Als ich das fragte, erhielt ich wieder dasselbe Lächeln.«
    »Das war’s?«
    »So ziemlich.«

    »Dann gib Gladys jetzt ihr Telefon zurück.«
    Im Gegenzug nannte ich ihm den Namen und die Adresse meines Motels und meine Telefonnummer, sagte ihm, er solle mich sofort anrufen, sobald es Neuigkeiten über Don Lee gebe oder er zufälligerweise wieder von Ms. Burke hören sollte.

Kapitel Sieben
    Konnte nicht schlafen.
    Um zwei Uhr nachts auf der Straße und auf der Suche nach einem Restaurant, das auf hatte. Wie schnell man wieder zu den Gewohnheiten des Großstadtlebens zurückkehrte. Hatte mein Buch, brauchte nur etwas Licht, Kaffee, vielleicht ein Sandwich. Das Edward-Hopper-Ding.
    Dino’s Diner, eine halbe Meile Richtung Innenstadt. »Durchgehend geöffnet« stand auf den Glasscheiben in großen blauen Lettern.

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