Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Titel: Turner 02 - Dunkle Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Detroit; Oklahoma City, Dallas, Phoenix; Seattle, St. Louis, L.A.

    »Das war’s, weiter komme ich nicht.«
    Aber so gut J.T. und June auch waren, Isaiah Stillman war besser.
    »Sie haben mir erzählt, dass Sie eine Vormundschaft über das Internet geregelt haben«, sagte ich bei einem Besuch an jenem Abend. »Und dass Sie auch alles übrige so organisieren.«
    »Richtig, Sir.« Ich bat ihn, mit diesem Sir -Quatsch aufzuhören, aber es war zwecklos. »Ich bin humpelnd aufgewachsen, mit einem Bein für immer in der Modem-Falle gefangen. Das Internet - das ist der andere Ort, an dem ich lebe.«
    Ich erzählte ihm von Bruhn und den Morden. Wir traten auf der Stelle, sagte ich, Malen nach Zahlen, weil wir ziemlich sicher waren, wer ihn geschickt hatte. Aber wir waren nicht in der Lage, mehr als eine Handvoll grundlegender Fakten und Vermutungen zu sammeln.
    »Wir nehmen die Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre des Einzelnen sehr ernst, Mr. Turner.«
    »Ich weiß.«
    »Andererseits stehen wir in Ihrer Schuld. Und wie sehr wir auch darauf bestehen, uns davon fernzuhalten, ist es doch diese Gemeinschaft, die wir uns ausgesucht haben, um darin zu leben, was eine gewisse Verantwortung mit sich bringt.«
    Wir sahen uns an, dann schweifte sein Blick zu den Bäumen über uns: der groben Leiter und dem Baumhaus für Kinder, die erst noch kämen.
    »Entschuldigen Sie mich.«

    Er betrat einen der Anbauten und kam mit einem Laptop wieder heraus.
    »Moira erzählte mir, dass Miss Emily fort sei«, sagte er.
    »Und Val.«
    »Val wird zurückkommen, Miss Emily nicht. Marc, richtig? Mit einem c oder einem k? B-R-U-H-N?« Finger klapperten über die Tasten. »Liste der getätigten Transaktionen - die Sie schon haben. Liste von Bruhns mit geographischer Verteilung, einschließlich verschiedener Schreibweisen … Hier haben wir es, verdichtet sich in der Gegend von New Jersey - New York … Wenn Sie einen Ausdruck davon möchten …«
    »Ich sehe keinen Drucker.«
    »Kein Problem, ich zappe es einfach in Ihr Büro, wenn Sie wollen.«
    Konnte er das? Ich hatte keine Ahnung.
    »Aber jetzt wird’s erst richtig lustig. Ich gebe den Namen ein … die geschäftlichen Transaktionen, die wir kennen … die Jersey-New York-Liste … und eine Reihe von Fragezeichen. Wie Angelhaken.« Seine Finger hielten inne. »Mal sehen, was wir fangen.«
    Linien von etwas, das ich für Codes hielt, schlängelten sich über den Bildschirm. Es ergab für mich keinen Sinn.
    »Na bitte.« Stillman tippte auf ein paar weitere Tasten. »Sieht so aus, als würde Ihr Mann in einer Reihe von Nischenpublikationen Werbung machen. Waffenmagazine, Abenteuerberichte und ähnliches. Nicht besonders clever von ihm.«

    »Die cleveren Kriminellen sind alle in der Wirtschaft.«
    »Keine Internetpräsenz, die ich …« Stillmans Hände droschen auf die Tastatur ein. »Ein Wächter!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Eine Spyware, eine besondere Sorte von Firewall. Die Fragezeichen, die ich eingefügt habe, die Angelhaken - das war so, als würde man eine Reihe von Türen öffnen. Wir sind durch eine hindurchgegangen, als der Alarm losging. Ich habe den Panikknopf ziemlich schnell gedrückt, also stehen die Chancen gut, dass der Wächter mich nicht orten konnte. Aber es ist vielleicht doch das Beste, wenn ich eine Weile offline bleibe.« Er fuhr den Computer runter und klappte ihn zu. »Tut mir leid. Möchten Sie eine Tasse Tee, bevor Sie gehen?«
    Wir saßen auf der Bank. Alle anderen waren schon zu Bett gegangen. Ich hielt den Becher dicht an meinen Mund, sog das duftende Aroma ein und fühlte den Dampf auf meinem Gesicht. Stillman berührte mich an der Schulter und zeigte zum Himmel, wo eine Sternschnuppe im Bogen über die Bäume flog. Big star fallin’, mama ain’t long fore day … Maybe the sunshine’ll drive my blues away . Meine Augen senkten sich zu dem Brett, das über der Hütte festgenagelt war und zu der Schrift darauf. Stillmans Augen folgten meinem Blick.
    »Das wollte ich Sie immer schon mal fragen.«
    »Das haben wir als Erstes aufgehängt, als wir hier hergezogen sind.« Er nippte an seinem Tee mit dieser seltsamen Intensität, mit der er so ziemlich alles tat - als ob dies die letzte Tasse Tee wäre, die er jemals trinken
würde. »Aus dem Leben meiner Großmutter, wie so vieles andere.«
    Er hob die Teekanne vom Boden auf (Keramik, von Moira getöpfert, fliederfarben glasiert) und füllte unsere Becher wieder auf.
    » Hier gibt es kein Warum . Das

Weitere Kostenlose Bücher