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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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sondern zum Lenkradl, an das er ihn fachmännisch mit Handschellen ankettet. Und dann nimmt er dem armen Raffl auch noch seine Dienstwaffe ab und drückt sie ihm an die Schläfe.
    Nein, der Rammer krümmt seinem Kollegen – Was heißt da Kollege ? Provinzgendarm heißt das! –, der Rammer krümmt also dem Raffl kein Haar, sondern sagt nur: „Alles klar?“
    Und weil der Raffl wirklich brav nickt, zeigt ihm der Rammer gnadenhalber seinen Kripo-Ausweis und verabschiedet sich freundlich. „Noch einen schönen Sonntag!“, wünscht er dem Raffl und ist auch schon dahin.
    Und der Herr Bezirksinspektor steht blöd da und ist noch immer an das Lenkrad gefesselt. Und kann nix tun. Weil ihm der von der Kripo auch noch den Autoschlüssel und das Handy weggenommen hat.
    Ein Auto nach dem anderen fahrt jetzt vorbei. Kein einziges bleibt stehen, da kann der Raffl noch so verzweifelt winken. „Drecksauen! Lauter versoffene Drecksauen“, murmelt der Raffl. Praktisch Selbstgespräch: „Mindestens die Hälfte von denen sind alkoholisiert!“
    Deswegen ist er ja da, der Raffl. Weil er genau weiß, dass heute jeder nach Kaltenberg fahrt. Obwohl sie beim Frühschoppen eh schon genug gesoffen haben. Und wenn es blöd hergeht, steht der Raffl am Abend noch immer da und kann dann ohnmächtig zuschauen, wie sie besoffen wieder heimfahren. Das tät ihm dann noch mehr weh, weil am Abend, da sind dann alle alkoholisiert!
    Des einen Leid, des anderen Freud! Während der Herr Bezirksinspektor dumpf vor sich hinbrütet, erfreut sich der Herr Oberstleutnant bester Laune. Wenn er auch den Mörder erst fassen muss, so hat ihm doch dieser wunderschöne Tag gleich zwei Erfolgserlebnisse beschert. Erstens hat er diesen Immobilien-Wappler ordentlich zur Sau gemacht. Und zweitens diesen depperten Dorfgendarmen. Wird auch das dritte Erfolgserlebnis nicht lang auf sich warten lassen. Weil jetzt ist der Rammer so richtig in Fahrt. Praktisch Adrenalinspiegel wie ein Raubtier im Sprung!

VII
„Loch ist nicht Loch!“
    Das gehört nämlich wirklich einmal gesagt. Irgendwer muss ja dem depperten Spruch Loch ist Loch! endlich einmal entgegentreten. Ganz entschieden entgegentreten.
    Was soll denn das heißen? Nichts anderes, als dass alle Frauen gleich sind. Sprich: Sex kann man mit allen haben, der Rest ist nicht wichtig. Praktisch nur Verzierung!
    So ein Schmarrn! Wer sowas sagt, der hat doch nicht die geringste Ahnung von Sex. Grad beim Sex kommt doch der himmelweite Unterschied zwischen einem Trampel und einer Traumfrau am deutlichsten zum Vorschein. Da brauchst du nur einmal mit einer faden und patscherten Bankangestellten ins Bett hupfen – und dann mit einer fantasievollen und gschickten Handarbeitslehrerin: Da liegen Welten dazwischen!
    Ich will da jetzt nix ausplaudern aus meinem Privatleben, aber zum Thema Sex ist nicht Sex – da hätt ich genug zum sagen. Da könnt ich seitenweis Sachen erzählen, bei denen die abgebrühteste Puffmutter noch rot werden tät. Was heißt da seitenweise ?! Ganze Romane könnt ich da drüber schreiben!
    Tu ich aber eh nicht. Erstens gehört es sich nicht, weil ich ja keine ordinäre Drecksau bin. Und zweitens tät es wahrscheinlich mit der Zeit fad werden, wenn man genau weiß, was jetzt wieder kommt: nämlich Sex.
    Obwohl: Könnte man unter Umständen auch spannend machen. Weil es ja nicht auf das Was ankommt, also den Sex, sondern auf das Wie. Damit mein ich jetzt aber nicht: von vorne, von hinten, blasen, schlecken – mit dem Wie mein ich mehr das Seelische. Also: stürmisch oder zärtlich, am Kuchltisch oder im Mostkeller und so weiter.
    â€žDrecksau, ordinäre! Schweindl, pornografisches!“, wird der eine oder der andere jetzt lautstark schimpfen. „Da ist man schon total gespannt auf das Erntedankfest in Kaltenberg, ob jetzt der Rammer den Mörder verhaftet oder nicht, und was macht dieser elendige Saubär? Nix wie ordinär daherreden. Pfui!“
    â€žAber geh“, sag ich da, „das ist ein Missverständnis. Das reinste Missverständnis!“
    Ich bin ja nur deswegen auf die Loch-Geschichte zu sprechen gekommen, weil jetzt die Gucki dem Hol­zinger Bertl zuruft: „Loch ist nicht Loch!“
    Wo sind wir also, ha? Richtig: in Kaltenberg. Mitten im schönsten Erntedankfest. Genauer gesagt beim Bieranstich vom Erntedank-Festbier. Und wer darf

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