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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie vor, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. »Wir sehen uns später.« Damit drehte sie sich um und lief in Richtung der Zeltunterkünfte.
    Rock blickte ihr kopfschüttelnd hinterher. Anstatt sie auf Abstand zu halten, wie er das vorgehabt hatte, war ihm das Gegenteil gelungen. Wie kam es, dass er sämtliche guten Vorsätze vergaß, wenn sie in seiner Nähe war? Einen Moment lang stand er in seine Gedanken vertieft da, bevor er sich an die Teambesprechung erinnerte. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm, dass die zwei Minuten längst überschritten waren. Mit einem Fluch lief er auf das Lagezentrum zu, in dem die anderen verschwunden waren.

34
    »Wie geht es ihr?«
    »Den Umständen entsprechend. Sie ist völlig ausgetrocknet und hat länger keine Nahrung bekommen. Wir müssen sie erst langsam wieder darauf einstellen.«
    »Die Wunden?«
    »Wir haben sie gesäubert und teilweise genäht. Allerdings sind einige zu lange unbehandelt geblieben und werden Narben hinterlassen.«
    Jade versuchte, die Stimmen auszublenden, doch sie drangen trotzdem zu ihr durch und hinderten sie daran, in den tiefen Schlaf zurückzusinken, den sie sich mehr als alles andere wünschte. Sie wollte nicht hören, wie es ihr ging, das fühlte sie selbst in jeder Faser ihres Körpers. Die Schmerzen hielten sich durch Betäubungsmittel in Grenzen, aber sie spürte deutlich, was ihr in der Gefangenschaft genommen worden war.
    »Was wurde ihr angetan?« Wieder Hawks Stimme, zwar leise, aber eindeutig wütend.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich habe nur eine oberflächliche Untersuchung durchgeführt, außerdem unterliegt das der Schweigepflicht.« Die zweite Stimme klang ruhig und sachlich, mit einem Akzent, den sie nicht einordnen konnte.
    Nicht, dass es sie interessierte, wer er war. Vermutlich irgendein Arzt. Der Gedanke, dass jemand sie berührt, irgendwelche Nadeln und Instrumente in sie gesteckt hatte, ließ sie schaudern. Sie presste ihre Augen zusammen, um sie nur nicht öffnen zu müssen. Ihre Hände krampften sich in das Bettlaken, ein leises Stöhnen entschlüpfte ihren Lippen. Gott, sie wollte weg, einfach nur weg. Sie hasste diesen Geruch nach Desinfektionsmitteln und Krankheit. Sogar das Blut des erschossenen Mannes meinte sie noch riechen zu können. Jade zuckte zusammen, als jemand über ihre Hand strich.
    »Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit.« Hawk .
    Nichts war in Ordnung, und Sicherheit war relativ. Aber das würde Hawk nicht verstehen, niemand würde das. Jade benetzte ihre Lippen. »Kyla?« Es klang mehr wie ein raues Krächzen.
    Tiefes Schweigen folgte ihrer Frage, zog sich immer mehr in die Länge, bis sie es nicht mehr aushielt und die Augen öffnete. Hawks Gesicht schwebte über ihr. Er sah schlimm aus, blass, mit dunklen Ringen unter den Augen und tiefen Furchen im Gesicht.
    »Was ist mit Kyla?« Diesmal klang ihre Stimme kräftiger.
    »Wir haben sie noch nicht gefunden.«
    Nein! Das konnte nicht sein, Kyla musste entkommen sein und das Ergebnis ihrer Arbeit weitergegeben haben. »Habt ihr in der Straße gesucht? Sie ist angeschossen worden, und wir haben uns getrennt, weil sie nicht weiterlaufen konnte.« Jade brach ab und versuchte, genug Kraft aufzubringen, um weiterzusprechen. Hawk gab ihr ein Glas mit Wasser, das sie gierig trank. »Ich wollte den Verfolger von Kyla weglocken. Und da sie mich geschnappt haben, dachte ich, sie wäre entkommen.«
    »Sie hat sich nicht bei uns gemeldet, und unser Informant konnte sie nirgends finden.«
    »Vielleicht hat sie sich irgendwo versteckt und … « Nein, Kyla konnte nicht tot sein. Sie war immer so stark und einfallsreich, es musste ihr gelungen sein zu fliehen. Aber warum hatte sie sich dann nicht gemeldet? Kyla musste doch klar sein, dass die Möglichkeit bestand, dass Jade gefangen genommen worden war und nur sie noch die gesammelten Informationen an die Behörden weitergeben konnte. Das hätte sie auch getan, wenn es möglich gewesen wäre. Also musste ihr etwas passiert sein. »Mogadir hat gesagt, er hätte Kyla gefangen, und sie würde reden. Er hat mir sogar eine blonde Haarsträhne gezeigt.«
    »Hast du sie dort gesehen?«
    »Nein. Ich habe mir schließlich eingeredet, dass Mogadir das nur gesagt hat, um mich fertigzumachen.«
    »Das könnte gut sein. Die SEAL s haben sie in der Festung nicht gefunden, und da die Informationen darauf hindeuteten, dass nur eine von euch dorthin verschleppt worden war, gehen wir davon aus,

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