TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Ein Wunder, dass sie überhaupt noch in der Lage war, mit ihnen zu reden. Rose hatte beruhigend ihre Hand auf den Arm der Frau gelegt, während sie ihn hilflos ansah. So etwas hatte sie vermutlich auch noch nicht hören müssen. Ihre Stimme war ein sanftes Murmeln, von dem Rock nicht viel verstand. Rot … Beschützer. Nach einer Weile ließ die Frau ihre Arme sinken und blickte Rose mit tränenfeuchten Augen an, während sie heftig nickte. Ein weiterer Wortschwall drang aus ihren trockenen, eingerissenen Lippen, ihre Finger krallten sich in Rose’ Jackenärmel. Ihre Aufregung war deutlich zu spüren, als sie drängend auf Rose einredete.
Clint mischte sich schließlich ein. »Worum geht es?«
»Sie hat ein Gespräch zwischen Mogadir und einem Anrufer belauscht, als er dachte, sie wäre bewusstlos. Es ging um den Anschlag und eine verschwundene amerikanische Agentin, die unbedingt gefunden werden müsste, um zu verhindern, dass sie die Pläne verrät. Mogadir wollte den Gesprächspartner damit beruhigen, dass er schwor, aus der anderen Agentin herauszuholen, wie viel sie weiß.« Rose holte zitternd Luft. »Mit allen Mitteln.«
»Hat sie einen Namen gehört oder irgendetwas anderes, das uns verraten würde, wer der Anrufer war?«
Rose sprach leise auf die Frau ein. Schließlich nickte sie. »Sie hatte Probleme, etwas zu hören, aber sie meint, etwas wie Shirna verstanden zu haben und Khalawi. Natürlich weiß sie nicht, ob das mit dem Anrufer zusammenhängt oder nicht.«
»Warum ist sie hierhergekommen?«
Rose übersetzte Clints Frage und die Antwort der ehemaligen Gefangenen. »Der Rothaarige hätte sich retten können, aber er ist dageblieben, um ihr zu helfen. Außerdem will sie, dass die Mörder ihres Mannes und die Männer, die ihr das alles angetan haben, nicht davonkommen.« Rose stutzte und ließ sich von der Frau etwas wiederholen. Dann sah sie verwirrt auf. »Sie wollte es auch für die amerikanische Frau tun, die ihretwegen ebenfalls leiden musste.«
»Wovon spricht sie?« Clint klang ungeduldig.
»Wahrscheinlich von Jade, sie muss sie dort getroffen haben. Aber was meint sie mit ihretwegen?« Doc rieb über seine Bartstoppeln.
»Vielleicht habe ich es auch falsch übersetzt, sie redet sehr schnell und durcheinander.«
»Frag sie noch einmal.«
Rose tat, worum Clint sie bat. »Die Amerikanerin mit den kurzen dunklen Haaren. Eindeutig Jade.« Sie verzog den Mund. »Sie hat sie gesehen, als sie an einen Pfahl im Hof gebunden war und später bei einer Steinigung.« Rose’ Augen weiteten sich, als die Frau weiterredete. Aufgeregt griff sie nach ihren Armen und hielt sie fest. »Das kann doch nicht sein!«
Alarmiert sahen die Männer sie an. »Was?«
Doc, der nur einen Bruchteil der Sätze verstand, schaute auf. »Irgendwas mit Informationen.«
Rose’ Augen glitzerten verdächtig. »Tom hat recht, sie sagt, sie wäre schuld an allem, weil sie die Informationen weitergegeben hat.« Sie blickte die Männer an. »An die Amerikanerinnen. Bevor sie von Mogadir gefangen genommen wurde.«
Nur allmählich löste eine Vorahnung die Verwirrung auf den Gesichtern der SEAL s ab. Clint war es schließlich, der die Frage stellte. »Wie heißt sie?«
Rose gelang ein zittriges Lächeln. »Nurja.«
51
Oberst Koller schickte den Mitarbeiter der Hilfsorganisation zurück in die Stadt und gestattete Nurja, das Camp zu betreten. Oder vielmehr, hineingetragen zu werden, denn sie war am Ende ihrer Kräfte. Rock trug sie zur Krankenstation, wo sie versorgt wurde und mit Kyla sprechen konnte. Rose lief ein paar Schritte voraus, um den Eingang zu öffnen. Geblendet kniff sie die Augen zusammen, als das Licht im Sanitätszelt aufflammte. Sowie sie wieder halbwegs sehen konnte, ging sie zu Kylas Nachbarbett und schlug die Decke zurück. Rock legte Nurja sanft darauf, dann trat er rasch zurück, er fühlte sich sichtlich unbehaglich zwischen den Frauen. Lächelnd beobachtete Rose seinen Rückzug, bevor sie sich darum kümmerte, dass Nurja es gemütlich hatte. Die arme Frau sah eindeutig so aus, als wollte sie am liebsten wieder in die Wüste flüchten, anstatt hier in einem westlichen Krankenbett, umgeben von großen, grimmig dreinschauenden Männern zu sein.
Selbst der Oberst schien das zu merken. »In Ordnung, ich lasse zwei Wachen vor der Tür. Ich würde vorschlagen, dass wir uns wieder an die Arbeit machen. Vielleicht führen die Hinweise der Zeugin zu neuen Erkenntnissen.«
Clint nickte. »Ich kümmere mich
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