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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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darum. Doc, du bleibst hier und versuchst, ihr zu helfen. Rock?«
    Rocks Blick glitt über Rose und erfüllte sie vom Kopf bis zu den Zehen mit Wärme, bevor er Clint zum Ausgang folgte.
    Der Oberst drehte sich noch einmal um. »Soll ich unseren Arzt holen lassen?«
    »Nicht nötig, danke. Ich bezweifle, dass sie sich von einem fremden Mann untersuchen lassen wird.« Rose strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Sollte es dennoch nötig sein, werde ich ihn rufen.«
    Koller nickte und verschwand in der Dunkelheit.
    »Was ist los?« Kyla richtete sich langsam in ihrem Bett auf und zuckte zusammen. »Au, verdammt. Die Schmerzmittel sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.« Verwirrt blickte sie von Rose zu Doc und schließlich zu der verschleierten Frau im Nebenbett. »Ist noch jemand verletzt?«
    Rose wusste nicht, wie sie es ihr schonend beibringen sollte, also platzte sie einfach mit den Neuigkeiten heraus. »Das ist die Frau, die I-Mac in der Festung retten wollte. Es ist Nurja.«
    Kylas Augen weiteten sich. »Aber wie ist das möglich? Jade sagte euch doch, dass Mogadirs Männer sie ermordet … « Sie brach ab, ihr Gesicht blass. Ihre Wut war deutlich sichtbar. »Dieses Schwein! Er hat sie angelogen, nicht nur, dass er sie im Glauben gelassen hat, dass ich tot wäre, sondern auch Nurja.«
    Rose nickte, ihre Lippen fest zusammengepresst. »Er hat sie misshandelt, und er hat in ihrem Beisein ihren Ehemann foltern und ermorden lassen.«
    »Oh nein!« Kyla beugte sich vor und streckte ihre Hand aus. »Nurja?«
    Nurjas Hände zitterten sichtbar, als sie den Schleier zurückschob und langsam die Augen hob, bis sie Kylas trafen. Erkennen flackerte in ihnen auf. Ihre Finger berührten sich für einen Sekundenbruchteil, bevor Nurja ihre Hand schnell zurückzog. Ihre Stimme war leise und heiser, als sie schließlich sprach. »Ich bin froh, dass ihr dem Tod entkommen seid. Es war meine Schuld, ich hätte nichts sagen dürfen.« Sie sprach so langsam und deutlich, dass Rose nicht zu übersetzen brauchte.
    Kyla antwortete in der gleichen Sprache. »Es war richtig, das weißt du. Mogadir musste gestoppt werden. Du hast vielen Menschen das Leben gerettet.«
    Nurja schüttelte vehement den Kopf. »Nein, so viele sind tot, unsere Männer, eure Männer in der Festung … meine Kinder.« Tränen strömten über ihr Gesicht, während ihre Hände sich um den Stoff ihres Schleiers krampften.
    Rose richtete sich abrupt auf. Die Kinder! Sie war davon ausgegangen, dass Nurja wusste, wo sie waren, und dass es ihnen gut ging. Ein dummer Fehler! Sie wusste doch, dass die Organisation hierzulande mehr als schlecht war und es Wochen dauern konnte, bis eine Information von einer Hilfsorganisation zur nächsten weitergegeben wurde. Wenn überhaupt. Nurja konnte gar nicht erfahren haben, dass ihre Kinder lebten. Behutsam nahm sie die Hände der Frau in ihre.
    »Es ist alles in Ordnung, Nurja. Deine Kinder leben. Wir haben sie heute Morgen in die Stadt gebracht. Sie werden im Krankenhaus untersucht.«
    Benommen starrte Nurja sie an, zu schockiert, um eine Gefühlsregung zu zeigen. Ihre verschorften Lippen zitterten. »Sie … sie leben?«
    »Ja. Mogadir hat sie nicht gefunden.«
    Erleichterung ließ Nurja in sich zusammensacken, ihr Körper begann zu beben, ein unterdrückter Laut drang aus ihrer Kehle. Besorgt blickte Rose zu Doc hinüber, der rasch ans Bett trat. Nurja zuckte zusammen, als er seinen Finger an ihren Puls legte, stieß ihn aber nicht von sich. Wahrscheinlich fehlte ihr einfach die Energie dazu.
    »Ich werde ihr ein leichtes Beruhigungsmittel geben. Vor allem braucht sie aber Flüssigkeit und viel Ruhe.«
    Er suchte aus seiner Westentasche eine Tablette hervor und reichte sie Rose zusammen mit einer Flasche Wasser. »Gib ihr das, es wird ihr helfen, ein wenig zu schlafen.«
    Nurja bewegte sich unruhig. »Ich muss zu meinen Kindern, sie sind ganz allein.«
    »Schsch. Es geht ihnen gut, eine Freundin von mir kümmert sich um sie. Wenn es dir hilft, werde ich mich gleich mit ihr in Verbindung setzen und nach dem aktuellen Zustand der Kinder fragen.«
    »Ja, bitte. Sie haben so viel durchgemacht und sind noch so jung … «
    Rose legte ihren Arm um Nurja und zog sie behutsam an sich. »Ich weiß. Es wird alles gut.« Sie wiegte sie sacht hin und her. »Es ist alles gut.«
    Einige Minuten später trat Rose in die kühle Nacht hinaus und sog tief die reine Luft ein. Es brach ihr fast das Herz, die arme Frau so leiden zu sehen.

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