TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Schlimm genug, dass sie gefoltert worden war und zusehen musste, wie ihr Mann starb, aber zu glauben, ihre Kinder wären auch tot, musste das Allerschlimmste gewesen sein. Rose schloss die Augen und versuchte, ihre aufgewühlten Gefühle in den Griff zu bekommen, bevor sie in den Funkraum ging. Sicher würden die Männer sie verstehen, aber sie wollte nicht in solch einem Zustand von anderen Leuten gesehen werden.
Nach einigen tiefen Atemzügen öffnete sie schließlich die Augen. Mit den Händen fuhr sie über ihre Haare und steckte ein paar widerspenstige Strähnen zurück in den Zopf. Energisch zog sie ihre Kleidung zurecht und marschierte auf das Gebäude zu. Okay, sie würde es schaffen. Sie war kühl und koordiniert, so wie eine Expertin sein sollte.
Als sie die Tür öffnete, verstummten die Gespräche im Raum abrupt, und alle drehten sich zu ihr um. Oh verdammt, warum taten sie das? Rose konnte spüren, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten.
»Alles wieder an die Arbeit, die Zeit läuft uns davon!« Devils Stimme hallte durch den Raum.
Dankbar, dass die Männer wieder abgelenkt waren, versuchte Rose, sich zu fassen. Sie spürte Rock hinter sich, noch ehe er seine Hände auf ihre Schultern legte. Seine Bartstoppeln strichen über ihre Wange, als er sich zu ihr hinunterbeugte.
»Alles in Ordnung?«
Mühsam kämpfte sie ihre Tränen zurück und lächelte. »Ja. Ich muss unbedingt mit Cass reden. Nachdem Nurja lebt, braucht sie für die Kinder keine neue Bleibe zu suchen. Außerdem möchte ich wissen, wie es ihnen geht, damit ich es an Nurja weitergeben kann. Der Gedanke, ihre Kinder wären tot, hat sie sehr mitgenommen.«
»Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das für sie gewesen sein muss. Gehen wir zum Funkgerät, dann kannst du das gleich erledigen, solange sich der Geheimdienst noch nicht gemeldet hat.«
»Seid ihr sonst weitergekommen?« Sie vermisste seine Berührung, als er zurücktrat.
»Nicht wirklich. Joe hat mehrere Regionen eingegrenzt, die am wahrscheinlichsten sind, aber das alles bringt nichts, solange wir nicht wissen, wer genau dahinter steckt. Das Oberkommando würde uns nie dorthin schicken, solange nicht zumindest ein begründeter Verdacht besteht, dass sich der gesuchte Hintermann dort aufhält.«
Allein der Gedanke daran, dass Rock vielleicht bald wieder in Lebensgefahr war, ließ Rose innerlich erstarren. Sie versuchte, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. »Das beruhigt mich.«
Rocks Stirnrunzeln wies darauf hin, dass sie gescheitert war. Bevor er antworten konnte, erhob sich aufgeregtes Stimmengewirr. Rasch traten sie zu den SEAL s, die vor dem Computer standen. Auf dem Bildschirm war ein Zeichen zu sehen, dass in Kürze eine Videoverbindung aufgebaut werden würde.
»Scheint so, als hätten sie etwas gefunden.« Jackies Aufregung war deutlich zu hören.
Endlose Sekunden vergingen, bis schließlich das Bild flackerte und Admiral Tanner, flankiert von Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste sowie einigen Navy-Offizieren erschien.
Clint richtete sich auf. »Admiral.«
»Captain, ich will mich nicht mit langen Reden aufhalten … « Clints gemurmeltes »Gut«, war nur für diejenigen zu verstehen, die dicht neben ihm standen. Trotzdem blickte der Admiral ihn scharf an, bevor er fortfuhr. »Die Situation ist ernster, als wir gedacht hatten. Es scheint so, als gäbe es tatsächlich diesen Hintermann und als wäre er nicht nur ein Rebellenführer, sondern ein höchst gefährlicher Terrorist. Seine Zelle hat in letzter Zeit unzählige Anschläge verübt, bei denen Hunderte Menschen gestorben sind. Die genaue Zahl seiner Anhänger ist nicht bekannt, aber sie scheint hoch zu sein. Die einzige Möglichkeit, ihn zu erwischen, ist ein Überraschungsangriff. Wir können nur hoffen, dass er noch nichts von Mogadirs Verschwinden mitbekommen hat, denn dann ist er gewarnt und bereits auf der Flucht.«
»Wissen wir denn, wo sein Unterschlupf ist?«
»Zumindest ungefähr.«
»Na toll.« Docs Bemerkung war nicht gerade leise, aber der Admiral ignorierte sie.
»Die Hinweise der Frau waren Gold wert. Shirna ist nach Meinung unserer Experten Shirnia Ghar, eine kleine Bergkette an der Grenze zu Pakistan. Genauer gesagt, im Niemandsland zwischen Afghanistan und Pakistan.«
Jemand stöhnte auf, und auch die anderen SEAL s schauten nicht besonders glücklich.
Clint fasste ihre Bedenken zusammen. »Also mitten im Hotspot der Gesetzlosen und ohne
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