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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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schließlich ganz.
    »Hooyah!« Bulls leiser Fluch brachte die anderen zum Lachen.
    Erleichtert atmete Red auf. Ein halbes Gebirge polterte von seiner Brust … er hielt inne und lauschte. Das Krachen kam von draußen. »Raus, sofort!« Mit zwei Schritten war er bei der Tür und zog sie auf. Eisige Luft wehte ihm entgegen, durchdrungen von Knirschen und Knacken. Steine polterten in die Tiefe. »Beeilt euch, der Vorsprung bricht ab!«
    Die Verletzten stützend traten sie zur Tür. Ein lautes Bersten ertönte, dann gab der Fels nach. Der Chinook kippte zur Seite und rollte inmitten des Gerölls den Abhang hinunter.
    Kyla schlug die Augen auf. Reglos lag sie da und versuchte herauszufinden, was sie geweckt hatte. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, ihr Gehirn funktionierte noch nicht so, wie es sollte. Ob Hamid sie wieder betäubt hatte? Hamid! Sein Atem strich über ihren Nacken, und machte ihr bewusst, wie nah er bei ihr lag. Sein Körper war an ihren gepresst, sein Arm um sie geschlungen. Obwohl sie am liebsten sofort von ihm abgerückt wäre, blieb sie ruhig liegen und lauschte. Jetzt hörte sie es, ein leises Brummen, das sich langsam an Intensität steigerte. Ein Wagen! Eine Hand presste sich auf ihren Mund, verhinderte jeden Laut. Die Dunkelheit in dem kleinen Haus war absolut. Kyla fuhr den Arm nach und erkannte, dass er zu Hamid gehörte. Erleichtert sank sie in sich zusammen, für ihn ein Zeichen, sie loszulassen. Vorsichtig drehte sie sich um und zuckte erschreckt zurück, als Hamid sein Gesicht nahe an ihres heranschob. Seine Lippen berührten ihr Ohr.
    »Komm mit.« Seine Stimme war fast nicht zu verstehen.
    Lautlos schlug er die Decke zurück, schob seinen Arm unter ihren und half ihr beim Aufstehen. Schwankend stand sie einen Moment da, dann ergriff er ihre Hand und zog sie hinter sich her. Kyla bemühte sich, nirgends anzustoßen oder auf jemanden zu treten, aber in der Enge der Hütte war das fast unmöglich. Das Feuer im Sandali war heruntergebrannt und strahlte nur noch eine leichte Wärme ab. Fröstelnd schlang Kyla die Burka enger um sich. Sie wollte hier nicht fort, aus der Wärme und Geborgenheit der Schlafstatt, aber sie blieb stumm. Das Motorengeräusch war lauter geworden, es schien direkt auf sie zuzukommen. In dem winzigen Nebenraum, der als Kochnische und Schrank diente, zog Hamid den Schleier über ihren Kopf, bevor er den Fensterladen vor der Öffnung zur Seite schob.
    »Klettere durch.«
    Wortlos setzte Kyla sich auf die Kante und schwang ihre Beine hinaus. Eine Hand hielt sie auf die Wunde gepresst, während sie mit der anderen die Burka raffte. Ihre Füße trafen auf etwas Hartes, das unerwartet nachgab, als sie ihr Gewicht verlagerte. Sie konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken, während sie bereits nach vorn fiel. Hart schlug sie mit den Knien auf … und sah Sterne. Nicht nur am wolkenlosen Himmel, den sie nur verschwommen durch das Netzgitter erkennen konnte, sondern vor ihren Augen, als der Schmerz in ihre Schulterwunde schoss.
    »Schnell, komm jetzt.«
    Wieder war Hamids Hand unter ihrem Arm und zerrte sie weiter. Mühsam verkniff Kyla sich jede Bemerkung. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, ihm zu sagen, was sie von seiner Behandlung hielt. Sie mussten weg, bevor der Wagen hier ankam. Scheinwerfer tauchten auf und glitten über die Stelle, wo sie gerade noch gestanden hatten. Diesmal folgte sie Hamid freiwillig, während er sie hinter dem Haus, außer Sichtweite des nächtlichen Besuchers weiterführte. Hätte sie nicht seine Hand gespürt, sie hätte nicht bemerkt, dass jemand vor ihr war. Hamid war in seiner dunklen Kleidung nicht nur unsichtbar, er bewegte sich auch völlig lautlos. Fast wie die SEAL s, mit denen sie trainiert hatte. Er schien ein ähnliches Training absolviert zu haben – nur leider für die falsche Seite.
    Kyla wandte sich in dem Versuch um, die Insassen des Wagens zu erkennen, doch hinter ihr herrschte völlige Dunkelheit. Die Scheinwerfer waren jetzt aus, und die schmale Sichel des Mondes reichte nicht aus, um mehr als einen groben Umriss des Hauses zu sehen. Sie blieb abrupt stehen, als ein lautes Klopfen erklang. Hamid versuchte, sie weiterzuziehen, doch sie grub die Fersen in den Sand.
    »Was ist?« Obwohl er flüsterte, konnte sie seine Ungeduld spüren.
    »Wir können die Familie nicht einfach so alleinlassen. Was ist, wenn diese Leute ihnen etwas antun?«
    »Es würde ihnen nicht helfen, wenn wir dort entdeckt werden.«
    »Wir könnten sie

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