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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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muss. Es wäre besser für Sie, wenn Sie mit mir reden.«
    Jade hob ihr Kinn. »Das glaube ich nicht.«
    Ein Muskel zuckte in Mogadirs Wange, als er sich erhob. »Dann waren wir wohl bisher noch zu sanft mit Ihnen. Es war sehr nett von Ihren Landsleuten, uns in den Gefängnissen zu zeigen, wie man effektiv foltert.« Er gab seinen Männern ein Zeichen und verließ die Zelle.
    Erst jetzt nahm Jade überhaupt die Wächter wahr, die stumm neben der Tür gestanden hatten. Sie bemühte sich, nicht zurückzuweichen, als sie nun langsam auf sie zukamen, die Lust am Quälen deutlich sichtbar in ihren Augen. Im letzten Moment unterdrückte sie einen Aufschrei, als sie grob an den Armen hochgezerrt wurde. Jade ahnte, was nun kommen würde, und zog sich ganz tief in sich selbst zurück.
    Rose schwang die Beine von der Liege und stand auf. Leise, um die unruhig schlafenden Soldatinnen nicht zu stören, schlich sie aus der Unterkunft und trat in die dunkle Nacht. Tief atmete sie die staubige, kalte Luft ein, die der Wind durch das Lager fegte. Tagsüber waren Trockenheit und Hitze so extrem, dass man kaum atmen konnte, aber nachts ging es. Rose nickte dem wachhabenden Soldaten zu und entfernte sich langsam von der Baracke. Jeder Schritt wirbelte Staub auf, der sich um die Hosenbeine legte und in ihre Schuhe kroch. Ab morgen würde sie außerhalb des Stützpunkts eine Burka anziehen müssen, nicht gerade eines ihrer bevorzugten Kleidungsstücke. Es war unbequem, im Sommer tagsüber viel zu heiß und allgemein diskriminierend. Während ihres Aufenthalts hatte sie sich irgendwann daran gewöhnt, immer von Kopf bis Fuß bedeckt zu sein, aber akzeptiert hatte sie es nie. Immerhin kannte sie die sozialen und kulturellen Hintergründe, so konnte sie die Haltung der Frauen besser verstehen.
    Rose verzog den Mund. Sie hatte anfangs erst lernen müssen, ohne westliche Wertung die unterschiedlichen Kulturen zu studieren und sie so anzunehmen, wie sie waren, ohne sie verändern zu wollen. Das war ihrer Meinung nach einer der Fehler der amerikanischen Vorgehensweise: Der hehre Anspruch, der ganzen Welt Freiheit zu bringen, war letztlich nichts anderes als ein Export der amerikanischen Lebens- und Sichtweise. Es war kein Wunder, dass dies zu Konflikten besonders mit der arabischen Welt führte. Natürlich wollte auch sie keine Frauen mehr unterdrückt, freie Wahlen behindert oder Kinder ausgebeutet sehen, aber dies konnte nur durch Veränderungen im Innern der Gesellschaft geschehen. Freiwillig, ohne Gewalt. Die Kriege führten meist nur dazu, dass es den Menschen noch viel schlechter ging und die Situation im Land instabiler wurde.
    »Was machst du hier draußen?«
    Rose zuckte zusammen, als Rocks Stimme direkt hinter ihr erklang. Rasch drehte sie sich um, die Hand an ihre Brust gepresst. »Gott, hast du mich erschreckt! Was schleichst du dich denn so heran?«
    Er hob eine Augenbraue. »Ich bin ganz normal gegangen, schon allein um nicht von irgendeinem Wachtposten erschossen zu werden. Wo warst du?«
    Verwirrt blickte sie ihn an. »Wie, wo war ich? Hier, du hast mich doch gefunden.«
    »Ich meinte, in Gedanken. Du hast ausgesehen, als wärst du Lichtjahre entfernt.«
    »Ach so. Nein, ich war genau hier, in Afghanistan. Hast du nicht schlafen können?«
    Rock zuckte mit den Schultern. »Ich brauche nicht viel Schlaf. Außerdem habe ich dich gehört und wollte sehen, wo das Problem liegt.«
    »Das hast du nicht!« Rasch dämpfte Rose ihre Stimme. »Ich war so leise, dass nicht mal die anderen Frauen in der Unterkunft etwas bemerkt haben.«
    Rock lehnte sich gegen die Umzäunung eines Stromgenerators und strich mit der Hand über sein stoppeliges Kinn. »Vielleicht nicht direkt gehört, eher … gespürt, dass du unruhig warst.«
    Rose sah einen langen Moment zu ihm auf, die Arme über der Brust verschränkt. Ein Zittern überlief sie. Rocks Worte hatten sie überrascht. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich vor ihren Gefühlen fürchten oder sie begrüßen sollte. Es wärmte sie, dass er scheinbar so auf sie eingestellt war, dass er jede Regung mitbekam, sogar wenn er sich in einem ganz anderen Gebäude aufhielt. Das war ihr erst einmal in ihrem Leben passiert – mit Ramon. Obwohl sie Tausende von Kilometern entfernt gewesen war, hatte sie es gespürt, als er in Costa Rica gestorben war. Als hätte jemand in ihrem Innern die Flamme gelöscht und sie im Dunkeln zurückgelassen. Sie konnte so etwas nicht noch einmal mitmachen, es

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