TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
leiden musst.«
»Geh zur Hölle, denn da gehörst du hin.« Chris’ Stimme klang überraschend ruhig und gab Kyla die Kraft, seinen Anblick noch einen Moment tatenlos zu ertragen.
Black lachte nur. »Das würde dir so passen. Nein, du wirst sterben, Hamid, und zwar nicht schnell und schmerzlos, das kann ich dir versichern. Und es wird dich niemand rechtzeitig finden, falls du noch darauf hoffst, gerettet zu werden.«
Schweiß schimmerte auf Chris’ Haut, obwohl es im Gebäude sehr kühl war. Sie konnte sich nur vorstellen, welche Schmerzen er erdulden musste. »Das vielleicht nicht, aber sie werden dich finden und dafür sorgen, dass du nie wieder in Freiheit leben wirst. Vermutlich bekommst du sogar die Todesstrafe, obwohl ich finde, dass das für dich noch eine viel zu milde Strafe ist.«
Black presste das Messer an Chris’ Kehle. »Da irrst du dich. Es hat mich vorher niemand gefunden und das werden sie auch jetzt nicht. Ich weiß, wie man verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
Eine Blutspur zog sich über Chris’ Brust. Die Muskeln in seinem gesamten Körper waren angespannt, aber er konnte nichts tun, solange seine Arme und Beine festgebunden waren. Auch aus der Schusswunde an seinem Bein lief immer noch Blut und Kyla wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, wenn er nicht endlich in ärztliche Behandlung kam. Sofern Black ihn nicht vorher umbrachte.
»Jetzt haben sie deinen Namen, sie wissen, wie du aussiehst, und sie haben deine Fingerabdrücke. Du kannst sicher sein, dass meine Freunde nicht aufgeben werden, bis sie dich gefunden haben. Und dann sind da noch die CIA und deine Waffenhändler-Freunde. Ich würde sagen, deine Chancen stehen nicht gut.«
Kyla richtete sich auf, legte das Gewehr an, atmete tief ein und hielt dann den Atem an. Wie so oft zuvor versetzte sie sich nun in die Zone, in der sie nur noch ihr Ziel wahrnahm und alles andere um sie herum verschwand. Durch das Zielfernrohr hatte sie Black im Visier und brauchte nur den Finger um den Abzug zu krümmen, um ihn zu töten. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich dazu durchgerungen hatte, ihn lediglich zu verletzen. Kyla drückte den Abzug durch. Der Knall hallte durch das Gebäude, und zeitgleich wurde Black von dem Treffer in den Bauch nach hinten geschleudert.
Erleichtert, dass Chris nun in Sicherheit war, trat sie hinter der Säule hervor und begegnete seinem Blick. Ein angespanntes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Kyla.«
»Warte, ich komme runter.«
Rasch ging sie die Galerie entlang auf die Treppe zu, die in den unteren Bereich führte. Dabei behielt sie Black weiterhin im Auge, denn obwohl sie ihn verwundet hatte, würde sie erst wieder durchatmen, wenn er gut verschnürt abgeführt wurde und für niemanden mehr eine Gefahr darstellen konnte. Hoffentlich wurde es ihm im Gefängnis dann nicht wieder so leicht gemacht, zu fliehen. Ihr Magen krampfte sich bei diesem Gedanken zusammen. Nein, diesmal würden sie sehr genau darauf achten, dass er nie wieder freikam. Es wäre zu peinlich für das Militär und das FBI, wenn das noch einmal geschehen würde.
Sie war fast an der Treppe angekommen, als Black taumelnd auf die Beine kam und mit dem Messer in der Hand auf Chris zustürzte. Automatisch riss Kyla das Gewehr hoch, zielte und drückte ab. Fast wie in Zeitlupe brach Black zusammen und rührte sich nicht mehr. Langsam ließ Kyla die Waffe sinken und blickte zu Black herunter. Diesmal würde er nicht wieder aufstehen.
Ihre Knie begannen zu zittern, und sie klammerte sich an das Geländer, während sie rasch die Treppe hinunterging. Unten angekommen, lief sie los. Sie überprüfte erst, ob Black wirklich tot war, bevor sie sich zu Chris umwandte. Als sie sah, dass sein Kopf nach unten gesunken war, blieb vor Schreck ihr Herz stehen. Nein, er durfte jetzt nicht aufgeben! Mit zwei langen Schritten war sie bei ihm und blickte zu ihm auf. Aus der Nähe wirkten seine Verletzungen noch schlimmer, er musste furchtbar gelitten haben.
»Chris?« Zögernd berührte sie seine Brust. Als sie seinen kräftigen Herzschlag unter ihrer Handfläche spürte, atmete sie erleichtert auf.
Langsam hob er den Kopf und ihr Atem stockte, als er sie mit einer Mischung aus Schmerz und Erleichterung ansah. »Kyla.« Eines seiner Augen war zugeschwollen, sein Wangenknochen schimmerte bläulich.
»Warte, ich hole dich da runter.« Unsicher blickte sie sich um. Wie sollte sie das anstellen? Er hing zu hoch, als dass sie ihn
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