TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
angehaltenen Atem aus. »Gut.«
Kyla ließ seine Hand los, und er fühlte den Verlust beinahe körperlich. »Chris …«
Bei dem merkwürdigen Klang ihrer Stimme erwartete er das Schlimmste. »Ja?«
»Wie konnte ein ehemaliger amerikanischer CIA -Agent so etwas Barbarisches tun?«
Das war noch eines der harmloseren Dinge, die er Black in Afghanistan hatte tun sehen, doch das musste Kyla nicht wissen. »Er war ein Sadist und ein völliger Egomane. Es ging ihm nur darum, für sich Vorteile zu schaffen, egal wie.« Ein Gedanke schoss durch seinen Kopf und er blickte Kyla unsicher an. »Er ist doch tot, oder habe ich das nur geträumt?«
Kyla lächelte grimmig. »Er ist tot und wird es auch bleiben.«
Erleichtert lehnte er sich im Kissen zurück. »Gut.« Er hielt ihr seine Hand hin und Kyla ergriff sie. »Es tut mir nur leid, dass du ihn meinetwegen erschießen musstest. Ich wollte nicht, dass du da mit hineingezogen wirst.«
Kyla drückte fest zu, auf ihrem Gesicht zeichnete sich wilde Entschlossenheit ab. »Mir nicht! Ich habe ihm eine Chance gegeben und er hat sie nicht genutzt, sondern versucht, dich zu töten.« Sie beugte sich weiter über ihn, bis ihr Gesicht direkt über seinem war. »Ich würde alles für dich tun, weißt du das nicht?«
Bevor er etwas dazu sagen konnte, hatte sie sich bereits wieder aufgerichtet und befand sich auf dem Weg zur Tür. »Kyla …«
Doch sie drehte sich nicht noch einmal um, sondern schlüpfte aus dem Raum und ließ ihn allein zurück. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich zurücksinken. Irgendwann würde er die Gelegenheit haben, Kyla zu sagen, was er für sie empfand. Und dann würde sie nicht mehr flüchten können.
Hawk lehnte sich an den Türrahmen und blickte sich in dem Raum um. SEAL s und TURT s hatten sich ein letztes Mal in Reds Haus versammelt, um zu besprechen, was passiert war. Die beiden Leichen waren genauso abtransportiert worden wie die drei noch lebenden Gefangenen. Ihnen drohten lange Haftstrafen, sofern sie nicht von der Möglichkeit Gebrauch machten, gegen ihren Auftraggeber auszusagen. Bisher hatte noch niemand geredet, aber das war nur eine Frage der Zeit. Er konnte es kaum erwarten, Knox endlich hinter Gittern zu sehen. Hawks Blick fiel auf Jade, und er musste sich zwingen, nicht zu ihr zu gehen und sie in seine Arme zu schließen. Die Vorstellung, wie kurz er erneut davor gewesen war, sie für immer zu verlieren, ließ ihm jetzt noch den Angstschweiß auf die Stirn treten.
Als könnte sie seine Gedanken spüren, hob Jade den Kopf und lächelte ihn beruhigend an. Glücklicherweise schien der Angriff keinen neuen Flashback bei ihr ausgelöst zu haben, sie wirkte sogar stabiler und selbstsicherer als vorher. Wo immer diese neue Stärke herkam – er war dankbar dafür. Mit Mühe wandte er sich ab und trat in die Mitte des Raumes. Er räusperte sich, und sofort erstarben alle Gespräche.
»Danke, dass ihr alle noch einmal hierhergekommen seid. Zuerst zu den wichtigsten Dingen: Ich habe eben mit Kyla telefoniert, und sie sagt, dass Chris aufgewacht ist und laut dem Arzt vermutlich keine bleibenden Schäden davontragen wird.« Erleichtertes Gemurmel ertönte und Hawk hob die Hand. »Vanessa ist ebenfalls auf dem Wege der Besserung, wie durch ein Wunder ist die Kugel durch ihren Körper gegangen, ohne ein Organ oder wichtige Blutgefäße zu beschädigen. Allerdings muss sie sich erst von dem Blutverlust erholen. Es wird also einige Zeit dauern, bis sie wieder nach Coronado zurückkehren kann.«
Clint nickte. »Wir werden uns hier um sie kümmern, solange sie noch im Krankenhaus bleiben muss.«
»Danke.« Hawk holte tief Luft. »Wie ihr alle wisst, sind Mogadir und Black tot, doch die Lieferanten der Waffen, die ihr in Afghanistan gefunden habt, sind noch frei. Allerdings hat mir der Verteidigungsminister persönlich garantiert, dass gegen Knox, einige andere Waffenlieferanten und auch Angehörige des Parlaments ermittelt wird. Sowie die Ermittlungen abgeschlossen sind, werden sie des Landesverrats angeklagt. Damit werden vermutlich die Waffenlieferungen in Kriegsländer nicht völlig unterbunden, aber wohl doch erheblich erschwert.«
I-Mac erhob seine Stimme über das anschließende Stimmengewirr. »Was ist mit den beiden Männern, die Mogadir befreit haben. Konnte da jetzt eine Verbindung zu Knox nachgewiesen werden?«
»Nur, dass einer der beiden bei Knox angestellt war. Das FBI hat seine Wohnung durchsucht und wertet gerade sämtliche Spuren
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