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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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Handgelenk, bevor meine Hand seine Brust traf.
    » Eva? « , sagte er.
    Ich reckte mich und küsste ihn. Drückte meinen Mund mit voller Wucht auf den seinen. Ich zog mein Handgelenk zurück und seine Hand mit ihm. Er streckte blitzschnell die andere Hand aus, um sich am Türrahmen abzustützen. Mein Herz pochte so laut, dass ich nichts anderes mehr wahrnahm. Ich vergaß, wo wir waren, wer wir waren. Ich vergaß, dass meine Füße den Boden berührten. Ich fühlte nichts als seine Lippen, die sich hungrig auf meine pressten, und seine Finger in meinen Haaren, an meinem Nacken. Er ließ mein Handgelenk los. Fuhr mit der Hand meinen Arm hinauf, schob dabei den Ärmel hoch. Er zog mich dichter an sich, den Rücken an den Türrahmen gelehnt, uns beiden Halt gebend.
    Ich musste den Kuss unterbrechen, um Luft zu holen, und in diesem Wimpernschlag zwischen zwei Atemzügen gelang es Ryan zu fragen: » Was ist mit Addie? «
    » Weg « , sagte ich. » Devon? «
    Er lachte leise und kehlig. » Weg. «
    Und so küsste ich ihn erneut. Weil ich es wollte. Weil ich es konnte. Die überschäumende Freude war zurück, war stärker geworden. Ich lachte und Ryan löste sich von mir und sah zu mir hinunter.
    » Was ist? « Er lächelte.
    Aber so viele Wochen des Wartens, Wollens, des Grübelns und Hoffens und Tagträumens holten mich gerade ein. Im nächsten Moment lachte auch er, schüttelte den Kopf, die Hand an die Stirn gepresst. Eine Frau, die den Flur hinunterkam, warf uns einen verblüfften Blick zu, der uns nur noch stärker losprusten ließ.
    Ich liebte das hier. Lachen. Lächeln. Ryan küssen.
    In diesem Augenblick war ich überzeugt, dass alles wunderbar wäre, solange ich den Rest meines Lebens damit verbringen könnte, zu lachen, zu lächeln und Ryan zu küssen.
    Addie erwachte gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie ich zu Boden glitt, weil ich so heftig lachte, dass ich kaum noch Luft bekam.

Kapitel 12
    Ich stand an jenem Abend mit Nina in der Küche, wo wir beide gerade einen Blick in den Kühlschrank warfen, als es läutete. Nina blieb hinter mir, während ich durch den Spion spähte.
    , sagte Addie.
    Der Mann schenkte uns die Andeutung eines Lächelns, als ich ihn hereinließ, doch er verharrte auf der Türmatte. Die Sommernächte in Anchoit waren mitunter windig und kalt, aber in Emalias Wohnung war es immer warm. Dennoch machte sich Peter nicht die Mühe, seine Jacke abzulegen.
    » Ist Emalia da? « , fragte er.
    » Nein. « Nina blieb beim Schuhregal stehen, ein barfüßiges kleines Mädchen neben Reihen von Emalias Schuhen mit Stilettoabsatz und glitzernden Sandalen. » Wir dachten, sie wäre mit dir zusammen. «
    Es war eine Weile her, seit Addie und ich auf diese Art mit Peter allein gewesen waren. Bloß ein Mann in einem Zimmer, nicht ein Mann, der versuchte, ein Zimmer anzuführen. Er trug ein schlecht sitzendes Hemd, die Ärmel hatte er nach oben gerollt und die Krawatte gelockert. Er strich glättend darüber, als er zu einer Erwiderung ansetzte.
    » Wir haben etwas vor, aber zuerst wollten wir uns hier treffen. Sie ist wahrscheinlich bei der Arbeit aufgehalten worden. «
    Ich wich einen weiteren Schritt zurück, in der Hoffnung, Peter würde den Wink verstehen, dass er nicht neben der Tür stehen bleiben musste. Er trat ein paar Schritte von der Türmatte.
    » Was ist mit euch beiden? Was macht ihr zum Abendessen? «
    » Da fällt uns schon was ein « , sagte ich.
    Er nickte, sein Blick schweifte zu einer von Ryans Erfindungen auf dem Esstisch. So war er auch schon gewesen, als wir bei ihm gewohnt hatten. Abwesend. Natürlich nicht andauernd. Peter konnte sehr, sehr präsent sein. Er vermochte einen Raum zur Gänze auszufüllen, so wie er es bei Versammlungen tat, wo er sämtliche Blicke auf sich zog und jeder gespannt seinen Worten lauschte. Aber wenn niemand da war, den es zu führen und zu überzeugen galt, und es keine Probleme zu lösen und Pläne zu schmieden gab, zog er sich in sich zurück.
    Wir hatten nicht einmal seinen zweiten Namen erfahren, bis Jackson ihn uns verriet: Warren. Warren und Peter Dagnand, weil sie einen falschen Namen benutzt hatten, seit sie vor so vielen Jahren ihrer ganz persönlichen Hölle von Anstalt entkommen waren.
    Was Jackson uns nicht verraten hatte, war, wie man zwischen Peter und Warren unterscheiden konnte. Bei Versammlungen sprachen ihn alle stets mit Peter an, und er hatte Addie und mich noch nie korrigiert, wenn wir ihn so genannt

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