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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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Leben erfüllt, wie es sonst nur selten der Fall war. Es gab kein Gehemmtsein, kein Zögern, keine Unbeholfenheit. Tatsächlich schien es auf der Welt nichts außer seinen Büchern, Notizen und Diagrammen zu geben – und natürlich Sabine, die sich in dieser Welt so problemlos zurechtfand wie er. Die zwei schienen die Hälfte der Zeit eine geheime Sprache zu sprechen.
    Mehr und mehr fühlten Addie und ich uns überfordert. Wir hatten immer als klug gegolten. Als überdurchschnittlich. Wir hatten gut genug abgeschnitten, um uns ein Stipendium an einer Privatschule zu verdienen, und die Klassenarbeiten waren uns meist leichtgefallen. Es war einer der Vorteile, über zwei Bewusstseine zu verfügen, während andere nur eins hatten. Letztendlich hatten wir jedoch nicht mehr über Chemie gelernt, als von uns verlangt worden war, und das hier ging definitiv über unseren Freshman-Lehrstoff hinaus.
    Sabine hatte offiziell nicht mal die mittlere Reife, geschweige denn einen Highschool-Abschluss. Emalia und Sophie hatten sich dem Untergrund noch nicht angeschlossen gehabt, als Peter Sabine und Christoph rettete, daher hatte es niemanden gegeben, der ihnen Ausweisdokumente hätte fälschen können. Jahrelang hatten sie als gesellschaftliche Gespenster gelebt, undokumentiert, halb versteckt. Aber Sabine las. Sie verschlang Bücher geradezu. Und wie Devon uns erzählt hatte, hatte sie angefangen, sich downtown in die Vorlesungen des Colleges zu schleichen, sobald sie alt genug war, und wie ein Schwamm so viel wie möglich aufgesogen.
    » Flüssiger Sauerstoff und Kerosin « , sagte Sabine eines Nachmittags. Cordelia war noch unten, weil der Laden erst in einer Stunde schließen würde, aber der Rest von uns hing auf dem Dachboden rum, in Bücher und Sabines Notizen vergraben. Die schwüle Wärme hatte mich schläfrig gemacht, aber Sabines Worte brachten meine Aufmerksamkeit schlagartig zurück.
    , wiederholte Addie.
    Flüssigsauerstoff. LOX , von englisch »liquid oxygen«. Gefrierpunkt unter –222,65 °C. Da hatte noch mehr gestanden, aber ich erinnerte mich nicht daran.
    Jackson stieß einen leisen Pfiff aus. » Ist das nicht … «
    » Ja, eine Art Raketentreibstoff. « Sabine lehnte sich ans Sofa zurück. Die Recherche und das Planen fesselten sie ebenso wie Ryan, aber sie hatte zudem den ganzen Tag gearbeitet. Es schien einen Tribut von ihr zu fordern, den der Lankster-Square-Plan ihr nicht abverlangt hatte. Sie strahlte die gleiche Ruhe aus wie immer, aber manchmal wirkte sie ein wenig abgekämpft. » Wir würden nicht viel brauchen. Was wir jedoch brauchen würden, sind Materialien. Ein Thermobehälter für den Flüssigsauerstoff … «
    » Vergiss den Behälter. « Jackson wollte die Seite in Sabines Buch umblättern, aber sie schob seine Hand weg. » Wo bekommen wir den Flüssigsauerstoff her? «
    Sabines Stimme wurde fester, als sie zu ihrer Erläuterung ansetzte: » Wir beschaffen ihn uns vom Krankenhaus in der Innenstadt. «
    » Du hast vor, ihn zu stehlen « , sagte Addie. » Aus einem Krankenhaus. «
    » Genau das scheint sie gesagt zu haben. « Jackson grinste, aber da war er der Einzige. Christoph starrte an die Decke. Ryan blätterte Sabines Notizen durch.
    » Sie lagern ihn hinter dem Gebäude in Tanks. Er wird in Gas umgewandelt, bevor … ihr wisst schon. « Sabine deutete eine Sauerstoffmaske an. » Ich bin gestern downtown gewesen und habe einen Blick auf die Tanks geworfen. Wenn wir uns ihnen im richtigen Winkel nähern, können wir die Sicherheitskameras umgehen, und es gibt kein Wachpersonal. Zumindest gab es keins, während ich dort war. « Sie verzog das Gesicht zu einem trockenen Lächeln. » Alles, was wir tun müssen, ist, über den Zaun zu klettern, der die Tanks umgibt, und das Ventil aufzudrehen. Oder einfach einen Tank mitzunehmen. Manche davon sind nicht sehr groß. «
    Ich zauderte.
    Ich musste an unseren kleinen Bruder denken. Daran, wie sehr er auf alles angewiesen war, womit das Krankenhaus ihn versorgen konnte.
    » Addie? « Jackson wartete darauf, dass Addie den Kopf hob. Er lächelte nicht mehr. Seine Stimme wurde sanfter. » Wir würden nicht viel nehmen. « Er warf einen Blick zu Sabine, als suche er nach Bestätigung, und sie nickte.
    » Einen Tank. Sie haben Dutzende und sie können sich garantiert jederzeit mehr beschaffen. «
    Addie zuckte mit den Schultern und wandte

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