Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
den Blick wieder ab. » Es kommt mir nur seltsam vor. Ein Krankenhaus zu bestehlen. «
» Nun « , Jackson ging um das Sofa herum und kam auf Addie und mich zu, » es ist schließlich nicht so, als hättest du es noch nie gemacht. «
Addie zog verwirrt die Stirn in Falten. Sabine verdrehte die Augen, aber sie gestattete sich ein kleines Lächeln. » Er meint dich. «
Addie und ich verstanden immer noch nicht. Es war uns offenbar vom Gesicht abzulesen, denn Jackson lachte. » Du bist hybride, Addie. Laut Gesetz bist du praktisch Klinikeigentum. Deine Flucht … « Er grinste. » Tja, das war mehr oder weniger, als hättest du dich selbst zurückgestohlen von ihnen, oder? «
Christoph stöhnte. » Du und deine Metaphern, Jackson. «
» Ich glaube nicht, dass es als Metapher durchginge « , sagte Sabine lachend.
Aber in gewisser Weise hatte Jackson recht.
Einzelheiten festgelegt zu haben rückte die Dinge in ein anderes Licht. Wir hätten für immer über unterschiedliche Sprengstoffarten diskutieren können, hätten für immer mit Jackson und Vince über Dynamitgenehmigungen scherzen können, aber jetzt hatten wir einen Plan, und die Powatt-Anstalt zu Fall zu bringen wurde sehr viel realer.
, sagte Addie.
Es war nicht wirklich eine Frage, aber es war weit von einer reinen Feststellung entfernt. Wir sahen zu Ryan hinüber, der ganz vertieft ins Gespräch mit Sabine war. Stellte er sich die Frage, ob wir das Richtige taten? Hegte er Zweifel? Was war mit Devon? Er war niemand, der seine Meinung leichtfertig änderte. Stritten sie sich die ganze Zeit deswegen? Das schien nicht der Fall zu sein. Ryan kam uns konzentriert vor, seiner selbst sicher.
Vielleicht behielt er einfach all die Gründe im Hinterkopf, aus denen wir es tun wollten. Die Menschen, die wir retten würden. Die Botschaft, die wir vermitteln würden. Den Rückschlag, den es für die Regierung bedeuten würde. Vielleicht hatte er die Worte im Hinterkopf, die Jaime einer Seele zumurmelte, die nicht länger existierte, die lange Narbe, die sich über seinen Schädel zog. Vielleicht dachte er einfach an seine Schwestern und daran, dass er kurz davor gewesen war, eine von ihnen oder beide zu verlieren.
, sagte ich.
» Du bist so still « , bemerkte Jackson.
Addie zuckte mit den Schultern. » Schätze, ich habe nicht viel beizutragen. «
» Wir können nicht alle Genies sein. « Jackson nickte Sabine und Ryan zu. Sie waren zu vertieft in ihr Gespräch, um mitzubekommen, was wir sagten. » Aber glaub nicht, du zähltest nicht. «
Unserem Magen versetzte es einen Stich, aber ich spürte den Hauch eines Lächelns, so schwach, dass es kaum vorhanden war. So schwach, dass es niemandem außer mir aufgefallen wäre, da Addies Mund auch meiner war.
» Schon klar « , sagte Addie.
Ryan war fast immer derjenige mit der Kontrolle, wenn wir auf dem Dachboden waren. Ich fragte mich manchmal, ob Devon sich überhaupt dazu herabließ, anwesend zu sein, oder ob er einfach abtauchte und Ryan alles regeln ließ. Seitdem er Sabines Plan verspottet hatte, hatte er kein Wort mehr darüber verloren. Und er machte sich nicht die Mühe, so zu tun, als ginge ihn das Ganze etwas an.
Wenn Devon auftauchte, versuchten die anderen, ihn in die Gespräche mit einzubeziehen. Sabine brachte sogar einen Trainingsschließzylinder mit, als ich scherzhaft Devons Interesse am Schlösserknacken erwähnte. Er hörte bereitwillig zu, als sie ihm erklärte, wie es funktionierte, und er schien den Dreh ziemlich schnell rauszuhaben, aber er war deswegen nicht erpichter, sich an den anderen Gesprächen zu beteiligen.
Um ehrlich zu sein, machte ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken. Der Versuch, mit Ryan und Sabine mitzuhalten, hielt mich zu sehr auf Trab.
Dann, eines Abends, stand Devon vor unserer Schlafzimmertür. Emalia musste ihn reingelassen haben. Ich war zu vertieft in Sabines Notizbuch, das sie mir auf mein Drängen hin überlassen hatte, um ihn zu bemerken, bis er im Türrahmen stand.
» Du hast Sabines Notizen mit nach Hause genommen? « , sagte er. » Du zeigst allmählich mehr Einsatz als sie. «
Es machte mich ein wenig nervös, seinen prüfenden Blick auf mir zu spüren, aber ich versuchte, zu lächeln. » Ich sehe sie mir nur an. Ich habe gerade nichts anderes zu tun. «
» Und Addie? « , fragte er. Ich runzelte die Stirn. Er brach den Blickkontakt nicht ab und ich genauso wenig. » Hat sie ebenfalls nichts Besseres
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