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Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Titel: Twin Souls - Die Verbotene: Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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lang keiner etwas. Dr. Lyanne starrte die Wand an.
    Es war die Krankenschwester, die schließlich das Schweigen brach. Aus dem schier endlosen Vorrat an Lächeln, über den sie zu verfügen schien, holte sie eines hervor und pflasterte es sich ins Gesicht. »Na dann«, sagte sie. »Kinder, sucht euch einen Platz und seid schön still. Die Ärzte werden euch aufrufen, wenn sie so weit sind.«
    Langsam suchten sich alle einen Platz. Addie setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe der Tür und Kitty sicherte sich den gleich daneben. Lissa nahm auf unserer anderen Seite Platz, Ryan wiederum neben ihr. Er warf uns einen kurzen Blick zu. Wir hatten den ganzen Tag über nicht viel geredet. Die Krankenschwestern waren zu nervös gewesen, sie flippten beim leisesten Flüstern während der Studierzeit aus und patrouillierten während der Mahlzeiten die Tische.
    Ryan hatte unsere Schulter berührt, als wir vom Mittagessen aufgestanden waren, und als Addie augenblicklich zurückgezuckt war, hatte er leise gefragt, ob wir okay seien. Auf Addies Nicken hin hatte er unsere Schulter leicht gedrückt, ehe er sie losgelassen hatte. Und das war’s.
    Wir mussten ihnen sagen, was wir wegen Sallie vermuteten. Es ging nicht länger nur um einen Jungen. Diese Prozedur, diese Operation, war bereits mehr als einmal durchgeführt worden. Und anscheinend würden weder Jamie noch Sallie wiederkommen. Nicht, wenn die Ärzte allen erzählten, sie wären nach Hause zurückgekehrt.
    Dr. Wendle verschwand in einem der Untersuchungsräume. Dr. Lyanne stand in der Tür des zweiten Zimmers, ohne sich an die Wand oder den Türrahmen zu lehnen. Sie stand einfach nur da, als habe sie eine schwere Last zu tragen und halte sich nur mit Mühe aufrecht.
    Eli wimmerte. Ein Schaudern geisterte durch den Raum, aber niemand sagte ein Wort und nur wenige drehten sich um und riskierten einen Blick.
    ‹Ist er …›, sagte Addie.
    »Cal hat nur Angst vor den Nadeln«, sagte Kitty, der unser Gesichtsausdruck aufgefallen war. »Er brüllt immer, wenn sie ihm Blut abnehmen.«
    »Cal?«, fragte Addie.
    Kitty zauderte, dann sagte sie: »Ich … ich meinte Eli.«
    »Du meinst, du hast dich vertan?« Addie runzelte die Stirn. »Du hast gedacht, es sei Cal, aber es ist Eli?«
    Kitty sah den kleinen Jungen an. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt, seine kurzen Beine auf den Stuhl gezogen. »Er ist Eli«, sagte sie, und ihre Stimme war tonlos, aber fest. »Er ist immer Eli.«
    Das Weinen des Jungen hatte Dr. Lyannes Aufmerksamkeit geweckt. Aus dem Augenwinkel warf sie ihm einen Blick zu, dann sah sie wieder weg. Sie schaute sich im Raum um und betrachtete uns prüfend, einen nach dem anderen. Etwas in ihrem Inneren schien sich zu lösen.
    »Kitty«, sagte sie nach einem Blick auf ihr Klemmbrett. »Du bist als Erste an der Reihe.«
    Kitty rutschte von ihrem Stuhl und folgte Dr. Lyanne in den Untersuchungsraum. Addie wartete, bis Dr. Wendle ebenfalls jemanden aufgerufen hatte und beide Türen fest verschlossen waren. Dann wandte sie sich Hally und Ryan zu und murmelte: »Es ist nicht bloß Jaime.«
    »Das wissen wir«, sagte Lissa.
    »Was?!«, rief Addie. Ryan hob warnend die Augenbrauen und sie senkte unsere Stimme zu einem Flüstern. »Woher?«
    »Ich habe mit ein paar der anderen gesprochen«, sagte Ryan. Er deutete mit dem Kopf auf einen der älteren Jungen am anderen Ende des Raumes. »Einige von ihnen sind schon echt lange hier. Seit Jahren. Und sie haben erlebt, wie andere verschwanden. Nach Hause zurückkehrten. Nur dass …«
    »… in Wahrheit niemand nach Hause zurückkehrt«, sagte Addie.
    Eli wimmerte wieder. Der blonde Junge, der neben ihm saß, legte ihm unbeholfen einen Arm um die Schulter, aber alle anderen taten so, als hätten sie nichts gehört. Alle hier schienen eine Menge Zeit damit zu verbringen, so zu tun, als bemerkten sie Eli nicht. Er war den ganzen Morgen seltsam unkoordiniert gewesen, seine Schritte tapsig, seine wenigen Worte teilweise gelallt, aber niemand hatte eine Bemerkung darüber gemacht.
    »Wir müssen hier raus«, sagte Ryan flüsternd. »Auf der Stelle.« Die Frage, wohin wir gehen würden, spielte keine Rolle mehr. Was wir tun würden. Überall war es besser als hier. Alles war besser als das hier. »Diese Klinik muss Fehler im System haben. Es gibt immer Fehler. Wir müssen sie nur finden.«
    ‹So wie die Dinge stehen, können wir nicht abhauen›, sagte ich. ‹Nicht, während alle in höchster Alarmbereitschaft sind. Vielleicht

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