Two Night Stand
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Wollte Tim sich etwa mit diesem Blondchen trösten? Das konnte ja wohl unmöglich sein Ernst sein!
Sie machte, dass sie zu ihm und der Blondine kam, schließlich gab es hier etwas richtigzustellen.
„Tim, da bist du ja“, Shona schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, die Klette an seinem Arm übersah sie geflissentlich. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen zärtlichen Kuss.
Tim war total perplex, dass sie auf einmal wieder da war, jetzt war es ihm peinlich, dass Marina immer noch so auf Tuchfühlung bei ihm war.
„Hallo Schatz“, raunte er ihr zu, dann löste er - wie er hoffte, möglichst unauffällig - seinen Arm aus Marinas Umklammerung. „Das ist Marina Hermann, eine gute…“
„… Geschäftspartnerin?“, Shona zog fragend die Augenbrauen hoch. „Nehme ich mal an?“
„Die Tochter eines österreichischen Juweliers“, erklärte er ihr hastig. „Wir kennen uns schon sehr lange.“
Herrje, das war schon eine äußerst doofe Situation, Shona hätte das jetzt nicht unbedingt sehen müssen, die Lage war doch sowieso schon so angespannt, er kam mächtig ins Schwitzen.
„Genau, Tim und ich sind quasi alte Freunde. Sehr gute alte Freunde“, lächelte Marina Shona zu, Shona fand, dass das ein ziemlich verschlagenes Lächeln war.
„Ich nehme an, was Sie betrifft, liegt die Betonung auf ‚alt’?“, grinste Shona sie an.
„Wie bitte?“, Marina schnappte empört nach Luft und Tim sah das nächste Unheil auf sich zurollen, er warf Shona einen warnenden Blick zu, doch die hatte sich schon fest auf Marina fokussiert, wie eine Schlange auf das Kaninchen.
„Wie unverschämt! Ich bin wohl kaum älter als Sie… Sie… Sie unmögliche Person!“, zickte Marina Shona an.
„Mädels, wir können das Ganze doch auch anders…“, versuchte Tim zu schlichten, Shona schenkte ihm erst gar keine Beachtung.
„Unverschämt?“, sein Teufelchen zog überrascht die Augenbrauen hoch, das Blitzen in ihren Augen verhieß nichts Gutes.
„Ich sehe ja wohl tausendmal besser aus als Sie, Sie schwarze Hexe!“, giftete Marina weiter. „Tim, was hast du dir denn da für eine widerwärtige Person angelacht.“
„Oh, ich meinte das doch gar nicht auf Ihr Äußeres bezogen…“, Shona lächelte ihr liebstes Lächeln und schüttelte milde den Kopf. „… ich meinte, weil Sie sich so an Tim festgehalten haben. Da kam in mir der Gedanke auf, dass Sie vielleicht nicht mehr so gut auf den Beinen sind und er Sie deshalb stützen musste…“
Marina war jetzt total perplex, Tim biss sich auf die Unterlippe, sein Teufelchen war in Bestform.
„… was für ein Blödsinn…“, murmelte Marina beleidigt.
„Na gut, wenn das Blödsinn ist…“, Shona schmiegte sich dicht an Tim. „Dann wird es Sie bestimmt nicht stören, wenn ich Tim mal kurz entführe. Sie können dann ja alleine stehen, ohne dass man sich Sorgen machen muss, dass Sie umkippen“, zwitscherte Shona fröhlich weiter, dann schlang sie einen Arm um seine Taille und bedeutete ihm, mit ihr mitzukommen.
„Was war denn das?“, zischte sie ihm böse zu, als sie ihn von dem Blondchen weggelotst hatte. „Brauchtest du Trost, weil die böse Shona gemein zu dir war?“
„Quatsch, sie hat sich so an mich rangemacht, ich hätte sie schon alleine in ihre Schranken verwiesen.“
„Das hat man gesehen, wie vehement du das getan hast!“
„Okay, ich glaube auch, dass sie sich mehr erhofft hatte, aber was denkst du denn von mir? Ich bin in festen Händen“, er zog sie dicht an sich und gab ihr einen Kuss auf die nackte Schulter. „Schön, dass du zurückgekommen bist“, raunte er ihr zu, sein warmer Atem verursachte Shona eine Gänsehaut, doch sie durfte sich jetzt nicht einlullen lassen.
„Ich fand es nicht richtig zu gehen, Tim. Aber das heißt nicht, dass ich mich mit eurem Geschäftsgebaren identifizieren kann“, stellte sie direkt klar. „Ich verabscheue es, Pelze zu tragen.“
„Okay, wir diskutieren das zuhause weiter, ja?“, Tim strich ihr sanft über die Wange.
Shona schüttelte nur den Kopf, gut, sie sah ein, dass sie hier darüber nicht weiterreden brauchten, das hatte noch Zeit.
„Ich liebe dich, Tim“, sagte sie leise, sie sah ihm tief in die Augen. Doch sie fragte sich wieder einmal, ob ihre Welten wirklich zueinander passten.
Seit heute hatte sie wieder mehr Zweifel daran.
Shona machte nur noch gute Miene zum bösen Spiel, sie vermied allerdings die Nähe dieses Pelzhändlers kategorisch. Aber
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