Two Night Stand
je mehr Zeit verging, desto mehr spürte sie auch ihre Erschöpfung. Sie bekam immer öfter Schweißausbrüche, doch sie nahm sich vor, die Zähne zusammenzubeißen und den Abend irgendwie durchzustehen.
„Tim, ich denke, du kannst mit Shona nach Hause fahren“, sein Vater sprach ihn gegen halb drei in der Nacht an. „Sie sieht ein bisschen blass um die Nase aus.“
Tim drehte sich verwundert nach ihr um, Shona stand mit einigen Geschäftskunden an einem Stehtisch und unterhielt sich mit ihnen. Offenbar bewunderten sie gerade ihren Schmuck, denn sie schauten sich genauestens die Ohrringe an die sie trug.
Er fühlte sich ertappt, in den letzten Stunden hatte er sich nicht viel um sie kümmern können, er und Severin hatten einige wichtige Verträge abgeschlossen, die dem Unternehmen viel Geld einbringen würden.
„Ich werde gleich mal nach ihr sehen“, versprach er seinem Vater, vorher musste er allerdings noch ein Gespräch führen.
„Hey, Teufelchen, wie geht es dir?“, Tim legte einen Arm um ihre Hüfte und tupfte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Geht schon“, log Shona, sie wollte eigentlich nur noch in ihr Bett.
„Wir können gleich los. Oder soll ich dir schon ein Taxi bestellen?“
„Nein, ich bleibe mit dir hier, das ist doch selbstverständlich“, nickte sie ihm zu, Tim musterte sie jetzt eingehender, sein Vater hatte Recht, sie sah überhaupt nicht gut aus.
„Ich werde mit Sev noch zwei Abschlüsse machen, dann können wir fahren“, versprach er ihr.
Shona war so fertig, dass sie noch im Wagen einschlief, Tim bekam ein schlechtes Gewissen, vielleicht war es ein Fehler, dass sie mitgekommen war.
Andererseits hatte sie viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und damit natürlich auch auf den Schmuck, den sie trug. Die Nachfrage nach den kostbaren Smaragdstücken war sogar recht groß gewesen, obwohl sie ein kleines Vermögen kosteten.
Sie hatten einfach ganz wunderbar an Shona ausgesehen, Tim hatte schon überlegt, sie ihr zu schenken, doch er war sich nicht sicher, ob das wirklich so gut bei ihr ankommen würde. Sie machte sich nichts daraus, sollte er ihr dann wirklich Schmuck im Wert eines Einfamilienhauses schenken?
Und er war gespannt, ob die Sprache noch einmal auf den Pelzdesigner kommen würde, ginge es nach ihm, könnte man ihren kleinen Aussetzer ruhig vergessen. Sie hatte sich wirklich gut geschlagen und er hatte viel Lob für sie bekommen.
„Hey, Teufelchen, wir sind da“, raunte er ihr zu, als der Chauffeur vor seinem Wohnblock gehalten hatte.
„Oh, tut mir leid“, sie lächelte verlegen. „Ich war so müde.“
„Du kannst ja jetzt ins Bett“, er half ihr beim Aussteigen und gab dem Fahrer ein großzügiges Trinkgeld.
Tim konnte kaum die Augen von ihr lassen, als sie sich auszog. Sie trug unter dem Kleid nur ein schwarzes Spitzenhöschen, ihr Anblick brachte seinen Puls zum Rasen. Shona huschte kurz ins Bad, um sich die Schminke abzuwaschen und die Zähne zu putzen, sie nahm Tims sehnsüchtige Blicke sehr wohl war, aber sie war überhaupt nicht in der Stimmung für andere Bettaktivitäten als schlafen.
Sie krabbelte sofort unter die Bettdecke, Tim verstand und nahm sie fest in seine Arme. „Du hast dich gut geschlagen, Shona.“
„Danke“, murmelte sie träge, seine Hand umfasste sanft ihre Brust und streichelte zart darüber, das war das Einzige, was sie noch wahrnahm, dann fielen ihr die Augen zu.
Tim konnte nicht einschlafen, der Abend ließ ihn noch nicht zur Ruhe kommen. Sie hatten einen großen Erfolg verbuchen können, die harte Arbeit der letzten Monate hatte sich gelohnt. Und jetzt stand ihm der Sinn danach, dies mit seinem Teufelchen zu feiern, zumal sie nur in ihrem verführerischen Slip neben ihm lag, aber er sah natürlich ein, dass er ihr Ruhe geben musste.
Am nächsten Morgen war er weit vor ihr wach, er ließ sie aber schlafen und frühstückte alleine.
Erst am frühen Nachmittag stand sie auf, sie wirkte immer noch erschöpft, als sie total verstrubbelt in einem seiner T-Shirts im Wohnzimmer auftauchte.
„Hi“, murmelte sie leise.
„Guten Morgen“, grinste er sie an. „Ausgeschlafen?“
„Ja, so halbwegs. Warum hast du mich nicht geweckt?“, sagte sie erschrocken, als sie einen Blick auf die Uhrzeit warf.
„Ich denke mal, du hast den Schlaf gebraucht. Wie fühlst du dich?“
„Okay“, lächelte sie ihm zu, dann schaute sie auf den Laptop. „Was machst du?“
„Ich gehe die Verträge noch einmal durch.
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