Two Night Stand
stürzten, und vor allem heute störte es ihn. Aber das gehörte nun einmal dazu, und es war immer von größtem Interesse für die Klatschtanten der Stadt, wen er an seiner Seite hatte.
Viele längere Beziehungen hatte er ja noch nicht gehabt und meist erschien er allein auf öffentlichen Empfängen, dass er jetzt jemanden dabei hatte, würde auf jeden Fall für Aufsehen sorgen.
„Keine Sorge, die beißen nicht.“
„Aber ich vielleicht“, antwortete Shona tapfer.
Die Wagentüre wurde geöffnet, Tim wurde ebenfalls abgelichtet, als er dann aber die Hand ins Wageninnere streckte, um Shona behilflich zu sein, brach ein wahres Blitzlichtgewitter los.
Ein Raunen ging durch die Reihen, Tim konnte es den Journalisten nicht verdenken, denn Shona sah einfach aus wie eine Göttin. Sie schaute einmal in die Runde und lächelte, sie machte das richtig gut, wie Tim ihr direkt zuraunte.
„Perfekt, Teufelchen.“
„Na ja, so schwer ist es nicht, auszusteigen und zu lächeln“, empörte sie sich. „Hältst du mich für so blöde?“
„Alles, nur das nicht.“
Sie gingen zu Tims Eltern hinüber und posierten für ein Familienfoto. Shona nahm sich vor, besonders zuckersüß zu lächeln, schon allein, um Oma Mimi und ihrer Mutter einen Gefallen zu tun. Sie würden sicherlich jeden Schnipsel aus den Zeitungen ausschneiden, da wollte sie so lieblich wie möglich aussehen.
„Tim, ist das Ihre neue Freundin?“, rief eine Reporterin.
„Ja, das ist Shona Miller, meine Lebensgefährtin“, stellte er klar.
„Stammen Sie hier aus der Stadt?“
„Ja, ich wohne hier“, nickte Shona der Fragerin hoheitsvoll zu.
„Wir müssen hineingehen“, Zacharias deutete auf den Empfangsbereich und Shona atmete erst einmal auf, dass sie der Fotografenmeute hier draußen entfliehen konnten.
„Ich sollte vielleicht in den Hochadel einheiraten“, flüsterte sie, als sie das Hotel betraten. „Jetzt weiß ich ja, wie das alles geht.“
„Wag es nicht“, Tim sah sie empört an. „Du gehörst zu mir.“
„Glaubst du“, kicherte sie und ihre Anspannung löste sich erst einmal etwas.
Sie wusste gar nicht, wie viele Hände sie nach einer halben Stunde schon geschüttelt hatte, sie wurde mit Komplimenten überhäuft und von dem Gesäusel wurde ihr fast schon übel.
Nach einer geschlagenen Stunde gingen sie dann hinein in einen Saal, in dessen Mitte ein Catwalk aufgebaut war, die Präsentation der Schmuckkollektion konnte also bald beginnen. Shona war erleichtert, dass sie sich setzen konnte, die Infektion steckte ihr doch noch mehr in den Knochen, als ihr lieb war.
Jetzt fielen Shona auch die vielen Securitymänner auf, die die edlen Schmuckstücke bewachen sollten. Sie wollte besser gar nicht wissen, wie viele tausend Euro hier spazieren getragen wurden.
Die Präsentation begann, Shona fand es eigentlich überhaupt nicht beeindruckend. Ihr war das alles viel zu protzig und übertrieben, Tim erklärte ihr dann, dass es auch viel einfachere Schmuckstücke gab, die später gesondert in Vitrinen präsentiert wurden.
„Na, da bin ich ja froh.“
„Hast du etwas gesehen, was dir gefällt?“, erkundigte er sich bei ihr, er griff nach ihrer Hand und streichelte zärtlich darüber. Es machte ihn neugierig, für welche Modelle sie sich interessierte, da sie nie über Schmuck mit ihm redete.
„Klar hab’ ich das. Es sitzt genau neben mir und hält mit mir Händchen.“
„Ich meinte eigentlich eher den Schmuck.“
„Nee, ich mache mir da nichts draus“, sie zuckte mit den Schultern.
„Du bist ein Phänomen, Shona Miller.“
„Weiß ich, Timotheus, weiß ich.“
Nach der großen Präsentation wurde das Buffet eröffnet, danach gab es die ersten Gespräche mit potentiellen Kunden. Shona spürte schon, dass auch Tim sehr nervös war, immerhin ging es hier um große Summen. Würde die Kollektion nicht angenommen werden, wäre das zwar nicht so gravierend für die Firma, aber das Prestige war eben sehr entscheidend, und eine positive Resonanz war wichtig für das Ansehen der Firma.
„Schmuck geht doch bestimmt immer, oder?“, fragte Shona Severin, er stand neben ihr am Buffet. „Ich meine, die Reichen sterben doch nicht aus.“
„Nein, das nicht. Aber auch hier zählen Trends. Grundsätzlich hast du aber recht, Luxusgüter sind eigentlich recht krisenfest“, erklärte er ihr. „Übrigens siehst du wirklich unglaublich toll aus, man kann dir nicht ansehen, dass du noch vor ein paar Tagen flachgelegen
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