Two Night Stand
ein Test, als dass er es ernst meinte, er wollte doch mal sehen, wie locker sie tatsächlich so drauf war.
„Dann wäre es aber kein ‚ One-Night-Stand’ mehr. Geht also nicht…“
„Stimmt“, Tim tat so, als ob er angestrengt nachdenken würde. „Würdest du dich trotzdem darauf einlassen?“
„Auf eine Wiederholung?“, Shona grinste ihn an. „Nö.“
„Autsch. Warum nicht?“
„Ich glaube nicht, dass das von deiner Seite aus noch steigerungsfähig ist.“
„Was bist du nur für ein kleiner fieser Teufel, Shona Miller“, er musste jetzt echt herzhaft lachen. „Du könntest mein Ego ankratzen.“
„Wirklich? Würde mir das damit gelingen? Dann mache ich sofort weiter“, sie fiel in sein Lachen mit ein, immerhin, er hatte mehr Humor als sie dachte.
„Von wegen – hören wir auf damit. Ich weiß um meine Qualitäten im Bett, solltest du deine anderen Lover mal leid sein, dann kannst du dich ja nochmal melden. Falls ich nichts Besseres zu tun haben sollte, werde ich dein Gewinsel dann vielleicht erhören“, zwinkerte er ihr zu.
„Da kannst du aber lange drauf warten“, sie zwickte ihn in die Nase. „Wenn mir aber nochmal danach ist, mir so einen aufgeblasenen Schnösel ins Bett zu holen, dann versuche ich mich an deinen Namen zu erinnern.“
„Miststück“, grinste er sie an.
„Du kennst doch den Spruch mit den bösen Mädchen, oder?“
„Allerdings. Und jetzt weiß ich auch, wer ihn erfunden hat“, Tim hob sein Glas und stieß mit ihr an. „Auf eine tolle Nacht, Shona.“
„Jepp, fand ich auch“, sie ließ ihr Glas leise an seines stupsen.
„Warum fährt eine Automechanikerin eigentlich mit dem Fahrrad?“, sein Blick fiel auf das Rennrad, das an den Zaun des Biergartens angelehnt war.
„Ich hab’ halt im Moment kein Auto“, antwortete sie ein wenig betrübt. Das war allerdings ein Thema, auf das sie nicht so gerne zu sprechen kam.
„Und warum?“
„Kein Geld“, seufzte sie.
„Verdient man so schlecht bei einer BMW-Vertragswerkstatt?“, Tim runzelte die Stirn. Er hatte keine Ahnung, was Automechaniker verdienten, aber so wenig konnte das doch auch nicht sein, dass man sich kein Auto – wenn auch auf Pump – kaufen konnte.
„Nee, verdient man nicht“, Shona rutschte nervös auf der Bank herum. „Ich… ich muss halt sparen.“
„Und was ist, wenn du es abstotterst?“, hakte er weiter nach.
„Ich… ich muss schon ein anderes Auto abstottern“, gestand sie ihm leise, sie überlegte, ob sie das Thema nicht doch lieber wechseln sollte, das war eindeutig ihr wunder Punkt, und es war vielleicht nicht gut, wenn ausgerechnet er ihn kennen würde.
„Und was ist mit dem Auto?“, Tims Neugier war geweckt, die kleine Hexe hier wirkte zerknirscht, das schien sie doch zu beschäftigen, und er wollte wissen, was passiert war.
„Ich hab’s kaputt gefahren“, nuschelte sie.
„Oh“, Tim musste sich ein Grinsen verkneifen. „Zu enge Parklücke?“
„ Boah, du bist so ein dämlicher Chauvi-Idiot, hat dir das eigentlich schon jemand gesagt?“
„Du hast es mir bestimmt schon einmal gesagt“, gluckste er. „Tut mir leid, das war nicht nett. Entschuldige, Shona.“
„Immerhin…“, schnaubte sie.
„Verrätst du mir trotzdem, was mit dem Auto passiert ist?“, er nahm wieder ihre Hand, sie war sehr zierlich und zart, kaum zu glauben, dass sie an großen Autos herumschraubte. Im Gegensatz zu anderen Frauen hatte sie aber ganz kurze Fingernägel, alles andere wäre wohl auch unpraktisch.
Shona wollte das eigentlich nicht weiter ausführen, aber er sah sie jetzt wirklich bittend an und er hielt immer noch ihre Hand. Na ja, sie war ja auch nicht aus Stein, und irgendwie mochte sie den blöden Kerl ja doch. Ein bisschen wenigstens…
… also gerade gut genug, um sich mit ihm weiter zu unterhalten.
„Ich hab’ halt einen Unfall gebaut. Es war vorletzten Herbst, da war eine Menge Laub, eine nasse Straße und eine lang gezogene Linkskurve … na ja, und ich war auch ein bisschen zu schnell“, erzählte sie ihm dann leise.
„Totalschaden?“
„Ja, leider“, Shona senkte den Blick, es tat ihr in der Seele weh, wenn sie an ihren wunderschönen Mini dachte. „Ich hab’ mich überschlagen und ihn dann auf dem Dach geparkt.“
„Hast du dich verletzt?“
„Nur ein paar Kratzer, linker Arm und linkes Bein waren kaputt, aber nichts Schlimmes.“
„Kaputt? Wie kaputt?“, fragte er entsetzt nach.
„Gebrochen, aber nichts Kompliziertes“,
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