Two Night Stand
nicht.
„Haben wir das?“, er zog die Augenbrauen hoch.
„Ja, klar. Jetzt frag doch nicht so blöd“, sie pustete sich genervt eine schwarze Locke aus dem Gesicht, Tim konnte die Augen nicht von ihr lassen.
Sie sah so anders aus als am Samstag, natürlich sah sie das, aber trotzdem war ihre Schönheit immer noch da, etwas versteckt zwar, aber da er sie jetzt in- und auswendig kannte, fiel es ihm schwer, die Gedanken an ihren aufregenden Körper wegzuschieben.
„Ich dachte, wir sollten vielleicht doch etwas starten“, Tim verkniff sich ein Grinsen, sollte sie mal im Ungewissen bleiben, er war gespannt, was sie so zu sagen hatte.
„Starten? Wir beide?“, Shona schaute ihn ungläubig an. Also doch! Eine von den Kletten!
‚ Och nö’ , stöhnte sie innerlich auf.
„Hör mal, Tim, wir hatten doch geklärt, dass es nur Sex war, oder? Ein One-Night-Stand, ja? Weißt du das nicht mehr? Ich meine, so viel kannst du doch nicht getrunken haben, also immerhin war es nicht so viel, dass du nicht hättest…“, sie sah sich kurz um, kein Kollege in der Nähe, gut so. „… also immerhin hast du ja noch einen hochbekommen, und das mehrmals. Ich dachte deshalb, dass die Sache klar ist. Eine Nacht, GV – und gut ist.“
Tim biss sich auf die Unterlippe. „Autsch“, er sah sie treuherzig an. „Aber das meinte ich nicht, Shona. Ich meinte eher den Vorfall mit Viktor. Sollen wir etwas starten – im Sinne von: Sollen wir dir dabei helfen, ihn anzuzeigen?“
Shona schaute ihn fassungslos an, es blitzte in seinen Augen, er hatte sie also hochgenommen. „Du blöder Sack, das hat du extra gemacht!“, sie funkelte ihn böse an.
„Tut mir leid, aber ich schätze deine Offenheit und kann dir versichern, dass ich es genauso sehe“, jetzt konnte Tim das Lachen nicht mehr unterdrücken.
„Blödfisch“, Shona stupste ihn mit dem Finger auf die Nasenspitze und verpasste ihm damit Schmiere in sein makelloses Gesicht.
„Hast du mich jetzt dreckig gemacht?“, er fasste sich an die Nase, tatsächlich, er war jetzt so schmutzig wie der kleine Dreckspatz vor ihm.
„Das hast du nicht anders verdient!“, meckerte sie.
„Okay, vielleicht stimmt das“, grinste er. „Hast du Lust, etwas mit mir trinken zu gehen?“, platzte es dann aus ihm heraus.
„Was von der Bedeutung ‚One-Night-Stand’ ist dir unklar?“, Shona schaute ihn ungläubig an. Was sollte das denn jetzt?
„Hey, etwas trinken zu gehen bedeutet nicht, dass ich dich heiraten möchte. Die Nacht war saugeil, wir hatten tollen Sex – aber trotzdem können wir doch miteinander reden, oder?“
Shona wurde unsicher, er war schon süß, vor allem jetzt, mit der dreckigen Nase. Warum eigentlich nicht, man konnte ja nicht sagen, dass er ihr unsympathisch war. „Okay, hier um die Ecke ist eine nette Kneipe, da kann man draußen sitzen. Ist aber nichts für piekfeine Oberschnösel“, fügte sie direkt kampflustig hinzu.
„Ich denke, ich werde es überleben.“
„Na gut. Ich hab’ in einer Stunde Feierabend, dann dusche ihr hier noch. Also sagen wir gegen fünf?“, sie war immer noch skeptisch, aber wenn es ihr zu doof werden würde, konnte sie ja verschwinden.
„Ich werde da sein“, nickte er ihr zu. Innerlich fragte er sich allerdings, ob er den Verstand verloren hatte.
„Wenn du nicht pünktlich bist, bin ich weg. Ich warte nicht“, erklärte sie ihm noch kategorisch.
„Ich werde da sein“, wiederholte Tim seine Worte. „Und du wartest, falls ich mich verspäte. Ist das klar?“
Es kam drohend auf sie zu, Shona sah den Schalk in seinen Augen und musste kichern.
11
Tim war pünktlich, sogar überpünktlich. Er wusste jetzt zwar selbst nicht mehr, warum er so darauf gedrängt hatte, noch einmal mit ihr zu reden, aber er fand es irgendwie nicht richtig, sie so ziehen zu lassen.
Gott sei Dank war sie ja wirklich unkompliziert, was den One-Night-Stand anging, wenigstens zickte sie nicht herum wie andere, außerdem sprach sie aus, was sie dachte. Tim grinste in sich hinein. Gut, sie sprach SEHR DEUTLICH aus, was sie dachte, ein bisschen gewählter könnte sie sich ruhig ausdrücken, aber das war nicht sein Problem.
Shona schrubbte genervt an ihren Fingern herum, bis sie die Schmiere ganz los war, dann warf sie noch einen Blick in den Spiegel. Sie war ungeschminkt, wie immer, wenn sie arbeiten ging, aber wenigstens war sie weitestgehend sauber.
Sie zog sich noch die Jeans hoch und verließ dann den Duschraum, ein Blick
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