Two Night Stand
Sie ist sehr tolerant, nur das Piercing musste ich rausnehmen und ich darf kein Motorradfahren, weil Dad so ums Leben gekommen ist“, seufzte Shona.
„Du hast einen Motorradführerschein?“, Tim verwunderte das nicht besonders, es passte irgendwie zu ihr.
„Ja, ich habe ihn heimlich gemacht“, gestand Shona ihm. „Diese Leidenschaft habe ich wohl auch von meinem Vater geerbt, es gibt einem so ein Gefühl von Freiheit. Ich muss meinem Dad wohl in vielen Dingen sehr ähneln. Er war auch unangepasst und dickköpfig.“
„… und sehr leidenschaftlich“, lächelte Tim ihr zu, er nahm wieder Shonas Hand und streichelte sanft darüber, dann tippte er auf ihren Ringfinger. „Wird dort jemals ein Ring sein?“
„Du meinst, ein Ehering?“
„Genau. Möchtest du heiraten und eine Familie gründen?“, Tim war gespannt auf ihre Antwort.
„Ich kann mir das im Moment nicht vorstellen, nein. Ich weiß auch gar nicht, ob ich treu sein könnte…“, Shona wurde nachdenklich. „Und mit Kindern ist man sehr gebunden, ich glaube nicht, dass das etwas für mich wäre.“
„Das kann ich verstehen“, nickte Tim. „Mir geht es genauso.“
Shona grinste ihn an. „Eines der wenigen Dinge, die uns verbinden, was?“
„Und wir harmonieren gut beim Sex“, sagte er offen.
„Das stimmt, es war wirklich gut“, sie sah ihm tief in die Augen, dieses dunkle Braun hatte schon etwas an sich, Shona liebte es, ihn anzuschauen.
„Woran denkst du jetzt gerade?“
„Das sag’ ich dir nicht“, grinste Shona.
„Denkst du an unsere gemeinsame Nacht?“, bohrte er weiter, bei dem Thema wurde ihm eine Spur heißer.
„Vielleicht“, sie lächelte ihm verheißungsvoll zu. „Oder aber an den Keilriemen, den ich am Montag als Erstes wechseln werde.“
„Luder.“
„Ich dachte nur, ich fahre dich mal ein bisschen runter…“
„Woher willst du wissen, dass ich hochgefahren bin?“
„Weil ich dir ansehen kann, dass du scharf auf mich bist“, lachte sie leise. „Wir sind doch heute nur hier, weil du mich ins Bett kriegen willst.“
„Ich müsste lügen, wenn ich das komplett abstreiten würde. Aber das ist nicht allein der Grund…“
„Nein? Warum denn noch?“, jetzt war sie ja doch neugierig auf seine Antwort.
„Du interessierst mich, Shona. Du bist eben anders als die Frauen, mit denen ich mich sonst abgebe“, antwortete er ehrlich.
„Na, das will ich doch stark hoffen. Zumindest, wenn sie so sind wie die hohle Frucht, die du damals in dem Schicki-Micki-Club dabei hattest“, Shona hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht zu laut loszulachen. „Meine Güte, die war vielleicht dämlich…“
„Na ja, sie hatte andere Qualitäten“, Tim zuckte mit den Schultern.
„Das will ich für sie hoffen“, gluckste Shona. „Sie war auch nur ein One-Night-Stand, oder?“
„Ja, allerdings…“
„Kann ich verstehen“, sie zwang sich, nicht zu breit zu grinsen, als sie an ihre Vorgängerin in Tims Bett dachte.
„Warum hast du meine Einladung heute angenommen?“, Tim streichelte über ihre Finger. Sie hatte zierliche, zarte Hände, erneut fiel ihm das auf.
„Ich denke, du hast es dir verdient“, antwortete sie hochmütig. „Du warst sehr hartnäckig, und ich habe ja auch kein Herz aus Stein.“
„Du bist so gut zu mir“, lachte Tim.
„Ich weiß.“
„Gehen wir hiernach noch etwas trinken?“
„Ja, warum nicht?“, Shona hatte wirklich Lust dazu, er war heute irgendwie gar nicht so schnöselig, vielleicht würde es ein ganz angenehmer Abend werden.
„Ich kenne eine kleine Bar hier in der Nähe. Keine Sorge, kein Schicki-Micki-Laden“, sagte Tim direkt. „Wir könnten zu Fuß dorthin gehen.“
„Okay“, stimmte Shona zu, sie zog die Jacke ein wenig enger um ihren Körper, heute war es doch empfindlich kalt, dabei hatte tagsüber die Frühlingssonne geschienen.
„Frierst du?“, Tim sah sie aufmerksam an.
„Ein bisschen.“
Er legte seinen Arm um sie herum und zog sie dicht an sich. „Wir können auch mit dem Auto fahren…“
„Nein, das geht schon, wenn es nicht weit ist“, schüttelte Shona den Kopf.
Tim nahm den Arm nicht fort, als sie losgingen, und auch sie begann es zu genießen. Der Körperkontakt zu ihm gab ihr nicht nur etwas Wärme, sondern verursachte ein ganz wohliges Gefühl im Bauch. Manchmal war sie eben auch einfach nur ein Weibchen.
Die kleine Bar war wirklich nett, es gab viele dunkle Nischen und sogar eine kleine Tanzfläche.
„Sollen wir in so
Weitere Kostenlose Bücher