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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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mitgenommen,
weil ich auch da raus wollte.“
    Die anderen hatten ihm verblüfft zugehört. Jetzt
machte sich Erleichterung auf ihren Gesichtern breit.
    „Na also, da hört ihr’s! Von da kommt er ohne Boot gar
nicht zurück!“, rief Horgest (der wie eine Bleiente schwamm).
    „So ein kupadanni !“, schnaubte Stanwell. „Ohne
eigenes Boot so weit raus … und wieso hat ihn die Frau nicht gleich
mitgenommen?“
    „Wie auch immer, wir sollten ihn holen, bevor der Chef
total ausrastet.“
    „Ich will sowieso gerade rausfahren“, erklärte der
Mann von den Drachen von Ailiss . „Ich fang da immer Heringe. Da draußen,
vor dem letzten Felsen, das ist ’n Geheimtipp, Leute. Fette Beute, sag ich
euch! Ich seh mal, ob ich euren Mann finde. Von euch kann ich dann aber keinen mehr
mitnehmen, für drei ist mein Boot zu klein.“
    „Bring ihn bloß mit zurück! Wir wollen gleich
aufbrechen. Und unser Chef ist schon am Überkochen!“
    Juniper und Carmino jagten zum Lager zurück, um
Bescheid zu geben, dass Halfast wahrscheinlich gefunden war und es also bald
losgehen konnte. Die anderen trieben sich unschlüssig auf dem Strand herum.
Keiner wollte ohne Halfast ins Lager zurück und dort die schlechte Laune des
Chefs abkriegen. James setzte sich in den Sand. Der Wind war immer noch kühl, und
das dauernde Gerenne und Geschleppe am Vormittag spürte er jetzt in allen
Muskeln. Verkrümmt saß er da und wartete darauf, dass der drohende Krampf in
seinem Zwerchfell verschwand. Neben ihm ließ sich Firn in den Sand fallen und
legte sich gähnend zurück. Vielleicht schlief er sogar wirklich ein, zumindest hielt
er die Klappe.
    Im Zeitlupentempo sah James das Boot auf der
kabbeligen See kleiner werden, während die Schläfrigkeit in betäubenden Schüben
über ihn kam. Wie durch einen Schleier bekam er mit, dass auch Nella und Pix
plötzlich da waren, und John und Lowell und Gahann folgten. Als er Jakobe
entdeckte, fiel ihm ein, dass er als Hakemi sich vielleicht besser auf die
Behandlung eines Schlangenbisses vorbereiten sollte.
    Er kämpfte sich aus dem Sand heraus und ging auf
steifen Beinen zu den anderen, die am Wasser herumstanden. Hinter ihnen schwoll
gerade wieder das Gekreische der Kinder an und weckte Firn, und dann stob der
ganze Schwarm an ihnen vorbei. Sie brüllten ihnen etwas zu, das er nicht
verstand.
    „Sie sagen, sie haben einen hinten bei den Felsen
gefunden!“, rief Stanwell alarmiert.
    „Was? Was heißt das, einen gefunden?“
    „Keine Ahnung! Aber gehen wir lieber mal nachsehen!“
    Das Boot hatte die äußersten Inselchen gerade erst erreicht,
also verpassten sie hier nichts, wenn sie zu den Felsen hinübergingen. Auf
einmal waren sie alle aufgeschreckt. Bisher hatte keiner ernsthaft an einen
Unfall gedacht, aber jetzt … Sah Halfast doch gar nicht ähnlich, sich so zu
verspäten! So einen Mist zu bauen … seine Leute so im Ungewissen zu lassen! Sie
hasteten über den Sand, bis sie den steinigen Teil des Strandes erreichten. Die
Flut füllte den schmalen Streifen, auf dem man hier sonst gehen konnte, schon
fast bis zu den Klippen aus. Wasser schäumte kreiselnd um die Steinblöcke,
rauschend, klatschend. James sah den Holzstamm, auf den sie geworfen hatten vor
ein paar Tagen, er hatte sich zwischen zwei Blöcken verkeilt. Vor ihnen tobten
die Kinder klatschnass durch das Wasser, und ihre schrillen Stimmen erfüllten
die Luft.
    „Da!“, kreischte eins von ihnen und zeigte auf das
Wasser. „Da, da schwimmt er!“
    Schwimmt ?
    James konnte nichts sehen. Zusammen mit John und Firn
und Stanwell sprang er auf einen Felsblock, der immer wieder von strudelndem
Wasser überspült wurde. Ja, da hing etwas zwischen den Felsen fest, wurde
gerade vom schäumenden Kamm der nächsten Welle überschlagen. Angespannt
warteten sie, bis der Schaum sich verzogen hatte – sahen einen Fuß.
    Einen Fuß.
    Zwei Schritte weiter auf der glitschigen Felsplatte. Jemand
platschte ins Wasser. John. Sie sahen ihn unter der hereinkommenden Welle
hindurchtauchen. Dann kam sein Kopf wieder an die Wasseroberfläche, neben dem
dunklen langen Etwas, das ein Menschenkörper war.
    Noch zwei andere ließen sich ins Wasser fallen, aber James
sprang nicht. Er stand da und konnte nicht atmen.
    Stan und Firn halfen John, den Körper herauszuziehen.
Sie brachten ihn über die Blöcke herein, und als sie wieder Boden unter den
Füßen hatten, hob John ihn auf und trug ihn die paar Meter bis dahin, wo die
Flut die Kiesel noch nicht

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