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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Willst du mich
etwa daran hindern?“
    „Hört auf! Wir müssen jetzt Halfast finden!“, rief
Haminta und packte ihren Bruder am Arm.
    „Wir machen das später aus, Hakemi!“
    „Auf jeden Fall!“, gab James scharf zurück. Er war
nicht in der Stimmung, klein beizugeben.
    Firn stand da und grinste.
    „Also, kann es sein, dass er – na ja, allein
aufgebrochen ist?“, fragte Stanwell in die Runde.
    „Wie meinst du das? Weggegangen? Wohin?“
    „Na, keine Ahnung! Irgendwohin! Mit ’ner anderen
Truppe ja vielleicht –“
    „Bestimmt nicht.“
    „Blödsinn!“
    „Würd er doch nicht machen.“
    „Nich’ ohne sich zu verabschieden, nee!“
    „Hat er irgendwas gesagt?“
    Allgemeines Kopfschütteln.
    Juniper war zum Gilwissler gestürmt und sprang nun
wieder heraus. „Seine Geige ist noch hier! Die hätt er doch bestimmt
mitgenommen! Und sein Geldbeutel, der ist auch noch da! Und der ist total
schwer, Leute!“
    „Ja, Finger weg!“, rief Horgest.
    „Hatte er den nicht den Gordiens als Hochzeitsgeschenk
gegeben?“, fragte Stanwell unbehaglich. „Dachte, ich hätt so was gesehn.“
    „Hat er auch“, bestätigte Juniper. „Odette hat ihn
zurückgegeben.“
    „Nett von ihr. Wenn er schon selbst keinen Verstand
hat“, meinte Firn. „Ich sag euch, der hat sich so zugesoffen, dass er einfach
noch nicht wieder wach ist!“
    „Der trinkt doch nie so viel!“
    „Irgendwann ist immer das erste Mal!“
    „Sind wir blöd! Er wird draußen auf so ’nem Inselchen
festsitzen!“, rief Stanwell. „Bei der Flut!“
    „Er kann schwimmen, Mann“, sagte Firn.
    „Hast du heut mal rausgesehen? Ich hätt keine Lust, da
weit zu schwimmen!“
    „Immerhin ist das eine Möglichkeit. Gehn wir an den
Strand und treiben ein Boot auf.“
    „Willst du alle Inseln abklappern?!“
    „Fällt dir was Besseres ein?!“
    „Ja, abwarten! Er wird in der nächsten halben Stunde
hier aufkreuzen, Leute. Er hat verpennt, na und – kann vorkommen, vor allem,
wenn man ’ne heiße Nacht hatte oder zu viel Shervis oder beides. Aber der lässt
uns nicht hängen. Und ich glaub auch, dass er rüberschwimmen würde, wenn er
nicht anders zurückkäme!“
    „Vielleicht hat er sich ja auch verletzt? Auf einigen
Inseln da draußen soll es Schlangen geben!“
    Schließlich gingen alle jukannai zum Strand
hinunter. Haminta, blass und angespannt, schloss sich ihnen an. Sie hielt sich
neben James, und er sah, dass sie ganz ängstliche Augen hatte. Sie blieben ein
bisschen hinter den anderen zurück.
    „Ihm wird schon nichts passiert sein“, versuchte er
sie zu beruhigen.
    „Er wär doch nicht einfach weggegangen …“, überlegte
sie bedrückt. „Er hätte doch was gesagt. Oder?“
    „Na klar.“
    „Ich mein – ich hab ja auch mit unseren Eltern
geredet. Ich würd mich auch nicht einfach wegschleichen!“
    Er drückte ihre Hand, hätte sie gern geküsst oder
wenigstens den Arm um sie gelegt. „Er ist nicht weg, Haminta. Ich glaub auch nicht,
dass er das tun würde.“
    „Vielleicht – vielleicht wollte er sich den Ärger
ersparen … er hatte ja genug in letzter Zeit … Und meine Mutter – ich hab sie
noch nie so gesehen! Sie – sie hat mich geschlagen, als ich ihnen gesagt hab,
dass ich gehe. – Aber das ist jetzt auch egal … wo kann er nur stecken?“
    Am Strand war es schon viel leerer. Zwischen den
letzten verbliebenen Aufbauten jagte ein Schwarm Kinder hin und her, schrill
kreischend wie die Möwen. Von den Booten, die gestern Abend hier gelegen
hatten, waren nur noch drei übrig. Beim ersten standen die anderen schon und
redeten auf einen Mann ein, der es währenddessen unbeirrt weiter auf den Sand
hinaufzog und eindeutig keine Lust hatte, es zu verleihen.
    „Wir wollen doch nur kurz um die Inseln rumfahren, brakka !“,
rief Juniper. „Dauert keine Stunde!“
    „Nicht mit dem hier, Junge. Das wird jetzt beim Laden
eingewintert, bis nächstes Jahr. Wir brechen in ’ner Stunde auf.“
    Während sie noch zu verhandeln versuchten, kam ein
Mann mit Körben an ihnen vorbei, schnappte wohl etwas von ihren Erklärungen auf
und blieb stehen. „Ich hab gestern einen mit rausgenommen!“, sagte er. „Ihr
seid doch Montagus? Ja, das war einer von euch, so ’n langer Kerl. Hat die
ganze Zeit gequalmt. Wollte auf eine von denen da, ganz draußen.“ Der Mann, dessen
Weste mit einem prächtigen grünen Drachen bestickt war, deutete auf das Meer
hinaus. „Sein Mädchen war schon vorausgefahren. Na, ich hab ihn

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