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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Das
ist die eine Aufgabe, die Ghist vor über tausend Jahren von den Wolkensammlern
der Langorren übernommen hat.“
    Kate versuchte, diese Worte zu speichern. Bloß nichts
vergessen. Sie musste das den anderen erzählen. Sie musste es Dorian erzählen.
    „Und wie könnt ihr das, wenn ihr nicht mal wisst, wie
dieses Fluidum funktioniert, das doch wohl die einzige Grenze darstellt, wenn
ich dich richtig verstanden habe?“, fragte sie schließlich.
    „Ja, du hast mich richtig verstanden. Und deine Frage
ist angemessen. Wir wissen es nicht. Was den Schild erschaffen hat und
aufrechterhält, ist ein Geheimnis, das sich all unseren Forschungen entzieht,
und das seit über tausend Jahren. Wir wissen nicht einmal, ob überhaupt jemand
etwas darüber weiß. Es gibt da nichts als fruchtlose Vermutungen. Uns in Ghist
ist nur die genaue Beobachtung geblieben. Und die Hoffnung, dass die, die das
Geheimnis kennen, richtig handeln.“
    „Wer? Wer ist es, der das weiß? Was vermutet ihr?“
    „Es ist nur eine Vermutung. Es hat keinen Sinn,
darüber zu sprechen und zu spekulieren.“
    „Und warum konnten diese Flüchtlinge früher ohne
Brogor nach hier kommen? Wieso konnten sie diese Wege benutzen, ohne –“
    „Von drüben nach hier, das ist eine ganz andere Sache.
Drüben musste man nur die richtigen Einstiege kennen – oder einfach in sie
hineinstolpern. Diese Einstiege sind nie an den Stellen, an denen ein Wendokarn
nach drüben reicht.“
    „Das heißt, von drüben kann jederzeit jeder nach hier
kommen?!“
    „So ähnlich war es zumindest einmal. Es gab allerdings
nicht so viele von diesen Einstiegen … und wir taten einiges, um sie zu
kontrollieren. Aber jetzt ist es anders. Ich habe dir gesagt, dass die Welt
vielleicht krank ist. Diese Krankheit geht vom Fluidum aus. Mit dem stimmt
etwas nicht.“
    Oh Dorian! Hättest du doch einmal den Mut aufgebracht,
mit den Ghistriarden zu reden! Ihr hättet eure Forschungen so gut ergänzen
können!
    „Diese Veränderung“, fuhr de Braose fort, „hat auch
die Einstiege unsicher gemacht. Manche scheinen verschlossen zu sein,
inzwischen vielleicht die meisten, wenn nicht alle – wir wissen es nicht, wir
kommen ja unsererseits nicht mehr nach drüben. Auf jeden Fall sind in den
letzten hundert Jahren kaum noch Wanderer von dort hier bei uns angekommen – in
den letzten Jahrzehnten gab es überhaupt nur zwei, von denen wir wissen.“
    Da könnte ich deinem Wissen noch etwas hinzufügen,
dachte sie. „Und von hier nach dort?“, stellte sie die wichtigste aller Fragen.
    „Geht gar nichts mehr. Es sei denn, die Schlepper
hätten noch eine geheime Brogorkolonie“, erwiderte er zynisch.
    „Kann denn niemand diesen – diesen Gesang lernen?
Wenigstens nachahmen?“
    „Das wurde natürlich alles versucht, schon lange bevor
sie ausstarben. Die Brogor waren nicht immer kooperativ … und die Abhängigkeit
von ihnen war ziemlich unerquicklich. Aber es blieb alles vergeblich.“ Er
reichte ihr noch einmal die Gralsflasche. „Und nachdem ich dich zur
Vorbereitung in einige der tiefsten Erkenntnisse über die Beschaffenheit der
Welt eingeweiht habe, fassen wir nun endlich das in klare Worte, was für Kate
aus Rhondaport von Interesse ist. Trink noch einen Schluck!“
    Sie gehorchte.
    „Nach allem, was du jetzt weißt, solltest du
begreifen, wie sinnlos es ist, sich an die Leute des Waird zu wenden. Die
Chance, dass sie etwas wissen oder haben, das uns entgangen ist, ist
verschwindend gering. Die Chance, dass sie tatsächlich einen Wendokarn benutzen
können – nein, die besteht gar nicht. Du und Barrett, ihr werdet wohl hier
aushalten müssen. Und mit uns anderen untergehen, wenn es dazu kommen sollte.“
    Der Grals brannte in ihrem Magen. de Braose konnte
nicht ahnen, wie bedeutsam das, was er ihr gerade erzählt hatte, für sie war.
Zugleich war ihr aber bewusst, dass er ihr das gar nicht hätte erzählen müssen.
Was er neulich über die Notwendigkeit der Brogor für die Benutzung eines
Wendokarn gesagt hatte, das hatte schon völlig ausgereicht, ihr die
Sinnlosigkeit ihrer Hoffnungen vor Augen zu führen. Mehr hätte sie dafür gar
nicht wissen müssen. Aber er hatte darüber gesprochen, hatte gehütetes
Wissen vor ihr ausgebreitet – einfach weil er es mit jemandem teilen musste.
Das begriff sie ganz genau, als sie da neben ihm saß und Grals trank. Er hatte
der Versuchung nachgegeben, dieses faszinierende Wissen mit einem anderen zu
teilen. Und dabei zweifellos mehr

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