Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
Steinen
und Erde bedeckte Feuerstellen, Pferdeäpfel, eine mit Laub und Walderde
aufgefüllte Abraumgrube und Wagenspuren legten den Verdacht nahe, dass sie immer
noch den Montagus folgten.
    „Ich kapier nicht, wieso die nie den Rotten begegnen.
Wir wären denen noch gestern beinahe über den Weg gelaufen!“
    „Sie auch“, erwiderte er knapp. „Sie haben’s bloß
nicht bemerkt. Sieh mal, da vor den Büschen.“
    Dort war auf einem Stück frei gefegtem Waldboden ein
sorgfältig ausgestreuter Kreis aus Pilfakörnern zu erkennen.
    „Das ist eins von Jakobes Nachtritualen“, sagte sie.
„Das macht sie jeden Abend, glaube ich.“
    „Es ist ein Opfer für Kumatai“, nickte er. „Es weiht
ihr diesen Ort und ist für alle ein Zeichen, dass die Leute an diesem Ort in
Kumatais Dienst stehen. Ein Zeichen, das auch die Rotten verstehen. Ich hab dir
ja gesagt, dass sie hier als Pilger unterwegs sind. Sie sehen sich als Kinder
der Kumatai und werden hier keinen angreifen, der sich ebenso sieht.“
    „Schlau“, murmelte Kate. „Und weiß Jakobe das? Macht
sie das etwa, um die Truppe zu schützen?“
    „Sie trägt ein Amulett, das vermuten lässt, dass sie
eine Kumatanni ist. Und bisher war jeder ihrer Lagerplätze hier im Wald durch
solche Zeichen geschützt. Siehst du, da drüben ist noch so ein Kreis. Meistens
sind es vier.“
    Sie sahen sich noch weiter um. Zwischen den Farnen lag
ein vergessenes Tuch, eine Windel vielleicht. Ein Häufchen Bärenscheiße. Im
Dorngestrüpp war ein zerknülltes, gelbliches Blatt Papier steckengeblieben. de
Braose entfaltete es und grinste. „Hier hatte wohl jemand seinen Text satt.
Deine Montagus proben nämlich gerade Warric von Strath .“
    „Du hast sie also gesehen, ja?“
    „Letzte Nacht. Du hast geschlafen wie ein Höhlenbär.“
    „Und hast du wieder mit Jakobe gesprochen?“
    Darauf antwortete er nicht, sondern vertiefte sich
ganz in dieses Papier. „Im Moment ist ihr Weg ja ganz klar“, sagte er schließlich.
„Bis Aube sind es nur noch ein paar Tage, wir sind hier schon ganz in der Nähe
von Tygge Kallentar. Von Aube, wenn sie es noch schaffen, über den Traskepad zu
ihrem Winterlager in Montagu’s Cove, oben am Grönkellen. Das ist alles bekannt,
so gehen sie jedes Jahr. Und von dort aus kann Barrett dann ganz bequem in
wenigen Tagen nach Ligissila weiterwandern … du hast mir ja gesagt, dass er
dahin will.“
    „Mhm.“
    „Das klingt nicht mehr so sicher wie noch in Krai!“
    „Doch.“
    „Ligissila, Kate! Ist das richtig?“
    „Ja, verdammt!“
    Er ließ endlich das Blatt und kam zu ihr herüber. Sie
hockte an der alten Feuerstelle und stocherte zwischen den Steinen herum.
    „Hat er dir auch gesagt, was er da will? In
Ligissila?“
    Sie stocherte weiter. Das war die Gelegenheit, auf die
sie gewartet hatte. Und das Beste daran war, dass er von selbst auf das Thema
gekommen war. „Nein“, sagte sie schließlich. „Doch. Na ja, vielleicht –“
    „Kate!“
    „Also gut: ja. Er – er hat gesagt, er will da jemanden
treffen.“
    „Jemanden! Wen? Komm, du weißt doch noch mehr!“ Er
fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum, um in ihr Gesicht
sehen zu können. Sie schwieg. Sie dachte nach und wog ab. Und hoffte, dass sie
genau danach auch aussah.
    „Kate?“
    „Jaja. Na gut, ich sag dir das jetzt einfach.
Vielleicht siehst du dann auch mal ein, wie blödsinnig deine komischen
Verdächtigungen sind, und wir können endlich nach Ghist umdrehen! Also: James
will da mit einem von der – ähm, von der Pelektá reden. Sie haben ihn da
raufgeschickt, damit er’s tut. Ja, ich weiß, wie das klingt! Als wär er doch
ein Verbrecher oder so. Aber so ist das nicht. Er will auch von hier weg. Genau
wie ich. Kapierst du’s endlich? Er will einen Schlepper finden, genau wie ich!
So hab ich ihn ja auch überhaupt erst kennengelernt, da bei Rhondaport. Wir wollten
beide – na ja, weg eben. Wir wollten beide mit einem von der Pelektá sprechen.
Und dann – und dann hab ich gedacht, Inglewing wüsste was, und dann bin ich
eben mit dem weitergefahren. Und James – keine Ahnung, wie er gerade bei den
Montagus gelandet ist … aber Glück hatten wir beide nicht, wie du siehst!“ Sie
holte tief Luft nach der langen Rede und sah ihn trotzig an.
    „Und dann hast du beschlossen, es stattdessen mit mir
zu versuchen?“
    „Ja. Irgendwie so.“
    „Na, das war ja ein umfassendes Geständnis.“ Er ließ
ihre Schultern endlich los. „Wieso sagst du mir

Weitere Kostenlose Bücher