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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Anführer der Rittergarde. Ihr
wisst schon, die Leute, die Nella vor Tulsa mitgenommen hatten. Das Ding war
irgendwie … na ja, beeindruckend.“
    „Der trug so einen Helm?“ John zog die Brauen
hoch. „Mit diesem Stein da auf der Stirn?“
    „Glaub schon. Sah richtig unheimlich aus.“ War der
Stein dagewesen? Jetzt war er sich nicht mehr sicher. Er erinnerte sich vor
allem an die Augenschlitze.
    „Ein Nevvencaer mit so einem Visier? War wohl ein Hochstapler,
was?“
    „Wieso?“
    „Das da auf deiner Zeichnung, das ist die Maske des
Cerf“, erläuterte John. „Ein berühmtes Ding. – Der Brogorschlächter“, fügte er
hinzu, als er James’ fragenden Gesichtsausdruck sah. „Firn trägt auch so eine
Maske, wenn wir das Stück spielen. Schon vergessen?“
    „Ach so, na klar! Hab ich wohl durcheinandergebracht.“
    „Das Ding gilt als unbezahlbar. Die echte Maske, meine
ich.“
    Gaetano lachte. „Wisst ihr noch, wie vor ein paar
Jahren einer von den Cantripaccaraldis so einem reichen Kramper aus Katgalley
‘ne Fälschung davon angedreht hat? Hat einfach einen Glasstein auf ein dunkles
Metallvisier geklebt, und dieser kupadanni hat’s gekauft. Ehrlich,
manche Kramper schreien einfach danach, ausgenommen zu werden!“
    „Dem Gerücht nach hat er dafür über fünfzig Aureols
eingestrichen“, seufzte John. „So viel kannste dir kaum vorstellen, was?“
    „Damit hat der sich in den Süden abgesetzt, die haben
ihn nie gekriegt!“
    „Und das war nicht das erste Mal, dass jemand mit so ‘ner
Fälschung reich geworden ist. Der Stein isses, für den kannste alles verlangen,
denk ich.“
    „Unbezahlbar!“, bestätigte Gaetano. „Weißes Mondbein. Und
Kumatai selbst soll ihn draufgesetzt haben.“
    „Gibt’s das Ding denn wirklich?“, fragte Juniper
skeptisch. „Ich dachte, das ist nur ‘ne Geschichte.“
    „Glaub schon. Frag doch Half.“
    „Den Cerf soll es wirklich gegeben haben, genau wie
seinen Gegner Krel-Amburillard“, sagte Halfast, ihr wandelndes Lexikon.
„Irgendwelche wild gewordenen Krieger aus der Zeit vor Ghist. Mit dieser
Geschichte erklären sich die Leute den Untergang der Brogor in Salkurning. Das
Helmvisier aus schwarzem Eisen mit einem weißen Edelstein auf der Stirn ist ein
legendärer Schatz. Ob das nun wirklich von Cerf war, wer weiß. Es soll im
Dunklen Zeitalter verlorengegangen sein. Vielleicht hat aber auch einfach
irgendein reicher Kramper das Ding zuhause in seinem Schrank.“
    „Der Stein – wie hieß noch der Stein, Half?“
    „Der Askertormen.“
    James hatte zugehört und war dabei immer angespannter
geworden. Als Halfast jetzt den Namen nannte, fiel ihm sozusagen die Kinnlade
runter. Keine Vision, keine Erleuchtung. Er wusste es einfach. Der Askertormen
war der Schatz, den Aubrey gesucht hatte! Der, den er nicht mehr gekriegt
hatte. Der, vor dem sein Weg zu Ende gewesen war. Das war der Grund, weshalb er
diese Maske immer wieder in seinen Träumen oder Visionen sah!
    „Und der Stein ist weiß? Ganz sicher? Nicht vielleicht
– blau oder grün, wie ein Smaragd?“, krächzte er.
    „Weiß.“
    „Was hast ’n du, James?“, fragte Juniper neugierig.
    Unbezahlbar ,
japste sein Verstand. Ein legendärer, unbezahlbarer Schatz! Und Aubrey hatte
gewusst, wo er versteckt war! Dieser Dagger hatte Waffen gesammelt – da passte doch
so ein Helmvisier auch ganz gut rein! Und dieser Stein wäre Grund genug
gewesen, einen Mitwisser aus dem Weg zu räumen! Dagger hatte von Aubrey erfahren,
was er wissen musste, um das Ding zu finden, und dann hatte er ihn umgelegt.
    Aubrey, der Jäger und Abenteurer, hatte
herausgefunden, wo dieser Stein war. Aubrey hatte es gewusst!
    „He, dafür hab ich dir die nicht gegeben!“, hörte er
Firn protestieren und sah verwirrt auf seine Hände, die immer noch die beiden
Wurfmesser hielten. Ohne es zu bemerken, hatte er so lange mit dem Daumen über
die Klinge gerieben, dass er blutete, obwohl die Klinge kaum geschliffen war.
Er wischte das Blut am Hosenbein ab.
    Er hat’s gewusst! Aber wie kann ich rausfinden, was er
gewusst hat? Wie komm ich an die Bröckchen ran, die er in meinem Verstand
hinterlassen hat? Kann man Visionen herbeiführen? Gezielt träumen?!
    „– James?“
    Er hatte keine Ahnung, was Juniper gefragt hatte. Der
Forlorner – der hatte ihn vielleicht doch gezielt ausgesucht! Hatte ihm was
sagen, einen Hinweis geben wollen, der ihnen helfen konnte!
    „Ob du mit uns in die Stadt kommst, Mann!“,

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