Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
es
vielleicht tun sollte … nun, aber Haminta ist auch meine Enkelin, und deshalb
und als Chef hab ich wohl das Recht, an Johns Stelle zu sprechen. John glaubt
vielleicht, dass er das Richtige tut, wenn er sie so leben lässt, wie sie will.
Aber es ist nie gut, wenn sich eine Frau mit einem Mann einlässt, mit dem sie
nicht verheiratet ist. Du bist ein guter Mann, James, und ich weiß, dass sie
dich zum Kamnakawwadal gebeten hat. Aber wenn ihr weiterhin zusammen sein
wollt, dann musst du dich erklären. Dann musst du in aller Form bei John um sie
werben. Er wird einwilligen, das weiß ich“, fügte er ermutigend hinzu.
    Und das am frühen Morgen. Auf beinahe leeren Magen.
James kaute immer noch auf einem spelzigen Brotbrocken herum, der jetzt schon
gar nicht mehr runtergehen wollte.
    „Also, dass ich dich gern bei der Truppe behalten
will, das hab ich dir ja schon früher gesagt. Dich, und Carmino auch. Der hat
ja auch schon angefragt, ob wir ihn aufnehmen. Was ist mit dir?“
    James schluckte den Bissen mit Mühe hinunter.
Eigentlich war dieses Gespräch sowieso fällig. „Ich kann nicht, Chef.“
    Das klang schlecht. Montagu, der bisher angelegentlich
auf das Fenster in Stanwells Wagentür vor ihnen geblickt hatte, wandte sich ihm
nun zum Zeichen seiner ungeteilten Aufmerksamkeit zu.
    „Ich bin gern bei euch, wirklich. Und ich bin euch
sehr dankbar, dass ihr uns so einfach aufgenommen – mitgenommen habt. Aber ich
muss weiter. Ich wollte sowieso in den nächsten Tagen mit dir darüber
sprechen.“
    Der Chef sah ihn weiterhin an. Wartete.
    „Wenn ihr in euer Winterlager zieht, dann gehe ich mit
Pix nach Norden weiter. Vielleicht begleitet uns Carmino ja doch noch … wir
müssen versuchen, wieder nach – äh, nach Hause zurückzukommen.“
    Der Chef schwieg eine ganze Weile, ein Schweigen, das
sich mit dem Glockengeläut aus der Stadt, dem sich entfernenden Hundegebell und
einem schrillen Streit zwischen Nella und Aruza anfüllte.
    „Und das hast du auch Haminta gesagt?“, fragte er
schließlich.
    „Sie weiß Bescheid.“
    „Frauen hoffen immer gegen Sinn und Verstand –“
    Männer etwa nicht?, dachte er müde. „Sie weiß, dass
ich nicht bleiben kann.“
    „Na gut. Nach Hause … und wo ist das, James? Darf ich
das fragen, nach all der Zeit?“
    „Ich kann’s wirklich nicht beantworten, Chef. Aber
erst mal wollen wir uns mit Inglewing in Ligissila treffen.“
    „So … Inglewing … Jemand hat mir gesagt, dass du dich
an die Pelektá gewandt hast –“
    „Ja, das stimmt.“
    „Bist du in Schwierigkeiten?“
    „Nein.“
    „Das wirst du dann aber bald sein. Glaub mir. Das war
nicht klug von dir.“
    „Es war die einzige Möglichkeit.“
    „Du wolltest bei uns bleiben, bis du genug Geld
verdient hast. Ist das denn jetzt der Fall?“
    „Ich … ich erwarte so was wie ein Geschäft in
Ligissila.“
    Der Chef musterte ihn mit hochgezogenen Brauen.
„Geschäft – in Ligissila? Nicht mit Inglewing, nehme ich an –“
    „Mhm.“
    „Also, es ist nicht meine Art, die Leute auszufragen.
Aber es gefällt mir nicht, was du da vorhast. Nichts davon, wenn ich ehrlich
bin. Bedenk es noch mal. Wir könnten einen Hakemi gebrauchen. Und mit der
Pelektá, da kannst du uns alle in Schwierigkeiten bringen!“
    „Chef! Chef, der Brückenmeister kommt!“, rief Juniper.
    „Es geht also doch noch weiter.“ Montagu stand auf.
„Denk noch mal darüber nach, James. Und was Haminta angeht – weitere, äh,
Vertraulichkeiten werde ich nicht dulden. Halt dich daran. Schon ihretwegen. Erst
recht, wenn du vorhast, uns zu verlassen. Ist das klar?“
    Was sollte er tun? Ihm erklären, dass er erwachsen war
und Haminta auch und dass es ihn einen feuchten Dreck anging, was sie
miteinander machten? Besser nicht, wenn er sie nicht in Schwierigkeiten bringen
wollte. Er stimmte also zu. Es würden sich schon Wege finden.
    Montagu las ihm diese Spekulationen bestimmt vom Gesicht
ab, aber er war ein kluger Mann, und deshalb sagte er nichts weiter, sondern
ging nach vorn zu seinem Wagen.
    Der Kaffee war jetzt kalt. Er trank ihn trotzdem. Kam
sich auf einmal wie ein Schwein vor wegen Haminta. Musste dann an Orla denken –
das war wie eine Erinnerung an lang vergangene Zeiten. Wie es ihr wohl gehen
mochte in Petare Gordiens Käfigwagen? Ob sie schon bereute, nicht mit Halfast
durchgebrannt zu sein? Er fror. Und wollte zurück in seinen Schlafsack.
     
    2.
    Das Mittagessen nahmen sie auf der Festwiese von Aube
ein, auf ihrer

Weitere Kostenlose Bücher