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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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aussehen
konnte. Zufällig verfiel James auf das eine von vielen möglichen Mitteln, das
ihr half, während alles, was die Frauen und vor allem Jakobe ihr empfahlen,
wirkungslos blieb. Und das schlug der Brücke, auf der Jakobe und er sich trotz
aller Antipathie bisher noch verständigten, einen weiteren gewaltigen Brocken
aus. Er hatte sich angewöhnt, sie bei ihren Einkäufen in den Tents und bei der
Suche nach verwendbaren Heilpflanzen am Wegrand zu begleiten. Es ging ihm nicht
nur um Heilmittel dabei. Je länger er über das nachdachte, was Pix ihm über
Jakobes heimliche Geschäfte erzählt hatte, desto mehr war er davon überzeugt,
dass sie trotz ihrer Auftritte als Moralapostel Geschäfte mit der Pelektá
machte. Immerhin besaß sie Rakuutsp – und das musste sie ja von irgendwoher
beziehen. Er wollte sie erwischen. Nicht zuletzt deshalb, weil er dann
vielleicht endlich wieder einen von denen zu fassen gekriegt hätte. Aber seine
Aufmerksamkeit blieb vergeblich und reizte die Frau nur noch mehr. Jakobe würde
ihm keine Träne nachweinen, so viel stand fest.
    Er dachte auch über das nach, was Haminta gesagt
hatte. Für ihn selbst gab es keine Alternative, er konnte nicht bleiben, er
musste nach Ligissila. Aber Carmino und Pix? Würden die im Winterlager bei den
Montagus nicht wirklich besser aufgehoben sein? Bei der Suche nach diesem Stein
konnten sie ihm doch sowieso nicht helfen.
    Und während sie Windermere’s Pond immer näher kamen
und aus den geisterhaften Schatten am nördlichen Horizont nach und nach die
Umrisse eines Gebirges wurden, beschloss er, dass er es allein machen würde. Nach
Ligissila. Den Stein finden – und wer wusste schon, wie lange er dafür brauchen
würde? Erneut den Kontakt zur Pelektá aufnehmen – in einer Stadt würden die ja
wohl irgendwo zu finden sein! Und wenn dann alles soweit klar war, würde er Pix
und Carmino abholen. Falls Carmino überhaupt mitkommen wollte. Aber bis dahin
waren die beiden bei den Montagus jedenfalls sicherer.
    Ligissila – Gahom – der Schlund von Bograsta: Das
wurde sein neues Mantra. Das sagte er sich stur immer wieder auf, wenn er es
satt hatte hier auf dieser Straße im Regen, mit diesen Leuten, die entweder
krank waren oder ihn auf irgendeine Weise anfeindeten. Erst einmal würde er
sich um Ausrüstung kümmern müssen: Schlafsack, Essgeschirr und Zahnbürste,
Proviant, all das, was ihm bisher von der Truppe gestellt wurde. Er hoffte,
dass ihm die Montagus den Grundbedarf zu einem Freundschaftspreis überlassen
würden. Die Waffenfrage wälzte er hin und her; am Ende beschloss er, Firn die
beiden Wurfmesser abzukaufen. Feuerwaffen mochten eine abschreckendere Wirkung
haben, aber von denen verstand er überhaupt nichts. Mit den Messern konnte er
wenigstens umgehen.
    Bei der Aussicht, vollkommen allein zwischen der Nevvencaer
und den Strömen von aus der Bahn geworfenen Menschen durch das Land zu ziehen, war
ihm alles andere als wohl zumute. Immer noch wusste er viel zu wenig, um sich
hier sicher zu bewegen. Deshalb beobachtete er nun genau, wie das alles ablief
bei den Tents, wie man sich verhielt und was man unterließ, bei wem man im
Notfall um Hilfe bitten konnte und wem man besser aus dem Weg ging. Er hoffte
jetzt sehr, dass er in Ligissila noch auf Inglewing treffen würde. Der hatte
doch versprochen, dort auf sie zu warten.
    Am Tag, bevor sie Windermere’s Pond erreichten, teilte
er dem Chef mit, dass er ab Weniuk Tent allein weitergehen würde, und fragte,
ob Pix und Carmino vorerst beim Stern bleiben könnten. Nicholas Montagu
nahm seine Entscheidung hin und erklärte, dass die beiden Jüngeren willkommen
wären, solange sie sich an die Regeln hielten. Beim Abendessen teilte der Chef
die Sache dann der ganzen Truppe mit.
     
    3.
    Carmino sah sehr sauer aus. „He, Mann, wann wolltest
du uns sagen, was du vorhast?“
    „Ich dachte, du willst sowieso lieber bleiben!“
    „Ich will vor allem gefragt werden! Und nicht erst vom
Chef erfahren, was du für uns entschieden hast!“
    „ James !“, kreischte Pix an der Treppe. „Komm
sofort raus! Ich will mit dir reden !“
    Er stöhnte. Duckte sich unter den Leinen hindurch, an
denen Thymian und Kaus-Moos trockneten, und ging zur Tür. Verdammt, was war er
auch so blöd gewesen!
    Pix sah so tobsüchtig aus, wie es ihre Stimme
versprochen hatte. „Was soll das heißen, du gehst allein?! Du kannst uns doch
nicht einfach hierlassen! Ich will mitkommen! Du hast kein Recht, über mich

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