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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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musste, und die
Gelegenheit war günstig.
    „Pix – ähm, was ich noch sagen wollte – also,
vielleicht solltest du dich ein bisschen zurückhalten. Ich meine, brüll nicht
so rum und so –“
    „Hä? Wer bist du? Meine Mutter?!“
    „Ich wollt’s schon länger mal ansprechen … äh,
Horgest, der ist scharf auf dich. Also, wenn du nicht willst, dass John bei mir
mit ’ner Brautwerbung wegen dir ankommt, dann –“
    „ Was ?!“ Sie fuhr herum und starrte ihn an. „Sag
mal, tickt ihr eigentlich noch richtig? Ich bin fünfzehn , ja? Und bevor
ich so was wie den auch nur angucke, mach ich eher ’ne Geschlechtsumwandlung!“
    „Psst! Solche Sachen meinte ich! Sei mal was – ähm,
unauffälliger! Bisschen downcoolen und so.“
    „Meinst du, ich hätt noch nicht gemerkt, wie der
Schweinekiller glotzt? Brautwerbung , ja? Ey, träum weiter! Der überlegt
doch schon seit dem ersten Tag, wie er mich in die Büsche schleifen kann … nur
gut, dass er so doof ist … ich sag dir, wenn der mir näher als so kommt,
dann verpass ich dem ’ne Geschlechtsumwandlung! Ich reiß ihm sein Ding
ab!“
    James seufzte. Immerhin, er hatte die Sache
angesprochen, auch wenn seine Botschaft irgendwie nicht angekommen war. Aber er
sah die Panik, die in ihren Augen stand. Musste ätzend sein, hier als
unverheiratete Frau, noch dazu, wenn keiner zu einem gehörte. Außer mir und
Carmino, dachte er und versuchte es mit einem ungeschickten Trost. „Wir passen
schon auf dich auf.“
    „Na klar. Hab ich gemerkt!“
    „Bleib einfach immer bei den anderen Frauen! Verdirb’s
dir nicht mit Jakobe, auch wenn sie nervt. Ich mein, ich kann mir das schon
vorstellen … aber solang einer von der Truppe in der Nähe ist, tut der dir
nichts.“
    „Was meinst du, was ich die ganze Zeit mache?!“
    „Und Kate ist ja auch da. Das müsste es doch leichter
machen für dich.“
    „Kate ist da? Wo? Mit der muss ich sowieso noch reden!“
    „Ich auch – ich hab ’ne Bitte an euch beide. Wollte
euch fragen, ob ihr meine Misteln verkaufen könnt.“ Er kratzte sich den Kopf,
der dringend mal wieder warmes Wasser und Seife brauchte. „Ich würd das ja
selbst machen, aber ich hab einfach keine Zeit dafür.“
    „Klar, die brauchst du zum Wunderheilen –“
    „Ich verdiene nicht schlecht dabei. Und das Geld ist
für uns alle.“
    „Schon gut, reg dich nicht auf. Also, ich mach das mit
den Misteln. Hab ja schon Übung drin. Jakobes haben wir ja auch verkauft.“
    „Seht bloß zu, dass die von meinen die Finger lässt!“
Er senkte die Stimme. „Ich trau der nicht, okay?“
    „Du solltest dich mal rasieren, Mann.“
    „Was du nicht sagst! Ich hab zufällig meinen Waschkram
zuhause vergessen! Und ein Rasiermesser kostet Geld – das wir sparen wollen!“
    „Hä, du spielst doch die ganze Zeit mit Messern rum,
da wird doch eins dabei –“
    „Hallo – also, kriegt ihr das nun hin mit den Misteln
oder nicht?“
    „Ich hab doch schon ja gesagt!“
    „Denk dran, jeder Chaval bringt uns schneller ans
Ziel! Also –“
    „Ziel? Wo hast du eins gesehen?!“
    „– also verkauft die Dinger so teuer wie möglich.“
    „Kümmer du dich lieber um diese Schlepper, Mann.
Salz-und-Seide. Vergiss das bloß nicht! Kannst ja auch Marjana noch mal danach
fragen! Das ist die mit dem grünen Rock!“
    „Ich weiß. Keine Sorge. Und dein Ring, das war ’ne
gute Idee. Steckt jetzt an meinem Hut.“
    „Hab’s gesehen.“
    Und damit zog sie endlich ab. Immerhin, die passte
wirklich auf. War eigentlich sogar die Einzige von den dreien, die mitdachte.
Salz-und-Seide-Handelskompanie … da musste er heute hin. Irgendwann
zwischendurch, wenn er aus seinen beiden Jobs für diesen Tag das Maximum an
Gewinn rausgepresst hatte.
     
    3.
    Aber für den Hakemi von Mikuntessla wurde das kein
erfolgreicher Vormittag. Was war los? Hatte er gestern irgendwas falsch
gemacht? Wo blieben die alle?! Kaum fünf Leute wollten an diesem Morgen seine
Hilfe. Der letzte brachte dann Licht in die Angelegenheit, als er nach einem
Elixier fragte, das ihn vor dem Fieber schützen könnte. Als James ihm stattdessen
ein paar fiebersenkende Kräuter aufschreiben wollte, winkte der alte Mann ab.
„Ich geh dann zu dem Mann aus Kairope, der verkauft so ein Elixier – dachte
nur, du hättest vielleicht ein billigeres.“ „Es gibt aber kein Elixier, das
dich vor Fieber schützt“, erwiderte James gereizt. „Na, aber der hat eins! Und
wo doch das Fieber schon im Hafenviertel ist …

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