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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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– aber damit können wir nicht viel anfangen. Wir wissen nur, dass Gahom
in Ligissila sein soll. Deshalb sind wir hier.“
    „Gahom – oder die Ai-Gahom, das sind die Gänge, die
unter der Stadt und durch die Bergzüge unter der Bucht hindurchführen. Und mit
dieser Höhle muss eine Kimberhöhle gemeint sein. Ich bin nicht von hier, aber
wie gesagt, ich komme jedes Jahr hierher, und deshalb kenne ich mich ein wenig
aus. In der Bucht dort draußen soll es viele Kimberhöhlen geben.“
    „Ja! Kimber! Das hat auch der Custodian an der Sperre
gesagt!“
    Sie nickte. „Der Kimber ist blaugrün, und er leuchtet
aus sich selbst heraus – siehst du die Lampe dort? Das ist ein Kimberlicht,
übrigens eins, das bald nachgefüllt werden muss, so blass, wie es ist.“
    „Kimber ist also – eine Art Kristall?“
    „Ich glaube, in den Höhlen sieht er aus wie Kristalle,
ja. Solche Höhlen sollen sogar schön sein, aber sie sind auch sehr gefährlich.
Kimber frisst alles Lebendige auf. Wir verwenden manchmal ein Kimberkorn, um
Warzen auszubrennen oder Geschwüre einzudämmen, aber selbst dabei muss man gut
aufpassen. Es ist auch nicht gesund, wenn man immer nur mit Kimberlichten
leuchtet, aber es ist eben billig. Um die Ai-Gahom herum soll es ganze Säle aus
Kimber geben. Die Wasserseide-Sammler, die diese Gänge für ihre Arbeit nutzen,
holen dort den Kimber für die Lampen und verkaufen ihn.“
    „Dann kann er doch nicht so gefährlich sein.“
    „Das machen aber nur wenige, besondere Arbeiter. Wie
sie sich schützen, weiß ich nicht. Und zum Verkaufen wird Kimber immer in einer
bestimmten Flüssigkeit eingelagert, damit er keinen Schaden anrichtet. Euch
steht da eine gefährliche Aufgabe bevor.“
    „Hast du auch schon mal von etwas gehört, das sich
Schlund von Bograsta nennt?“
    „Der Schlund der Bo-Grasta – ja, natürlich. Das ist
die alte Hinrichtungsstätte in den Ai-Gahom. Ein Spundloch über einer riesigen
Höhle. Die Verurteilten wurden in Netze eingewickelt und in die Kimbergruben
dort hinuntergelassen. Mit der nächsten Flut strömte das Wasser herein und
füllte die Gruben neu, und unter der Einwirkung des Wassers zerfraß der Kimber
langsam ihre Körper.“
    James schauderte. Für einen Moment hatte er den
Kapuzenmann aus den alten Fieberträumen vor sich, der für immer in das Blaugrün
starrte.
    „Dort wird schon lange niemand mehr hingerichtet“,
beruhigte sie ihn. „Das Wasser nimmt jetzt einen anderen Weg.“
    „Und weißt du auch, wo das ist? Dieser Schlund?“
    „Er soll irgendwo unter dem Meer liegen, draußen
zwischen dem Kumatinli und dem Bult Krels. Aber genau weiß ich das nicht.“
    „Kann man dort hinein? In die Gänge? Zu dem Schlund?
Oder ist alles überflutet?“
    „Oh, in die Ai-Gahom wagen sich nur die Skalda, die
Wasserseide-Sammler. Der einzige Einstieg, von dem ich weiß, ist drüben auf dem
Kumatinli. Ich habe schon viele Fahrten zum Heiligtum gemacht und dabei oft
gesehen, wie die Skalda dort in einer Höhle im Felsen verschwinden. Bestimmt
gibt es auch noch andere Einstiege. Aber ihr werdet ja bestimmt sowieso eine
Fahrt zum Kumatinli machen, dann könnt ihr es dort versuchen. Die Brüder von
Onska Amakurrin fahren täglich Pilger mit ihrem Frachter hinüber.“
    James konnte sein Glück kaum fassen. Nach all der
Zeit, in der er sich mit Visionen, Träumen und anderem obskurem Unsinn hatte
begnügen müssen, bekam er jetzt plötzlich eine Antwort nach der anderen
serviert. Und das klang alles nach planbarer, berechenbarer Wirklichkeit!
    „Aber überlegt euch das trotzdem gut!“, fuhr die Frau
fort. „Vor allem nachts ist es hier am Wasser sehr gefährlich, wegen der
Grasta, der Wasserspinne. Sicher, wenn man eine Hand verliert, dann will man keine
Möglichkeit der Heilung ungenutzt lassen, das verstehe ich. Aber ein
Spaziergang wird das nicht. Ihr solltet euch gut ausrüsten.“
    „Wo kann ich das?“ Pläne und Ausrüstung, endlich!
    „Auf dem Markt unter der Südbrücke bekommt man so
ziemlich alles. Aber hier im Hafen gibt es auch einen kleinen Laden, na,
eigentlich ist das mehr so ein Hof voller Netze und Gerümpel, wo die Skalda
kaufen, was sie für die Arbeit brauchen – da würde ich an deiner Stelle zuerst
nachfragen. Dort wird man dich auch beraten.“
    „Vielen Dank für all diese Informationen! Du hast uns
eine Menge Mühe erspart.“
    „Was euch hoffentlich nicht leichtsinnig macht!“ Sie
stand auf. „Komm, jetzt zeige ich dir die Kranken. Bestimmt

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