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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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Tritonsee lebt, Folgendes:
    „Am jährlichen Fest der Athena kämpfen ihre Jungfrauen, in zwei Gruppen getrennt, mit Steinen und Hölzern gegeneinander. Auf diese Weise wollen sie der einheimischen Göttin, welche die Griechen Athena nennen, die ihr gebührendeEhre erweisen. Diejenigen Jungfrauen, die an ihren Wunden sterben, nennen sie „falsche Jungfrauen“. Sobald der Kampf zu Ende ist, gibt es bei diesem Volk noch folgenden Brauch: Sie schmücken die schönste Jungfrau mit einem Helm und Waffen und fahren sie um den See herum.“
    Als 1862 der deutsche Orientalist David Mordtmann die Amazonensage kritisch untersuchte, kam er zu dem Ergebnis, dass die gesuchte Insel Hespera mit der kanarischen Insel Teneriffa identisch sei. Hespera bedeutet an sich nichts anderes als „Westland“, wozu für die antiken Geografen auch Sizilien, Italien und besonders Spanien gehörten. Mordtmann fand alle bei Diodor genannten Einzelheiten dieser Insel Hespera auf Teneriffa vor. Lange Zeit hat man über diese Vermutung nur gelächelt und sie wie Diodors Berichte in das Reich der Spekulation verwiesen. Es gibt aber historisch zuverlässige Berichte, dass zur Zeit der Eroberung der kanarischen Inseln durch die Spanier einheimische Frauenheere gegen sie kämpften. Der spanische Chronist Bory de St. Vincent berichtet:
    „Bei einem spanischen Einfall auf die Insel La Palma kämpften schöne Frauen von riesenhafter Größe mit viel Tapferkeit und Entschlossenheit.“
    Als weiteren Beweis, dass den Berichten Diodors ein historischer Kern zugrunde liegt, könnte man auf die Überreste des Mutterrechts in Sitten und Brauchtum der Bewohner der kanarischen Inseln verweisen, das ursprünglich auf dieser Inselgruppe vorherrschend war, und besonders auf die mutterrechtlich organisierten Tuareg, die als Nomaden in den nordafrikanischen Ländern und besonders in den Saharagebieten leben.
    Auf keinem anderen Kontinent der Welt lassen sich bis in die Neuzeit die Spuren der Amazonen verfolgen. Man könntefast glauben, dass sich die geschlagenen libyschen Amazonen weiter in den Süden des afrikanischen Kontinentes zurückgezogen hätten.
    Der portugiesische Missionar Duarte Lopez beschreibt im 15. Jahrhundert das Reich Monomotapa im südlichen Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe. Der König dieses Reiches, dessen Größe 600 Kilometer in der Länge und 450 Kilometer in der Breite betragen haben soll, führte den Titel Mwana Mutapa, was in der Bantusprache „Herr der Bergwerke“ bedeutet. Die Bergwerke nämlich, deren Schätze von den portugiesischen Kaufleuten eingetauscht wurden, waren für die Könige dieses afrikanischen Reiches eine wichtige Einnahmequelle. Die Könige hatten als Schutztruppe eine Armee von 12000 weiblichen Kriegern, die 200 Hunde mit sich führten. Ihnen war im Grenzgebiet sogar eine eigene Provinz zugeteilt, und sie wählten den König.
    In dem alten Königreich von Dahomey, dem heutigen Benin, gab es ebenfalls Amazonenheere. 1860 soll der König Gelele über eine Armee von 500 Frauen verfügt haben, deren Angehörige zur Keuschheit und Ehelosigkeit verpflichtet waren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kämpften diese afrikanischen Amazonen gegen die französische Kolonialmacht. Wollte man eine dieser Kriegerinnen als Feigling beschimpfen, sagte man zu ihr: „Du bist ein Mann!“ Der englische Diplomat Burton schreibt um 1900 über diese Frauenarmee:
    „Alle Angehörigen dieser Armee gelten als königliche Ehefrauen. Jeder, der eine Amazone, wenn auch nur aus Versehen, berührt, wird als Hochverräter bestraft. Die Männer haben vor diesen Frauen Angst und ziehen es vor, ihnen nicht zu begegnen. Sie sind es gewohnt, bis zum bitteren Ende zu kämpfen, weil ihr einziges Ziel das Töten ist. Sie lieben das Blut.“
    Aus den zwanziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es zahlreiche Berichte über Fraueneinheiten, die sich an den Aufständen gegen die Kolonialmächte in Nigeria und Kamerun beteiligten.
    Berichte über Amazonen finden sich auch auf anderen Kontinenten. Da die griechischen Berichte über die Amazonen dem südamerikanischen Fluss Amazonas zu seinem Namen verholfen hatten, glaubten viele Forschungsreisende und Missionare, solche kriegerische Frauenstämme in den riesigen Regenwäldern dieses Stromes aufgespürt zu haben. Als Francisco de Orellana 1541 zwei Jahre lang den Strom befuhr, warnt man ihn vor Kriegerinnen, die lange Haare und Kleider wie Männer trügen. In England tauchte das Gerücht auf,

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