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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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kinderlose Königin zusehen, wie sich ihr Mann eine ältere Geliebte, Diane de Poitiers, nahm, ihr den Herzogstitel verlieh und ein prunkvoll ausgestattetes Schloss schenkte. In dieser verzweifelten Lage erinnerte sich Katharina an die geheimen Künste ihres Heimatlandes Italien. Sie ließ einen berüchtigten Schwarzkünstler und Astrologen aus Florenzholen, der unter dem Namen Lucca Gaurico bekannt war. Unter Anleitung dieses Zauberers und Satanisten soll sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben. Gaurico stellte ihr die Bedingung, dass er bei dem Ritual mit ihr ganz allein im Zimmer sein müsse. Er warnte sie vor der Gefahr, dass sie sich durch die entsetzlichen Dinge, die sie sehen würde, zu Tode erschrecken könne. Sie dürfe kein Wort reden und auch nicht den leisesten Ton von sich geben, damit sie ihr Leben nicht gefährde. Falls sie aus Furcht davonliefe, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass die bösen Geister sie in Stücke zerreißen würden. Diese Warnungen konnten aber die Königin von ihrem Vorhaben nicht abhalten. Man vereinbarte, dass diese schwarzmagische Zeremonie bei Nacht in einem Zimmer des Königsschlosses Louvre stattfinden sollte. Zur vereinbarten Stunde fand sich die Königin ein, die nur von ihrem Hofmeister und ihrer Kammerzofe begleitet wurde. Da die beiden Bediensteten von der Zeremonie nichts erfahren sollten, mussten sie sich in einem angrenzenden Raum aufhalten. Der Schwarzkünstler zeichnete mitten im Saal einen Kreis auf den Boden und begann dann mit Beschwörungen in unbekannten barbarisch klingenden Worten, bis der ganze Raum von seinem Lärm erfüllt war. Dieses geheimnisvolle Ritual wurde noch unzählige Male wiederholt, bis die Ärzte des Königs eines Tages feststellten, dass die Königin nach der fast zehnjährigen Zeit des Wartens schwanger war. In rascher Folge brachte sie zehn Kinder zur Welt. Der französische König musste sich nun über die Zukunft seines Thrones keine Sorgen mehr machen, weil mit seinen Söhnen Franz, Karl und Heinrich drei Thronfolger bereitstanden.
    Dieses persönliche Glück stärkte Katharinas Stellung am Hof, und es gelang ihr, die Nebenbuhlerin Diane de Poitiersallmählich zurückzudrängen. Bei Abwesenheit ihres Gatten nahm sie am Kronrat teil und beschäftigte sich intensiv mit der Außenpolitik und mit Verwaltungsfragen, so dass sie mit der Zeit immer selbstbewusster auftrat und Schritt für Schritt ihre Karriere als Herrscherin aufbaute.
    Die geheimen nächtlichen Sitzungen mit dem italienischen Schwarzkünstler führte Katharina fort. Bei einer dieser Sitzungen, die in einsamen Schlössern und Burgen bei Paris stattfanden, wurde ein Thron sichtbar, auf dem nacheinander ihr Gemahl und ihre drei Söhne Platz nahmen. Kaum hatte sich der König auf dem Thron niedergelassen, fiel er herunter. Der Schwarzkünstler erklärte der verängstigten Königin, dies sei ein Zeichen dafür, dass ihr Mann eines unnatürlichen Todes sterben würde. Auch könne man aus der Dauer, wie lange eine Person auf dem Thron sitze, die Länge seiner Regierungszeit erkennen. Ihr Sohn Franz saß nach seinem Vater nur einen kurzen Augenblick auf dem Thron, ehe er verschwand, während ihre Söhne Karl und Heinrich eine längere Zeit auf dem Thron blieben.
    Dieser nächtliche Spuk sollte sich bald bewahrheiten. Bei einem Fest, das anlässlich der Hochzeit der Schwester des Königs veranstaltet wurde, fanden auch Turnierspiele statt. Heinrich II. stieß erfolgreich alle seine Gegner mit der Lanze vom Pferd, bis auf seinen letzten Gegner, den Hauptmann Montgomery, der die königliche Leibgarde befehligte. Beim Zusammenstoß zersplitterte die Lanze des Hauptmanns, und ein Splitter drang durch das offene Visier in das Auge des Königs. Alle Rettungsversuche des Leibarztes waren umsonst, da das Gehirn des Königs schwere Verletzungen davongetragen hatte.
    Da sein Nachfolger, der 15-jährige Franz II., von Natur aus schwächlich und den Regierungsaufgaben kaum gewachsenwar, musste die machthungrige Katharina nicht mehr aus dem Hintergrund durch Intrigen in die Politik eingreifen, sondern konnte als Regentin die Geschicke ihres Landes allein bestimmen oder zumindest entscheidend beeinflussen. Ihre Macht vergrößerte sich noch, als Franz II. bereits nach anderthalb Jahren starb und sein erst zehnjähriger Bruder Karl zum Nachfolger ernannt wurde. Wegen der gesundheitlichen Probleme, unter denen Franz zeitlebens gelitten hatte, hatte Katharina bereits von langer Hand alles

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