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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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widersetzte sich heftig seiner Wiedereinsetzung, weil seine Verurteilung von über 45 Bischöfen gebilligt worden war. Es kam schließlich zu einer Einigung, dass die Verbannung nur eine Bestrafung für Fehlentscheidungen des Bischofs gewesen, ihm aber keinesfalls die bischöfliche Würde entzogen worden sei. Fredegunde musste sich zwar der Entscheidung Guntrams beugen, aber sie sann auf Rache, weil dieser Bischof eine Gefahr für ihre Regentschaft war. Sie sprach in seiner Heimatstadt Rouen öffentlich die Drohung aus, es werde bald die Zeit kommen, wo er wieder in die Verbannung verschwinden würde. Der Streit eskalierte, als der Bischof ihr prophezeite, sie werde bald die königliche Macht verlieren. Noch im selben Jahr befahl Fredegunde, den verhassten Mann zu ermorden. Als Prätextatus bei einer Messe niederkniete, stach ihn ein mit seiner Ermordung Beauftragter mit einem Dolch nieder. Man brachte den schwer verletzten Bischof in sein Gemach, wo ihn Fredegunde besuchte und heuchlerisch sagte: „Wer dies dir, oh Bischof, angetan hat, der wird seine gebührende Strafe erhalten!“ Darauf erwiderte der Bischof: „Das war derjenige, der Chilperich und viele andere Menschen ermorden ließ.“ Als sieihm ihre Ärzte anbot, sagte er: „Ich werde jetzt sterben, aber du wirst verflucht sein, von der so viele Verbrechen ausgingen. Gott wird mich rächen.“
    Zu seiner Beerdigung kamen viele Bischöfe und Würdenträger der Franken. Einer von ihnen sagte zu Fredegunde: „Du hast eine große Blutschuld auf dich geladen, weil du einen Gottesmann ermorden ließt. Wir werden deine Absetzung betreiben, damit du keine weiteren Verbrechen verüben kannst.“ Mit diesen Worten verließ er die Königin. Sie ließ ihn zurückholen und bat ihn, an ihrer Tafel Platz zu nehmen. Nachdem er einen Becher Wein getrunken hatte, der vergiftet war, wurde es ihm schwarz vor den Augen. Mit seinen letzten Kräften rief er seine Gefolgsleute herbei und versuchte zu fliehen. Aber schon nach er einigen hundert Metern endete die Flucht, und er starb.
    Diese beiden Morde versetzten die Bevölkerung von Rouen in große Unruhe. Die Bischöfe verständigten sich untereinander, dass Nachforschungen nach dem Urheber angestellt werden sollten. Man ergriff einige Männer, folterte sie und zwang sie zu gestehen, dass diese Morde im Auftrag der Königin geschehen seien. Da Fredegunde diese Vorwürfe aber heftig zurückwies, konnte sie nicht zur Verantwortung gezogen werden. Selbst der mit der Untersuchung beauftragte Bischof Leudovald wäre fast einem Anschlag zum Opfer gefallen, als er die Untersuchungen dennoch weiter fortsetzte. Nachdem man diese Angelegenheit und vor allem den Tatverdacht gegen die Königin Guntram vorgetragen hatte, sandte er eine Delegation von drei Bischöfen zu ihrem Sohn Chlothar. Sie hatten den Auftrag, zusammen mit den Erziehern des jungen Königs den Mörder zu finden und an den Hof des Königs Guntram zu bringen. Die Bischöfe stießen jedoch auf heftige Ablehnung,weil Chlothar und seine Berater dies als eine Einmischung in ihre Rechte ansahen. Sie schickten die Bischöfen fort mit den Worten, sie würden den Schuldigen seiner verdienten Strafe zuführen. Die Bischöfe aber sprachen die Drohung aus, dass ihr König mit seinem Heer persönlich erscheinen würde, wenn der Täter nicht ausgeliefert würde.
    Als 595 der König Childebert von Austrien starb und sein Sohn Theodebert die Nachfolge antrat, besiegte Fredegunde sein Heer in der Schlacht von Laffaux und drang bis nach Paris vor. Zwei Jahre später erlag diese unheimliche Frau einer tödlichen Krankheit. Ihr Sohn Chlothar II. vereinigte die drei Teile des Frankenreiches zu einem einzigen mächtigen Reich.

KAPITEL 7
Katharina von Medici –
Die Schlächterin der Protestanten
    Katharina von Medici, die 1519 geboren wurde, war schon wenige Tage nach ihrer Geburt eine Waise, weil ihre Mutter und ihr Vater, das Regierungsoberhaupt der Republik Florenz, in kurzem Abstand nacheinander starben. Zwei Päpste erzogen diese Waise, um deren Hand sich bald die mächtigsten Männer, entweder für sich selbst oder für ihre Söhne, bewarben. Franz I., der König von Frankreich, nutzte seine guten Kontakte nach Italien, und so erhielt sein Sohn, der spätere König Heinrich II., Katharina von Medici zur Frau.
    Das erste Jahrzehnt ihres Lebens in Frankreich stand unter einem schlechten Vorzeichen, denn die junge Königin musste auf den Kindersegen verzichten. Darüber hinaus musste die

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